Lebensdaten
1870 – 1934
Geburtsort
Imshausen Kreis Rotenburg/Fulda
Sterbeort
Bad Homburg vor der Höhe
Beruf/Funktion
Byzantinist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116587849 | OGND | VIAF: 74607043
Namensvarianten
  • Gerland, Ernst
  • Gerland, E.

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Zitierweise

Gerland, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116587849.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1839–1924), Gutsverwalter u. -pächter, 1890-1910 Gen.sekr. d. landwirtsch. Hauptver. (später Landwirtsch.kammer) in Kassel, Mitgründer d. Dt. Landwirtsch.ges., S d. Balthasar ( 1861, s. Gen. 1) u. d. Wilhelmine Grandidier;
    M Emma (1844–84), T d. Oberpostsekr. Ernst Bößer in Kassel;
    Ov Ernst (s. 1), Georg (s. 3);
    Vt Heinrich (s. 4);
    Homburg v. d. H. 1900 Helene (* 1870), T d. Dr. med. Will;
    1 S.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Universitäten Jena, wo H. Gelzer maßgeblichen Einfluß auf seine wissenschaftliche Entwicklung hatte, und Berlin war G. als Studienrat am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium in Homburg vor der Höhe bis 1926 und zugleich als Dozent für byzantinische Geschichte und Geschichte des Balkans an der Universität Frankfurt bis 1930 tätig. Durch Studienreisen nach Österreich und Italien vertiefte er die Voraussetzungen für seine Forschungen zur byzantinischen Geschichte. Er hat 1894-1934 neben der noch heute klassischen „Geschichte des lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel 1204 bis 1216“ (I, 1905), die leider nicht fortgeführt wurde, eine Fülle sehr förderlicher Arbeiten vor allem für die Geschichte der spätbyzantinischen Zeit und die Geschichte des Orient latin, daneben aber auch für zahlreiche Spezialgebiete der Byzantinistik veröffentlicht, so für die notitiae episcopatuum, für das byzantinische Registerwesen, für Stadt und Patriarchat Konstantinopel, für die Geschichte der byzantinischen Geschichtsschreibung, für die historische Auswirkung der byzantinischen Geschichte und Kunstgeschichte. Eine in den 20er Jahren weit vorwärts getriebene Neubearbeitung von Gelzers Abriß der byzantinischen Kaisergeschichte in der 2. Auflage von Krumbachers Geschichte der byzantinischen Literatur gelangte bei der Umorganisation des Handbuches der Altertumswissenschaft nicht zum Druck. G. ist eine markante, aber in ihrer beruflichen Doppelbelastung stark gehemmte Persönlichkeit der deutschen Byzantinistik, einer Wissenschaft, die sich im Rahmen der deutschen Universitätsgeschichte nur langsam durchgesetzt hat.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die pers. Feldzüge d. Kaisers Herakleios, in: Byzantin. Zs. 3, 1894, S. 330-73;
    Das Archiv d. Herzogs v. Kandia im Kgl. Staatsarchiv zu Venedig, 1899;
    Kreta als venetian. Kolonie (1204–1669), in: HJb. 20, 1899, S. 1-24;
    Neue Qu. z. Gesch. d. lat. Erzbistums Patras, 1903;
    Gesch. d. Fremdherrschaft in Griechenland II, Gesch. d. lat. Kaiserreichs v. Konstantinopel, T. 1, Gesch. d. Kaiser Balduin I. u. Heinrich 1204–16, 1905;
    Hist. de la noblesse crétoise au moyenâge, Paris 1907;
    Byzantine Empire, in: The Catholic Enc. III, New York 1908, S. 96-113;
    Die|Genesis d. Notitiae Episcopatuum, = Corpus Notitiarum Episcopatuum Ecclesiae Orientalis Graecae I, 1, Einl., Kadiköy 1931;
    Das byzantin. Registerwesen, in: Archiv f. Urkk.forschung 13, 1933, S. 30-44;
    Das Studium d. byzantin. Gesch. v. Humanismus b. z. Jetztzeit, Athen 1934.

  • Literatur

    F. Dölger, in: Byzantin. Zs. 35, 1935, S. 269-71;
    V. Laurent, Corpus Notitiarum Episcopatuum Ecclesiae Orientalis Graecae I, 2, Kadiköy 1936, S. III-XVI (P).

  • Autor/in

    Werner Ohnsorge
  • Zitierweise

    Ohnsorge, Werner, "Gerland, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 304-305 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116587849.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA