Lebensdaten
1878 – 1958
Geburtsort
Pernau (Estland)
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
Chirurg
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116924667 | OGND | VIAF: 78822073
Namensvarianten
  • Guleke, Nicolai Gustav Hermann
  • Guleke, Nicolai
  • Guleke, Nicolai Gustav Hermann
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Zitierweise

Guleke, Nicolai, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116924667.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Reinhold (1834–1927), Architekt u. Dozent d. Baukunst a. d. Univ. Dorpat, Erforscher balt. Baudenkmäler, Hrsg. v. „Alt-Livland“, S d. Pastors Friedrich in Salisburg/Livland u. d. Pastoren-T Anna v. Riemann;
    M Ludmilla (1847-n. 1931, kath.), Geigenkünstlerin, T d. Geigenbauers Joh. Weiser in Agram u. d. Anna Ritschko;
    Schlettstadt 1913 Agathe (* 1885), T d. Sanitätsrats Dr. Sixt Frdr. Herm. v. Kapff in Schlettstadt u. d. Elis. Anna Pauline Herf;
    3 T.

  • Biographie

    Nach Besuch des Deutschen Gymnasiums in Dorpat studierte G. Medizin in Berlin, München, Bonn, Rostock und Straßburg (doctor medicinae 1902). Seine pathologische Ausbildung erfuhr er unter J. Orth in Berlin und wurde dann Assistent an der von Bergmannschen Klinik. Nach Bergmanns Tod ging er zu Madelung nach Straßburg, wo er sich habilitierte. Außerdem war G. einige Zeit Schiffsarzt und weilte ein halbes Jahr zu Studienzwecken in den USA. Seit 1913 Professor der Chirurgie, erhielt er 1918 einen Ruf nach Marburg, 1919 als Ordinarius nach Jena. In beiden Weltkriegen war er beratender Chirurg. – G. war einer der letzten Chirurgen, die noch das Gesamtgebiet der Chirurgie nicht nur überblickten, sondern auch weitgehend praktisch beherrschten. Fast alle Bereiche seines Faches – einschließlich der Neurochirurgie, Urologie, Orthopädie und Röntgenologie – verdanken ihm wesentliche Förderung. Seine operativen Erfolge in der Geschwulstchirurgie sind noch heute unbestritten; G.s schonende Operationstechnik war sprichwörtlich. 13 Monographien, über 20 große Beiträge in Hand- und Lehrbüchern und nahezu 200 weitere Arbeiten zeichnen sich durch wissenschaftliche Gründlichkeit und klare Darstellung aus. In aufopfernder Hilfsbereitschaft, Pflichttreue und größtem Verantwortungsbewußtsein wirkte G. über 30 Jahre als überaus erfolgreicher Lehrer und hatte eine Anzahl namhafter Schüler, unter anderem Magnus, Rostock, Wiedhopf, Boshamer, Harms. – Sein bescheidenes Wesen und seine unbestechlich saubere Haltung – auch in schwerster politischer Zeit – waren bewundernswert.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. d. dt., österr. u. schwed. Ges. f. Chirurgie, Master Surgeon d. Internat. College of Surgeons, Mitgl. d. Leopoldina.

  • Werke

    W u. a. Die Chirurgie d. Nebenschilddrüsen, 1913;
    Kriegschirurg. Röntgenatlas, 1917 (mit H. Dietlen);
    Die Erkrankungen d. Pankreas, 1924 (mit O. W. Groß);
    Die Chirurgie d. Hirngeschwülste, 1936;
    Kriegschirurgie u. Kriegschirurgen im Wandel d. Zeiten, 1945;
    Der ärztl. Kunstfehler, 1955;
    50 J. Chirurgie, 1955;
    Die bösartigen Geschwülste d. Dickdarms u. Mastdarms, 1957. - Hrsg.: F. Pentzoldt u. R. Stintzing, Hdb. d. gesamten Therapie, 7 Bde., ⁶1926-28;
    M. Kirschner, Allg. u. spezielle Chirurg. Operationslehre, 10 Bde., ²1951-57 (mit R. Zenker).

  • Literatur

    Lehrer d. Heilkde. u. ihre Wirkungsstätten, in: Münchener Med. Wschr. 80, 1933, S. 54 (P);
    H. Killian u. G. Krämer, Meister d. Chirurgie u. d. chirurg. Schulen im dt. Raum, 1951;
    K. H. Bauer, in: Langenbecks Archiv 289, 1958, S. 25 f.;
    K. Boshamer, in: Chirurg 29, 1958, S. 288;
    H. Harms, in: Dt. Med. Wschr. 83, 1958, S. 1372 f.;
    E. Gohrbandt, in: Zbl. f. Chirurgie 83, 1958, S. 1141;
    E. Seuberlich, Stammtafeln Dt.-balt. Geschlechter II, 3, 1931 (P);
    Rhdb.

  • Autor/in

    Hans Ulrich Schulz
  • Zitierweise

    Schulz, Hans Ulrich, "Guleke, Nicolai" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 304 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116924667.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA