Lebensdaten
1810 – 1899
Geburtsort
Tondern
Sterbeort
Tondern
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116461950 | OGND | VIAF: 15520402
Namensvarianten
  • Carstens, Carsten Erich
  • Carstens, C. E.
  • Carstens, C. Er.
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Carstens, Carsten Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116461950.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Carstens: Carsten Erich C., Kirchenpropst a. D., Geschichtsforscher und Schriftsteller, wurde am 29. December 1810 in Tondern geboren. Seit 1832 studirte er in Kiel Theologie und wurde, nachdem er 1837 das theologische Amtsexamen bestanden hatte, im J. 1840 als Diakonus in seiner Vaterstadt angestellt. 1864 erfolgte seine Ernennung zum Hauptpastor und Propst daselbst. Zwanzig Jahre lang hat er in dieser Stellung seiner Gemeinde und der schleswig-holsteinischen Landeskirche gedient. Am 1. Juli 1884 trat er in den Ruhestand. Von seinen Amtspflichten entbunden widmete er sich dann um so eifriger seinen litterarischen Studien, die er mit seltener geistiger Frische bis in seine letzten Lebensjahre fortsetzte. Er erreichte ein Alter von 89 Jahren. Der 25. November 1899 war sein Todestag. „Mit C. geht ein Stück persönlicher Erinnerung an die erste Hälfte unseres Jahrhunderts zu Grabe, insbesondere an die Zeit, wo Dahlmann und Nicolaus Falck, sowie in anderer Weise Klaus Harms das geistige Leben unseres Landes neu gestaltet und die Liebe zu unserer Geschichte wieder erweckt hatten. Auch von seinem älteren Zeitgenossen G. Waitz hatte er dieses Interesse überkommen und es in seinen Verhältnissen treu gepflegt. Es war weniger das Pragmatische, die innere Seite der Geschichte, als das Litterarische und Persönliche, das seiner Geistesart entsprach.“ Mit nie ermattendem Fleiß behandelte C. das Gebiet der schleswig-holsteinischen Landes- und Kirchengeschichte, weniger in größeren Werken, als vielmehr in zahlreichen kleineren Aufsätzen und Skizzen, die jedoch als Bausteine für jede umfassende Darstellung von hervorragendem Werth sind. Sie alle sind aus dem reichen Schatz eines gründlichen Wissens heraus geschaffen und offenbaren den feinen historischen Sinn ihres Verfassers. Einen grundlegenden Beitrag zur schleswig-holsteinischen Städtegeschichte lieferte C. in seinem Buche „Die Stadt Tondern. Eine historisch-statistische Monographie“ (Tondern 1860), für welches er über 20 Jahre lang gesammelt hatte. Die Idee einer Neubearbeitung dieses selten gewordenen Werkes, mit der er sich lange trug, vermochte er leider nicht mehr zur Ausführung zu bringen. In besonderem Maaße ließ er es sich angelegen sein, das Andenken bedeutender und verdienter Männer unserer Vergangenheit zu erneuern und die Spuren ihres Seins und Wirkens in den Lebenszuständen der Gegenwart aufzudecken. Ein Verzeichniß dieser biographischen Arbeiten gibt Alberti. Hier sei nur hingewiesen auf seine „Geschichte der theologischen Facultät der Christian-Albrechts-Universität“ (Zeitschrift der Gesellschaft für Geschichte der Herzogthümer Schlesw.-Holst. und Lauenburg, Bd. 5, 1875, S. 1—132, auch separat Kiel 1875). Auch der „Allgemeinen deutschen Biographie“ ist C. ein getreuer Mitarbeiter gewesen. Nach ihrem Muster plante er eine große „Schleswig-Holsteinische Biographie“. Das von ihm im Laufe der Zeit für eine solche gesammelte handschriftliche Material, welches drei starke Quartbände umfaßt, hat er durch letztwillige Verfügung der Kieler Universitätsbibliothek überwiesen.

    • Literatur

      Vgl. Alberti, Schriftsteller-Lexikon, 1829—1866, Abth. 1, S. 113 bis 115; 1866—1882, Bd. 1, S. 99—100. — Schriften des Vereins für schlesw.-holst. Kirchengeschichte, 2. Reihe, (Beiträge u. Mittheilungen) Heft 4,|1900, S. 149—151 (Nekrolog von E. Michelsen). — Biographisches Jahrbuch, herausgegeben von A. Bettelheim, Bd. 4, 1899.

  • Autor/in

    Joh. Saß.
  • Zitierweise

    Birt, Th., "Carstens, Carsten Erich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 47 (1903), S. 459-461 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116461950.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA