Lebensdaten
1880 – 1947
Geburtsort
Ulm
Sterbeort
Bad Pyrmont
Beruf/Funktion
General
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11717971X | OGND | VIAF: 67236212
Namensvarianten
  • Muff, Wolfgang

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Zitierweise

Muff, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11717971X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Ludwig v. M. (1846-1935), württ. Gen.lt., S d. Ludwig, Oberamtmann, u. d. Emilie Stängel;
    M Anna Luise (1856–1933), T d. Wilhelm Eisenbach, Kameralverw. in Echingen, u. d. Ida Bohnenberger;
    B Friedrich Erich (1881–1948), Major, Dir. d. schweizer. Mercedes-Benz AG in Zürich;
    Berlin 1919 Käthe Sternberg, geb. Heckert; 1 Adoptiv-T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Karlsgymnasiums in Stuttgart trat M. 1899 als Fahnenjunker im 8. württ. Infanterie-Rgt. Nr. 126 in Straßburg in das kaiserl. Heer ein (1900 Leutnant). Zunächst Kompanieoffizier und Adjutant im III. Bataillon des Regiments, wurde er 1908 zur Kriegsakademie in Berlin kommandiert. Zu Beginn des 1. Weltkriegs wurde M., seit 1913 Hauptmann, in den Großen Generalstab versetzt. Er diente in mehreren Stäben – u. a. 1915 im Generalstab des Beskidenkorps, 1916 im Stab des Chefs des Feldeisenbahnwesens, 1918 (inzwischen Major) im Generalstab der Heeresgruppe Gallwitz – und nahm als Führer des I. Bataillons des 2. württ. Infanterie-Rgt. Nr. 120 an der Frühjahrsoffensive der 2. Armee in Frankreich teil, wo er schwer verwundet wurde. Von Ende 1916 bis Anfang 1918 war M. Bevollmächtigter in Wien. Nach dem Krieg wurde er dem Stab des Wehrkreiskommandos V in Stuttgart zugeteilt. Seit April 1924 führte er das II. Bataillon des 14. Infanterie-Rgt. in Tübingen (1925 Oberstleutnant). Seit Dezember 1926 gehörte er der Völkerbunds-Abteilung im Reichswehrministerium an, die an die Stelle der aufgelösten Heeres-Friedenskommission trat. 1928 wurde M. als Oberst Chef des Stabes der 3. Kavalleriedivision und zwei Jahre später Kommandeur d es 13. württ. Infanterie-Rgt. in Ludwigsburg. 1931 zum Generalmajor befördert, erhielt er die Ernennung zum Infanterieführer V in Stuttgart, ein Jahr später zusätzlich zum Landeskommandanten in Württemberg. Als solcher hatte M. die Landesregierung über alle wichtigen Vorgänge im Heereswesen zu unterrichten und innerhalb der Reichswehr die Belange des Landes zu vertreten.

    1932 nahm M. seinen Abschied aus der Reichswehr. Bis zu seiner Reaktivierung am 1.4.1933 nahm er Lehraufträge für Kriegswissenschaften an der Univ. Tübingen und der TH Stuttgart wahr. Im April 1933 wurde M. als Militärattaché zu den Gesandtschaften in Wien, Bern und Sofia mit Sitz in Wien entsandt (1.8.1936 Generalleutnant). Er unterstützte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln den Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich, ohne jedoch in seinen Attaché-Berichten auf kritische Stellungnahmen über das ungeschickte Vorgehen der Parteizentrale in München 1934 zu verzichten. Es war auch M., der dem österr. Bundespräsidenten Miklas am 11.3.1938 das Ultimatum der Reichsführung überbrachte, Seyß-Inquart zum Bundeskanzler zu ernennen, da andernfalls die Wehrmacht in Österreich einmarschieren werde. Schon im Juli 1934 hatte er dem Kopf des Umsturzversuches in Österreich, Otto Gustav Wächter, Unterschlupf in seinem Haus in Wien gewährt. Nach dem Anschluß Österreichs beriet M. Generaloberst Walther v. Brauchitsch und Generalleutnant Erich v. Manstein bei der Eingliederung des österr. Heeres in die Wehrmacht. Er wurde Leiter der „Personalgruppe“ beim Heeresgruppenkommando 5, die die ehemaligen Offiziere des Bundesheeres erfaßte und für eine Weiterverwendung in der Wehrmacht beurteilte. Am 1.8.1939 zum XI. Armeekorps in Hannover versetzt, wurde M. ein Jahr später stellvertretender Kommandierender General und Befehlshaber im Wehrkreis XI (1.2.1940 General der Infanterie, 30.4.1943 Verabschiedung). M. war von der Legitimität eines Großdeutschen Reiches innerhalb der europ. Ordnung und seiner Verwirklichung durch die nationalsozialistische Reichsführung überzeugt. Nach dem Krieg lebte er auf der Hämelschenburg bei Hameln. In seinen Schriften und Vorträgen – meist vor der Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften – legte M. seine Vorstellung von einem Heer dar, das zum einen von den von der Reichswehr aufrechterhaltenen soldatischen Tugenden, zum anderen vom neuentfachten Wehrwillen der Nation getragen wird.

  • Werke

    Was muß bleiben im Wandel d. Wehrmacht, in: Wehrgedanken, Eine Slg. wehrpol. Aufsätze, hrsg. v. F. v. Cochenhausen, 1933, S. 33-74;
    Friedrich d. Gr. u. England, 1940;
    Das Geheimnis d. Sieges, in: Stahl u. Eisen 62, 1942, H. 1, S. 2-9;
    Die Philos. Friedrichs d. Gr., 1944. – Attaché-Berr. aus Wien, in: Akten z. Dt. Auswärtigen Pol. 1918-1945, Serie C, 1933-1937, hrsg. v. Archiv d. AA, 1973.

  • Literatur

    L. Frhr. Geyr v. Schweppenburg, Erinnerungen e. Militärattachés, London 1933–37, 1949;
    E. v. Manstein, Aus e. Soldatenleben, 1887–1939, 1958;
    M. Kehrig, Die Wiedereinrichtung d. dt. mil. Attaché-Dienstes nach d. Ersten Weltkrieg (1919–33), 1966;
    ders., Zwischen Anpassung u. Widerstand, Die Militärbeziehungen zw. Österreich u. Dtld. 1918–38, in: Bll. f. Österr. Heereskde., 1987, S. 45-60;
    R. Stumpf, Die Wehrmacht-Elite, Rang- u. Herkunftsstruktur d. dt. Generale u. Admirale 1933-1945, 1982;
    P. Broucek (Hrsg.), Ein Gen. im Zwielicht, Die Erinnerungen Edmund Glaises v. Horstenau, II, 1983 (P).

  • Porträts

    Phot. (Bundesarchiv/Militärarchiv, Freiburg/Br.).

  • Autor/in

    Helmut R. Hammerich
  • Zitierweise

    Hammerich, Helmut R., "Muff, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 565-566 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11717971X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA