Lebensdaten
um 1588 – 1638
Geburtsort
Lügde
Sterbeort
Schwerin
Beruf/Funktion
Mediziner ; Apotheker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 117624756 | OGND | VIAF: 100202730
Namensvarianten
  • Sumenicht, Adrian von (eigentlich)
  • Seumenicht, Adrian von (eigentlich)
  • Tribudenius (Pseudonym)
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Zitierweise

Mynsicht, Adrian von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117624756.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton S(e)umenicht (1555–1643), seit 1588 Pastor in O.;
    M Anna Trope;
    N. N.;
    3 S, 1 T, u. a. Ernst, Jurist, Domherr in Magdeburg u. Havelberg.

  • Biographie

    M. studierte in Helmstedt (seit 1605) und Rostock (als Magister artium, seit 1610) und promovierte zum Doktor der Medizin. Nach Tätigkeit in Magdeburg ist er 1618 als Leibmedicus des Hzg. Julius Ernst zu Braunschweig und Lüneburg bezeugt. Seit 1631 diente er in gleicher Funktion bei Hzg. Adolph Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin. In letzterer Stellung betrieb er eine eigene Apotheke, auch hatte er freie Praxis inner- und außerhalb des Landes. M. war ein erfolgreicher Arzt und Anhänger der iatrochemischen (chemiatrischen) Lehre von Paracelsus, die, im Gegensatz zur herkömmlichen Humoralpathologie Galens, Krankheiten durch chemische Vorgänge erklärte und durch chemische (synthetische) Arzneien zu heilen versuchte. In seiner Hauptschrift führte er zahlreiche Komposita sowie 15 pharmakopoeähnliche Arzneipräparationen auf. Die bekannteste unter ihnen ist der um 1630 erstmals von ihm beschriebene Brechweinstein, der allerdings zu seinen Lebzeiten noch keine allgemeine Anerkennung fand. Vermutlich stand M. der Rosenkreuzerbewegung nahe. Nach eigener Angabe war er Comes Palatinus Caesareus und Poeta Laureatus.

  • Werke

    Thesaurus medicus-chymicus, Hoc est: Selectissimorum pharmacorum confiendorum secretissima ratio … cui in fine adjunctum est Testamentum Hadrianeum de aureo philosophorum lapide, 1631 (bis 1726 mehr als 20 postum vermehrte Aufl., seit 1636 u. d. T.: Thesaurus et armamentarium medico-chymicum, dt. Übers.: Medicin. Schatz- u. Rüstkammer, 1682, weitere Aufl. bis 1792, engl. 1682);
    Aureum saeculum redivivum, 1621 (Theosoph. Traktat, unter d. Ps. Hinricus Madathanus, mehrfach nachgedr.).

  • Literatur

    ADB 23;
    H. Henke, Btrr. z. Gesch. d. Fam. Seumenicht, 1940 (ungedr.);
    A. Blanck, Die meckl. Aerzte von d. ältesten Zeiten bis z. Gegenwart, 1874, S. 29 (Neuausg. v. G. Willgerodt, 1929, S. 354, P);
    J. R. Partington, A History of Chemistry, II, 1961, S. 178 f.;
    C. S. Picht, in: „Die Drei“, 7, 1927, S. 305-11;
    K. Bosch, Zur Vorgesch. chemiatr. Pharmakopoepräparate im 16./17. Jh., in: Veröff. aus d. Pharmaziegeschichtl. Seminar d. TU Braunschweig 21, 1980, S. 62-64;
    O. Puffahrt, 300 J. Einhorn-Apotheke Dannenberg 1689-1989, 1989, S. 98-101;
    F. Ferchl, Chem.-Pharmazeut. Bio-Bibliographicon, 1984, S. 376;
    BLÄ. – Eigene Archivstud.

  • Porträts

    Medaillon v. Diricksen (Meckl. Landeshauptarchiv Schwerin, Bilderslg.).

  • Autor/in

    Rolf Gelius
  • Zitierweise

    Gelius, Rolf, "Mynsicht, Adrian von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 671 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117624756.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Mynsicht: Adrian v. M., Arzt, einer der letzten und bekanntesten Paracelsisten des 17. Jahrhunderts, lebte als Leibarzt am Hofe des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin; auf dem Titel seiner (unten genannten) Schrift nennt er selbst sich „Comitem Palatinum, Poëtam laureatum Caesareum et diversorum S. R. Imperii Principum Consiliarium et Archiatrum“. Er ist Verfasser einer Schrift über Arzneimittellehre, welche unter dem Titel: „Thesaurus et armamentarium medico-chymicum selectissimum“ zuerst in Hamburg 1631 erschienen ist und bis zum Jahre 1738 nicht weniger als 12 Auslagen erfahren hat und in weiteren fünf Auflagen in deutscher Uebersetzung erschienen ist. — Die Schrift entspricht vollkommen dem Geschmacke der Aerzte jener Zeit und hat sich daher dieses großen Beifalls erfreut. — M. war ein sehr fleißiger Chemiker bez. Alchemist und als solcher dadurch bekannt und verdient, daß er der erste gewesen ist, der den Brechweinstein dargestellt und in die Heilkunde eingeführt hat.

  • Autor/in

    Aug. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Mynsicht, Adrian von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 23 (1886), S. 145-146 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117624756.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA