Lebensdaten
1822 – 1902
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Athen
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116682949 | OGND | VIAF: 37673691
Namensvarianten
  • Heldreich, Theodor Heinrich Hermann von
  • Heldreich, Theodor von
  • Heldreich, Theodor Heinrich Hermann von
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Heldreich, Theodor von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116682949.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    1855 Sophie N. N. ( um 1900);
    2 T.

  • Biographie

    Nach Philosophie-Studien in Freiburg im Breisgau begann H. seine botanischen Studien 1837 in Montpellier und setzte sie 1838-42 in Genf bei Auguste Pyramus und Alphonse de Candolle fort, deren Herbar er 1841-42 betreute. Seine erste botanische Reise 1840-41 führte ihn nach Sizilien, 1843 war er längere Zeit in Italien, besonders in Neapel. Seit September 1843 in Athen ansässig, führte er bis 1848 von dort größere Reisen aus, meist im Auftrag E. Boissiers, in dessen „Diagnoses plantarum orientalium novarum“ (1842-59) auch viele von ihm entdeckte und beschriebene Pflanzen veröffentlicht wurden. Er war unter anderem 1845 in Kleinasien, 1846 in Kreta und 1848 (mit J. Sartori) in Euböa. – 1849-50 war H. in England und als Konservator des Herbariums von Ph. Barker Webb in Paris. 1851 nach Griechenland zurückgekehrt, wurde er Direktor des botanischen Gartens in Athen, den er bis zu seinem Tode leitete. 1858-83 war er auch Konservator des naturhistorischen Museums der Universität und als solcher Mitbegründer der Abteilungen für Botanik, Zoologie und Paläontologie. Auch an mehreren Lyzeen in Athen unterrichtete er Naturgeschichte. 1880-83 war er Lehrer des Kronprinzen. Als Vertreter Griechenlands nahm H. an den botanischen Kongressen in Florenz 1875, Köln 1876 und Paris 1878 teil. – In jährlichen Reisen erforschte H. die Flora Griechenlands einschließlich seiner Gebirge und Inseln auf das gründlichste. Sein umfangreiches Herbar bildete eine wichtige Unterlage für deren Kenntnis, die auch durch das von ihm 1854-1902 herausgegebene Herbarium graecum normale bei den Botanikern des Auslandes gefördert wurde. H. entdeckte in Griechenland und im Orient 7 neue Gattungen und über 700 neue Arten. Kommt H. mit seinen Forschungen für ein halbes Jahrhundert die führende Stellung als Nachfolger J. Sibthorps in der Begründung der floristischen Erforschung Griechenlands zu, so sorgte er andererseits für die Weiterführung der Arbeiten, indem er E. von Halácsy in die Flora Griechenlands einführte, zu dessen „Conspectus florae graecae“ (1901-04) er ebenfalls neue Arten beisteuerte. Auch mit der Flora in den Werken Homers befaßte sich H. Einige Arbeiten galten auch der Tierwelt Griechenlands, vor allem den Insekten und Muscheln.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Königsberg).

  • Werke

    Die Nutzpflanzen Griechenlands, 1862;
    Die Pflanzen d. attischen Ebene, in: A. Mommsen, Griech. Jahreszeiten, 1877;
    Cat. systematicus herbarii Theodoris G. Orphanidis, I: Leguminosae, Florenz 1877 (mehr nicht ersch.);
    La faune de la Grèce, I: Animaux vertébrés, Athen 1878;
    Flore de l'ile de Cephalonie, Lausanne 1883;
    Chloris Homeriki, Athen 1896;
    Chloris tis Aiginis, ebd. 1898;
    Chloris tis Thiras, ebd. 1899.

  • Literatur

    Le monde des plantes, Serie 2, Bd. 6, Le Mans 1897, S. 57 (P), 100 f. (W), Bd. 7, 1898 (P b. S. 101);
    G. Leimbach, in: Dt. Botan. Mschr. 20, 1902, S. 33 f. (P);
    E. v. Halácsy, in: Magyar botanikai lapok 1, Budapest 1902, S. 325-36 (W, P; in dt. Sprache);
    M. T. Masters, in: Gardeners chronicle, Serie 3, Bd. 32, London 1902, S. 233;
    H. Léveillé, in: Bull, de l'académie internal, de géographie botanique 11, Le Mans 1902, S. 293;
    W. Wolkenhauer, in: BJ VII, S. 295 f. (u. Tl. 1902, L);
    B. Reber, Gal. hervorragender Therapeutiker u. Pharmakognosten d. Gegenwart, 1896.

  • Autor/in

    Helmut Dolezal
  • Zitierweise

    Dolezal, Helmut, "Heldreich, Theodor von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 467 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116682949.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA