Lebensdaten
1888 – 1953
Geburtsort
Dorpat
Sterbeort
Moskau
Beruf/Funktion
Geologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117027030 | OGND | VIAF: 5698227
Namensvarianten
  • Mühlen, Leo von zur
  • Zur Mühlen, Leo von
  • Mühlen, L. v.
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Zitierweise

Mühlen, Leo von zur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117027030.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (1850–1918), Ichthyologe, Fischereidir. v. Liv-, Est- u. Kurland (s. Einl.), S d. Moritz (1812–83), auf Mühlenhof u. Dalčin, russ. Stabskapitän, u. d. Clara Zoege v. Manteuffel (1816–56), Erbin v. Gut Woiseck (Livland);
    M Marie (1855–1928) aus Groß-Köppo (Livland), T d. August v. Dehn (1823–89), Kreisrichter, Dir. d. Estn. Bezirksverw. u. Stadtverordneter in D., Ehrenmitgl. d. Livländ. Gemeinnützigen u. Ökonom. Ges. (s. Dt.balt. Biogr. Lex.), u. d. Marie Schneider (1831–71) aus Hallist (Livland);
    Gehlsdorf (Mecklenburg) 1920 Auguste (1894–1967) aus Hillersdorf Kr. Jägerndorf, T d. August v. Naumann u. d. Bertha Schmidt;
    1 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Gymnasien in Dorpat und Pemau legte M. 1908 das Abitur ab und studierte an der Univ. Dorpat 1908-13 Naturwissenschaften. Für eine geologische Preisschrift erhielt er eine Goldmedaille der Universität. An der Univ. Freiburg (Breisgau) wurde er 1914 zum Dr. phil. nat. promoviert. Bereits 1910 beteiligte er sich an einer Expedition in den Kaukasus und veröffentlichte Arbeiten zur Limnologie und Geologie Estlands in den Sitzungsberichten der Naturforschenden Gesellschaft in Dorpat. 1915 arbeitete er an der Moorversuchsanstalt in Jönköping (Schweden) und bis 1916 als Assistent an der Schwed. Geologischen Landesanstalt. 1916-34 wirkte M. zunächst als Assistent und bald als Bezirksgeologe in der Preuß. Geologischen Landesanstalt Berlin. Er war an der geologischen Kartierung Schlesiens maßgeblich beteiligt (Blätter Ingramsdorf, Mörschelwitz, Striegau) und veröffentlichte darüber im Jahrbuch der Preuß. Geologischen Landesanstalt 1920–25. In weiteren Arbeiten beschäftigte sich M. mit der Geologie Pommerns und Ost-Mecklenburgs sowie den dortigen Tonerdelagern. Viele seiner Publikationen befassen sich mit geologischen Untersuchungen in Sowjetrußland. Besondere Aufmerksamkeit fanden dabei der Ural und dessen Lagerstätten von Bunt- und Edelmetallen, Uran, Ölschiefer, Erdöl, Kali und anderen nutzbaren Rohstoffen. Dabei galt bergwirtschaftlichen Fragen seine besondere Aufmerksamkeit. 1928 bereiste er Turkmenistan, den Alai und den West-Tienschan. 1930/31 war er an einer geologisch-lagerstättenkundlichen Expedition nach Äthiopien beteiligt.

    Nach seiner Habilitation 1925 für Geologie und Lagerstättenkunde war M. zunächst Privatdozent und 1934-45 ao. Professor an der Abteilung für Bergbau der TH Berlin-Charlottenburg. 1937-42 war er gleichzeitig Dekan der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen der TH und 1937 Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für angewandte Geologie. Neben seinen umfangreichen Lehrverpflichtungen leitete er 1937 eine deutsch-ital. Expedition zur Suche und Erschließung von Vorkommen nutzbarer Bodenschätze in Äthiopien. 1947 von den Sowjets in Halle/Saale verhaftet, wurde M. nach Sibirien verbracht und war 1952/53 in dem berüchtigten Arbeitslager Workuta interniert. Über seinen sonstigen Verbleib nach seiner Verhaftung ist nichts bekannt. Unter nicht näher geklärten Umständen gelangte M. 1953 nach Moskau, wo er verstarb.

  • Werke

    u. a. Die Lagerstätten v. Wolfram, Zinn u. Molybdän in Rußland, 1926;
    Im Banne d. Äthiop. Hochlandes, ²1936;
    Grundzüge d. geolog. Baus d. Hochlandes v. Wollega u. d. Dabussteppe in Westabessinien, in: Zs. d. Dt. Geol. Ges., 1936.

  • Literatur

    H. Strunz, Von d. Bergakademie z. TU Berlin, 1770–1970, 1970, S. 59;
    Dt.balt. Biogr. Lex.;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1940/41;
    GHdA AB VI, 1964 (P).

  • Autor/in

    Martin Guntau
  • Zitierweise

    Guntau, Martin, "Mühlen, Leo von zur" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 278 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117027030.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA