Lebensdaten
1787 – 1867
Beruf/Funktion
bayerischer Diplomat
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117102040 | OGND | VIAF: 42606527
Namensvarianten
  • Jenison zu Walworth, Franz Olivier Graf von
  • Jenison, Franz Olivier Graf von
  • Jenison zu Walworth, Franz Olivier Graf von
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Jenison, Franz Olivier Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117102040.html [28.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Jenison: Franz Olivier Graf v. J. zu Walworth, baierischer Diplomat, wurde am 9. Juni 1787 zu Heidelberg als der Sohn des darmstädtischen Hofmarschalls Franz v. J. zu Walworth und seiner Gemahlin Charlotte geb. Freyin v. Cornet geboren. Sein Großvater Franz J. hatte mit seiner Familie England verlassen und um das Jahr 1775 sich in Heidelberg angesiedelt; er war als Kämmerer in den Dienst des Kurfürsten Karl Theodor getreten und wurde von demselben während des Reichsvicariats am 17. September 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben. Die Familie J. rechnete sich zu den altadeligen Geschlechtern Englands; sie führte ihren Ursprung über das Jahr 1066 zurück; sie war im Besitz der Herrschaft Walworth in der Provinz Durham und anderer Herrschaften gewesen. J. begann seine diplomatische Laufbahn mit 23 Jahren als baierischer Legationssecretär in Berlin; 1811 wurde er in gleicher Eigenschaft nach St. Petersburg, 1813 nach Paris, 1814 nach London versetzt. Im J. 1816, nach dem Abgang des bisherigen Gesandten Freiherrn v. Häffelin, Bischofs von Chersones i. p. i., wurde er baierischer Geschäftsträger in Neapel und bekleidete diesen Posten bis zum Jahre 1821. Von dort aus hat er der baierischen Regierung die ersten Nachrichten über den Eindruck zukommen lassen, welchen die Verkündigung der baierischen Verfassungsurkunde vom 26. Mai 1818 auf die römische Curie machte, und über die Maßregeln, welche sie dagegen zu ergreifen beabsichtigte. (v. Sicherer, Staat und Kirche in Baiern, S. 279 ff.; Urkunden Nr. 21 und 22.) Im J. 1824 verehelichte er sich mit der Gräfin Amalie Batthiány, Tochter des Grafen Joseph B. aus der Ikérvarer Linie und der Gräfin Barbara geb. v. Skerlecz. Noch in demselben Jahre wurde er zum baierischen Gesandten am niederländischen Hofe ernannt, aber schon im Frühjahr 1826 abberufen und in zeitweiligen Ruhestand versetzt. Vom J. 1833 bis zum J. 1847 bekleidete er die baierischen Gesandtschaftsposten an den wichtigsten Höfen Europa's. Von 1833—35 war er Gesandter in London; 1835 wurde er in außerordentlicher Sendung nach Athen geschickt, als König Otto die Regierung aus der Hand der Regentschaft übernehmen sollte; noch in demselben Jahre wurde er Gesandter in Paris, 1839 in St. Petersburg, 1842 in Wien. Im J. 1847 trat er in den Ruhestand und erhielt im J. 1853 Titel und Rang eines Staatsraths im außerordentlichen Dienst. Die letzte Zeit seines Lebens brachte er in Italien zu. Er starb am 20. Mai 1867 in Florenz. Sein Porträt, gemalt von Franz Xaver Winterhalter, befindet sich in der neuen Pinakothek zu München.

  • Autor/in

    v. Sicherer.
  • Zitierweise

    Sicherer, von, "Jenison, Franz Olivier Graf von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 769 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117102040.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA