Lebensdaten
1782 – 1857
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Mediziner ; Naturforscher
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 11648960X | OGND | VIAF: 49978041
Namensvarianten
  • Ficin, Heinrich
  • Ficinius, Heinrich
  • Ficinus, Heinrich David August
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Ficinus, Heinrich David August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11648960X.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Stamm-V Georg Feige ( 1585), Pastor in Priebus (Schlesien);
    V David (1748–1834), seit 1777 Bes. d. Mohren-Apotheke in D., S d. Joh. Gottlieb ( 1760), Oberamtsadvokat d. Reg. d. Mgfsch. Nd.lausitz;
    M Joh. Elis. Mücke (1761–98) aus Sorau;
    1) 1809 Henriette Seifert, 2) 1811 Aug. Ernestine Sauße ( 1845) aus Bautzen;
    1 S aus 1), 3 S, 3 T aus 2).

  • Biographie

    Mit 13 Jahren trat F. als Lehrling in die väterliche Mohren-Apotheke ein und war dann als Gehilfe in Kamenz, Prag und Breslau tätig. Von 1803 an studierte er Medizin am Berliner Collegium medico-chirurgicum, von 1805 an in Wittenberg, wo er zum Dr. med. promoviert wurde („De Hydrope“, 1806); die Apotheker-Prüfung hatte er 1804 in Dresden abgelegt. Er betrieb dann ärztliche Praxis in Dresden, bis er 1814 zum Professor der Physik und Chemie an der neugegründeten Chirurgisch-medizinischen Akademie in Dresden ernannt wurde (Antrittsschrift über „Cinchonin“, 1815), dazu seit 1817 auch zum Professor der Naturkunde, Arzneimittellehre und allgemeinen und speziellen Therapie an der dieser Akademie eingegliederten Tierarzneischule. Schließlich lehrte er noch 1828-33 an der soeben gegründeten Technischen Bildungsanstalt (heutige TH Dresden) Chemie, Technologie und Physik. Gleichzeitig betreute er von 1822 an die in seinen Besitz übergegangene Mohren-Apotheke. – F. war trotz der vielen Amtspflichten literarisch sehr tätig. Er schrieb eine „Flora der Gegend um Dresden“ (1807/08, ³1838 und 1850) (1832 benannte F. Schrader ein neues Genus Riedgräser „Ficinia“, die rund 40 südafrikanische Arten umfaßt). Für seine Hörer schrieb er mehrere Lehrbücher. Historisch bedeutungsvoll ist sein Bändchen „Optik oder Versuch eines folgerechten Umrisses der gesammten Lehre vom Licht“ (1828), in der er als einer der wenigen Zeitgenossen für Goethes optische Einsichten eintrat. Schon vorher hatte F. durch Schopenhauers persönliche Einwirkung die Goethe-Schopenhauersche Farbenlehre in Pierers Medizinischem Realwörterbuch (Abteilung 1, Band 3, 1819, S. 19-39) als richtig anerkannt. So kam F. mit Goethe in briefliche Verbindung; auch Briefe an J. J. Berzelius sind noch im Berzelius-Archiv in Stockholm vorhanden. – Groß ist auch die Zahl kleinerer Arbeiten von F. insbesondere zur Mineralchemie. – Mitglied der Leopoldina (1818).

  • Werke

    Weitere W u. a. Anfangsgründe d. med. Physik, 1815;
    Anfangsgründe d. med. Chemie, 1815;
    Physik, allgemeinfaßlich dargest., 2 Bde., 1828;
    Allg. Naturkde., 1839.

  • Literatur

    C. T. Sachse, in: Jber. d. Ges. f. Natur- u. Heilkde. Dresden 1853–57, 1858, S. 73-82;
    E. A. Päßler, Geschl.-Verz. d. Schierzschen Fam.stamme u. ihrer Verzweigungen, [? 1907];
    R. Zaunick, in: SB u. Abhh. d. naturwiss. Ges. Isis zu Dresden, Festschr. f. R. Baldauf, 1928, S. 77-91;
    Meusel, Gel. Teutschland V, X;
    Callisen VI, 28;
    Pogg. I;
    CSP.

  • Quellen

    Qu.: Hs. Monogr. üb. d. Apotheker-Fam. F. v. R. Zaunick (Halle, Archiv d. Leopoldina).

  • Autor/in

    Rudolph Zaunick
  • Zitierweise

    Zaunick, Rudolph, "Ficinus, Heinrich David August" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 127 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11648960X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA