Lebrun, Theodor
Lebrun, Theodor
- Lebensdaten
- 1828 – 1895
- Sterbeort
- Hirschberg im Riesengebirge
- Beruf/Funktion
- Schauspieler ; Regisseur ; Theaterintendant
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 116850345 | OGND | VIAF: 25364510
- Namensvarianten
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- Lebrun, Theodor
- Leineweber, Theodor
- Leinveber, Theodor
- Leinveber, Theodor Johann Adolph
- Leinweber, Theodor
- Leinveber, Theodor Johann Adolf
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Orte
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Biographie
Lebrun: Theodor L., Schauspieler, wurde am 14. (oder 24.?) Januar 1828 zu Kornitzen im Ostpreußischen als Sohn eines wohlhabenden Gutsbesitzers geboren. Nachdem er das Gymnasium in Königsberg durchgemacht hatte, wandte er sich an Theodor Döring, den er in Berlin aufsuchte, um ihm sein Anliegen bezüglich seines Planes Schauspieler zu werden, vorzutragen. Da jedoch Döring gerade schlechter Laune war, wurde er ziemlich kurz und barsch abgewiesen. Aber obwol ihn auch Hermann Hendrichs, dem er gleichfalls seine Absicht mittheilte, durchaus vor dem Eintritt in die Bühnenlaufbahn warnte, ließ er sich von seinem Vorhaben nicht abbringen. Nachdem er, wahrscheinlich zu Anfang des Jahres 1848, als Hans Sachs in Deinhardstein's bekanntem gleichnamigen Schauspiel am Berliner Liebhabertheater Urania aufgetreten war, schloß er sich der reisenden Gesellschaft Mittelhausen's an, bei der er in Thorn, Kulm und in anderen preußischen Städten Charakter- und Chevaliersrollen spielte. Seine weitere Laufbahn führte ihn im J. 1850 an das Hoftheater in Dessau, dann 1853 nach Stettin, Danzig und Breslau. In Breslau wirkte er seit dem Jahre 1856 als Regisseur und in gleicher Eigenschaft vom Jahre 1857 bis 1858 am Hoftheater in Hannover. In der Zeit vom Jahre 1859 bis 1865 war er eine der Stützen des Hoftheaters in Wiesbaden. Von 1865 an leitete er das Rigaer Stadttheater als Director. Dann wandte er sich nach Berlin und trat dort nach dem Abgange Franz Wallner's im April 1868 an die Spitze des Wallnertheaters, das er achtzehn Jahre lang auf einer entschiedenen Höhe zu halten wußte. Es gelang ihm, ein tüchtiges Ensemble heranzubilden und das Repertoire durch die Aufnahme des unter ihm mit der Posse gleichberechtigten Lustspiels zu erweitern und zu heben. Er brachte namentlich die L'Arronge’schen Volksstücke wie „Mein Leopold“ und „Dr. Klaus“, dessen Titelrolle er selbst schuf, zur Geltung und war so glücklich, in der genialen, zu früh verstorbenen Ernestine Wegner eine|starke Zugkraft für sein Unternehmen zu gewinnen. Geschäftliche Schwierigkeiten nöthigten ihn im J. 1886 die Direction des Wallnertheaters niederzulegen und als Regisseur und Darsteller am Thaliatheater in Hamburg Unterschlupf zu suchen. Als sich jedoch je länger, je mehr körperliche Leiden bei ihm zeigten, zog er sich im J. 1889 nach Hirschberg zurück, wo er noch einige Jahre in stiller Zufriedenheit zubrachte. Er starb dort am 9. April 1895.
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Literatur
J. Lewinsky, Vor den Coulissen. Berlin 1881, S. 107—110. — Der Bär, hrsg. von E. Dominik. 10. Jahrg., Berlin 1884, S. 227, 247 fg. (Vgl. auch das Register unter L. v. S., Die Geschichte des Wallnertheaters.) —
Neuer Theater-Almanach, hrsg. von der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angeh. 7. Jahrg., Berlin 1896, S. 166, 168. — L. Eisenberg's Großes Biogr. Lexikon d. Deutschen Bühne im XIX. Jahrh. Leipzig 1903, S. 528.
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Autor/in
H. A. Lier. -
Zitierweise
Lier, Hermann Arthur, "Lebrun, Theodor" in: Allgemeine Deutsche Biographie 51 (1906), S. 608-609 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116850345.html#adbcontent