Lebensdaten
1859 – 1932
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Klagenfurt
Beruf/Funktion
Archivar ; Historiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117145750 | OGND | VIAF: 782649
Namensvarianten
  • Jaksch, August (bis 1870)
  • Wartenhorst, August Ritter von (seit 1870)
  • Jaksch Ritter von Wartenhorst, August (seit 1870)
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Zitierweise

Jaksch von Wartenhorst, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117145750.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton (s. 1);
    B Rudolf (s. 3); - ledig.

  • Biographie

    Nach 2 Semestern Medizinstudiums (1876/77) in Prag wechselte J. zur Geschichte über und wählte auf Anraten Höflers wegen seines angeborenen Sprachfehlers den Beruf des Archivars. Seit dem WS 1878/79 setzte J. seine Studien in Wien fort und besuchte hier mit Herzberg-Fränkel und Redlich das Institut für Österr. Geschichtsforschung bis Herbst 1881 unter Sickel. In den Sommermonaten sammelte J. als Mitarbeiter der Monumenta Germaniae auf Archivreisen in der Schweiz und in Italien Karolingerurkunden. Auf Empfehlung Sickels trat er 1882 als Archivar in die Dienste des Geschichtsvereins für Kärnten in Klagenfurt, wo er ein großes selbständiges Wirkungsfeld bei allerdings bescheidener Entlohnung fand; die Einkünfte aus den böhm. Gütern seiner Familie verschafften ihm dank seines anspruchslosen Lebensstils materielle Unabhängigkeit. Bis 1889 war er durch die Ordnung des umfangreichen Vereinsarchivs und die Einarbeitung in Fragen der Kärntner Geschichte ausgefüllt, dazu kam die Tätigkeit im Vereinsmuseum und im Vereinsausschuß, seit 1897 auch die Schriftleitung der Zeitschrift Carinthia I (bis 1912). 1899 übernahm er die Leitung des Vereinsmuseums, des heutigen Landesmuseums für Kärnten.

    J.s große organisatorische Leistung ist die Schaffung des Kärntner Landesarchivs. Bereits als Archivar des Geschichtsvereins wurde er wegen seiner Verdienste um die Ordnung und Erschließung der seit 1844 im Vereinsarchiv geborgenen archivalischen Schätze und die Rettung gefährdeter Archivkörper vom Kärntner Landesausschuß (1898) mit dem Titel Landesarchivar ausgezeichnet; dem folgte 1904 die Übernahme in den Landesdienst, damit war das Kärntner Landesarchiv gegründet, das fortan von J. zusammen mit dem z. T. auch räumlich vereinten Vereinsarchiv bis zu seiner Pensionierung (1922) geleitet wurde. Er hat in vorbildlicher Weise die Bestände durch eingehende Repertorien erfaßt und vor allem einen umfangreichen Index- und Regestenapparat für die Urkundenreihe geschaffen. Nicht weniger verdienstvoll wirkte er im Vereinsmuseum als dessen Leiter und Bibliothekar, als Konservator für Denkmalspflege und als Numismatiker.

    Aus der Fülle seiner Arbeiten ragt sein Kärntner Urkundenbuch, Monumenta Historica Ducatus Carinthiae (I-IV/2, 1896-1906, 1915), hervor, ein bis heute von keinem landschaftlichen Urkundenbuch übertroffenes Muster an Vollständigkeit, kritischer Durcharbeitung und Editionstechnik; es bietet die Kärntner Geschichtsquellen bis 1269 dar. Auf ihm und weiteren nicht publizierten Vorarbeiten beruht J.s zum größten Teil bereits vor 1914 erarbeitete „Geschichte Kärntens bis 1335“ (2 Bde., 1928/29). Nach dem Vorbild der Jahrbücher des Deutschen Reiches aufgebaut, ist sie die Summe seiner wissenschaftlichen Arbeit. Mit seinem Freund und Nachfolger Martin Wutte hatte J. schon 1914 den Teil Kärnten der Erläuterungen des historischen Atlas der österr. Alpenländer (Landgerichtskarte) erarbeitet. Sie sind in gleicher Weise durch Genauigkeit der Tatsachenfeststellung und Scharfsinn der Interpretation ausgezeichnet, wodurch ihm z. B. die Klärung der Gurker Urkundenfälschungen gelang.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. u. Ehrenmitgl. zahlr. hist. Ver., wiss. Ges. u. Ak.;
    Dr. phil. h. c. (Graz 1904).

  • Werke

    W Verz. (345 Nrr.) b. Leitner, s. L.|

  • Nachlass

    Nachlaß im Kärntner Landesarchiv in Klagenfurt.

  • Literatur

    F. W. Leitner, A. J. R. v. W. (1859–1932), Diss. Wien 1971 (ungedr., W-Verz., P);
    M. Wutte, in: Carinthia I, 1932, S. 1-19 (P);
    ders., 25 J. Kärntner Landesarchiv, ebd., 1929, S. 112-34;
    O. Redlich, in: MIÖG 47, 1933, S. 133-35.

  • Porträts

    Bronzemedaille u. Plakette v. Kassin, 1929.

  • Autor/in

    Wilhelm Neumann
  • Zitierweise

    Neumann, Wilhelm, "Jaksch von Wartenhorst, August" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 324-325 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117145750.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA