Lebensdaten
1825 – 1902
Geburtsort
Memel
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bauingenieur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117525561 | OGND | VIAF: 5710956
Namensvarianten
  • Hobrecht, James
  • Hobrecht, J.
  • Hobrecht, James Friedrich Ludolph
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Zitierweise

Hobrecht, James, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117525561.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Arthur (s. 1).

  • Biographie

    H. legte 1845 die Landmesserprüfung ab, studierte seit 1847 an der Bauakademie Berlin und bestand 1856 die Baumeisterprüfung. Bis 1858 arbeitete er beim Bau der Eisenbahnlinie Frankfurt/O.-Küstrin, legte die 2. Baumeisterprüfung ab und wurde als Regierungsbaumeister an das Berliner Polizeipräsidium berufen. Damit begann seine wichtige Tätigkeit für die städtebauliche Entwicklung Berlins. Bis 1861 leitete er die Ausarbeitung des „Bebauungsplanes der Umgebungen Berlins“, des ersten einheitlich für das Gebiet innerhalb der Weichbildgrenzen konzipierten, durch tiefe Baublücke, Sternplätze, große Achsen und Diagonalstraßen gekennzeichneten Planes. Der sozial konservativ gesinnte H. griff in die bestehenden städtebaulichen Zustände nicht verändernd ein, sondern versuchte ihnen gerecht zu werden. Der Plan ist von verschiedener Seite scharf kritisiert worden. Der oft erhobene Vorwurf, die Verbreitung der Mietskaserne begünstigt zu haben, trifft nur bedingt zu; sie muß eher anderen Faktoren, besonders den Bauordnungen, angelastet werden. Im Anschluß an Reisen nach England und Frankreich zum Studium städtischer Entwässerungsanlagen wurde H. Stadtbaurat in Stettin und errichtete die dortigen Wasserwerke. 1869 wurde er als Baurat und leitender Techniker der Neuanlage der städtischen Kanalisation in Berlin berufen. Hier fand|er sein eigentliches Wirkungsfeld. Der wesentliche Unterschied seines von den städtischen Behörden akzeptierten Projekts gegenüber bisher angewandten Systemen, die dem rapiden Wachstum moderner Industriestädte nicht angepaßt waren, bestand in der Anwendung mehrerer voneinander unabhängiger Radialsysteme in der Kanalführung innerhalb des Weichbildes, Entwässerung zur Peripherie und landwirtschaftlicher Verwendung der Abwässer. Die Kanalisation wurde 1874-94 gebaut. Gutachtertätigkeiten für die Regierungen führten ihn nach Tokio, Kairo, Alexandria.|

  • Auszeichnungen

    1885 Stadtbaurat in Berlin;
    1879 Mitgl. d. techn. Baudeputation in Berlin, 1892 d. Ak. d. Bauwesens;
    Dr. med. h. c.

  • Werke

    Über öff. Gesundheitspflege, 1868;
    Die Kanalisation v. Städten vom bautechn. u. finanziellen Standpunkte unter Berücksichtigung d. Verwendung d. Kanalwassers z. Berieselung v. Äckern, in: Dt. Vj.schr. f. öff. Gesundheitspflege, 1869;
    Gutachten üb. d. Offerte d. Herren Barry u. v. Etlingen betr. d. Entwässerung Berlins, 1870;
    Die Canalisation v. Berlin, Im Auftrage d. Magistrats d. Kgl. Haupt- u. Residenzstadt Berlin, entworfen u. ausgeführt, nebst e. Atlas in Groß-Folio mit 57 Tafeln, 1884;
    Die modernen Aufgaben d. großstädt. Straßenbaues mit Rücksicht auf d. Unterbringung d. Versorgungsnetze, 1890;
    Btrr. z. Beurtheilung d. gegenwärtigen Standes d. Kanalisations- u. Berieselungsfrage, 1893;
    Entwicklung d. Verkehrsverhältnisse in Berlin, Vortrag gehalten am Schinkelfest, 13.3.1893.

  • Literatur

    K. Meier, Rede z. Gedächtnisfeier f. J. H., 1903;
    Matschoss, Technik, 1925;
    W. Hegemann, Das steinerne Berlin, 1930, S. 328-31;
    E. Heinrich, Der H.plan, in: Jb. f. brandenburg. Landesgesch. 13, 1962;
    R. Hartog, Stadtplanung u. Stadterweiterung im 19. Jh., 1. T., in: Forschungs- u. SB d. Ak. f. Raumforschung u. Landesplanung 39, 1965.

  • Autor/in

    Ingrid Thienel
  • Zitierweise

    Thienel, Ingrid, "Hobrecht, James" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 280-281 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117525561.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA