Lebensdaten
1549 – 1595
Beruf/Funktion
kaiserlicher Feldoberst
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116464275 | OGND | VIAF: 3222760
Namensvarianten
  • Hardeck, Ferdinand Graf zu
  • Hardegg, Ferdinand Graf zu
  • Hardeck, Ferdinand Graf zu
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Hardegg, Ferdinand Graf zu, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116464275.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Hardegg: Ferdinand Graf zu H. (Hardeck), (geb. 1549, 16. Juni 1595). Dieser Abkömmling der niederösterreichischen Adelsfamilie Brüschenk (Prueschenk, Prüschink), welche seit 1495 Güter und Namen der alten Hardegger, Burggrafen v. Maidburg (d. i. Magdeburg), als kaiserliche Schenkung erhielt (s. A. d. Biogr. 3. Bd. S. 455 Art. Brüschenk), war der jüngste Sohn des Grafen Julius I. und der Gräfin Gertraud von Eberstein; Besitzer bedeutender Herrschaften und seit jungen Jahren Kriegsmann in der kaiserlichen Armee, unter anderm Oberst in Szatmár, 1592 k. k. Hofkriegsrath, kaiserlicher Feldoberster, General und Commandant der Festung Raab, des wichtigsten Waffenplatzes Westungarns. Er und David v. Ungnad werden zum J. 1594 von dem Magnaten und Chronisten Illésházy als Ohr und Auge des kaiserlichen Oberfeldherrn im damaligen Türkenkriege, Erzherzogs Mathias — und zwar nicht zum Vortheile der Sache bezeichnet. Mochte nun auch in diesem Urtheile magyarischer Antagonismus das Wort führen, so bewies doch bald der Hardegger durch die vorschnelle Uebergabe Raabs an die Türken unter Sinan-Pascha nach fünftägiger Belagerung (29. September 1594), daß er kein echter und rechter Soldat an solchem Platze sei. Denn der allerdings freie Abzug der Besatzung: 1000 welsche, 5000 deutsche Söldner und 140 Husaren —, wog die übergroßen Nachtheile der Uebergabe Raabs nicht auf; überdies war die starke Festung mit Lebensmitteln und Kriegszeug gut versehen. Man verfuhr denn auch gegen den Pflichtvergessenen mit der ganzen Schwere des Kriegsgesetzes und verurtheilte ihn zum Tode mit dem Schwerte, verschärft durch Abhauung der rechten Hand. Das Urtheil wurde am 16. Juni zu Wien auf dem „Hof“ vollzogen. Gleiche Strafe erlitt der Kriegsbaumeister Nic. Perlin. Güter und Vermögen Hardegg's, welcher außer seiner Gattin, A. S. Gräfin von Thurn, nur zwei verehelichte Töchter hinterließ, verfielen der Confiscation.

    • Literatur

      D. Genealog, b. Wißgrill, Schaupl. des lands. nied.-öst. Adels, 4. Bd., 1800, S. 134, u. Wurzbach, Biogr. Lex., 7. Bd. Ueber s. Militärleben u. Ende das Chronistische b. Isthvánffi, XXVIII., Illésházy z. J. 1594; vgl. die Exz. b. Katona XXVI. Bd. z. J. 1594. Besonders wichtig die Geständnisse der Raaber Hauptleute in dem b. Hatvani (Mich. Horváth), Brüszeli okmánytar h. m. d. ung. Akad. (Monum. hist. hung.) III. 68 s. abgedr. Aktenstücke. Fessler, neu bearb. von Klein, 4. Bd. S. 23.

  • Autor/in

  • Zitierweise

    Krones, Franz von, "Hardegg, Ferdinand Graf zu" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 555 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116464275.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA