Lebensdaten
1853 – 1932
Geburtsort
Warstein (Westfalen)
Sterbeort
Würzburg
Beruf/Funktion
katholischer Kirchenrechtler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116750251 | OGND | VIAF: 45061810
Namensvarianten
  • Freisen, Joseph
  • Freisen, Josef

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Freisen, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116750251.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1818–1905), Landwirt;
    M Marianne (1823–1904), T d. Ackersmanns Josef Peters.

  • Biographie

    F. studierte Theologie und Rechtswissenschaft in Münster, Tübingen und Eichstätt, wurde 1878 in Eichstätt zum Priester geweiht, vertiefte darauf seine Studien, promovierte in München zum Dr. iur. utr. (1881) und in Tübingen zum Dr. theol. (1884). An der Theologischen Fakultät Freiburg im Breisgau habilitierte er sich 1885 für Kirchenrecht, verzichtete aber wegen kirchlicher Bedenken gegen sein Werk über die Geschichte des kanonischen Eherechts auf die Dozentur. Nach seelsorgerlicher Tätigkeit in Hoinkhausen und Hellefeld (1885–92) wurde er von Bischof Simar zum Professor des Kirchenrechts in Paderborn ernannt, geriet wegen seiner Kritik an der Paderborner Bischofswahl 1900 in Schwierigkeiten mit Bischof Schneider, legte 1905 sein Lehramt nieder und zog nach Würzburg, wo er sich an der Juristischen Fakultät habilitierte, der er seit 1910 als Honorarprofessor angehörte. – Die Geschichte des kanonischen Eherechtes, die nordischen Ritualbücher, das deutsche Staatskirchenrecht und die Geschichte seiner Paderborner Heimat sind die Hauptarbeitsgebiete, auf denen der mit reichen Geistesgaben ausgestattete F. in 16 selbständigen Werken und 35 Abhandlungen Hervorragendes geleistet hat. Dazu kommt eine wissenschaftlich bedeutsame Gutachtertätigkeit. Trotz mehrerer Berufungen blieb F. der äußere Erfolg des akademischen Lehrers versagt.

  • Werke

    W u. a. Gesch. d. canon. Eherechts b. z. Verfall d. Glossenlit., 1888, ²1893;
    Manuale Lincopense, Breviarium Scarense, Manuale Aboense, Kath. Ritualbücher Schwedens u. Finnlands im MA, 1904;
    Der kath. u. d. prot. Pfarrzwang u. s. Aufhebung in Österreich u. d. dt. Bundesstaaten, 1906;
    Staat u. kath. Kirche in d. dt. Bundesstaaten I. T.: Lippe u. Waldeck-Pyrmont, = Kirchenrechtl. Abhh. H. 25 f., 1906, II. T.: Anhalt, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß-Greiz, Reuß-Schleiz, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg u. Gotha, dass., H. 27/29, 1906;
    Die kath. Ritualbücher d. nord. Kirche u. ihre Bedeutung f. d. german. Rechtsgesch., = Dt.rechtl. Btrr., III, H. 2, 1909;
    Das Mil.-Kirchenrecht in Heer u. Marine d. dt. Reiches, nebst Darst. d. außerdt. Militärkirchenwesens, Btrr. z. staatl. u. kirchl. Rechtsgesch., 1913;
    Vfg.gesch. d. Kath. Kirche Dtld.s in d. Neuzeit, 1916;
    Das Eheschließungsrecht in Spanien, Großbritannien u. Irland u. Skandinavien (Dänemark mit Schleswig-Holstein, Schweden, Norwegen u. Finnland) in geschichtl. Entwicklung mit Abdruck vieler alter Urkk. dargest., 2 Bde., = Veröff. d. Görresges., Sektion f. Rechts- u. Soz.wiss. 33 u. 35, 1918/19.

  • Literatur

    F. I. Bendel u. N. Hilling, in: Archiv f. kath. Kirchenrecht 112, 1932, S. 534-39;
    H. E. Feine, in: ZSRGK 52, 1932, S. 529 f.

  • Autor/in

    Klaus Mörsdorf
  • Zitierweise

    Mörsdorf, Klaus, "Freisen, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 399 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116750251.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA