Lebensdaten
1777 – 1815
Geburtsort
Weimar
Sterbeort
Weimar
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Zeitungsherausgeber ; Journalist
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116150254 | OGND | VIAF: 47506330
Namensvarianten
  • Bertuch, Karl
  • Bertuch, Carl
  • B. C.
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Zitierweise

Bertuch, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116150254.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Bertuch**)Zu Bd. XLVI, S. 445.: Karl B., einziger Sohn Friedrich Justin Bertuch's, geboren in Weimar am 27. December 1777, am 5. October 1815. Er studirte in Jena besonders Kunstgeschichte, Geographie und Naturwissenschaft. Im Sommer 1803 trat er eine Studienreise nach Paris an, wo er sich bedeutende Gelehrte z. B. Millin, Cuvier, Lamarck, Grégoire zu Freunden und Gönnern machte. Nach|seiner Rückkehr im Juli 1804 übernahm er die Leitung der Zeitschriften „London und Paris“ und „Journal des Luxus und der Moden“. Im Frühjahr 1805 bemühte er sich vergebens, in Weimar eine Todtenfeier für Schiller zu veranstalten. Den Winter 1805—1806 verlebte er in Wien, wo er seine wissenschaftliche Bildung erweiterte und manchen bedeutenden Mann z. B. Joseph Haydn, persönlich kennen lernte. Seine Erlebnisse beschrieb er in den heute noch lesenswerthen „Bemerkungen auf einer Reise aus Thüringen nach Wien“ (2 Bändchen, Weimar 1808—1810). In den Octobertagen 1806, nach der Schlacht bei Jena, mußte er als Stellvertreter seines abwesenden Vaters die Bertuch’schen Häuser in Weimar mit dem Säbel in der Faust gegen französische Plünderer vertheidigen. In seinem Zimmer starb am 5. November 1806 der Zeichner G. M. Kraus, sein Pathe und väterlicher Freund. — An dem gesellschaftlichen Leben in Weimar nahm er regen Antheil, besonders in dem Kreis, den Johanna Schopenhauer seit dem Herbst 1806 um sich versammelte. Am 22. März 1807 vermählte er sich mit Caroline Feder aus Dessau, die ihm in glücklicher Ehe zwei Kinder schenkte. — Mit einigen Freunden besuchte er am 21. October 1813 das Leipziger Schlachtfeld. Seine Beobachtungen theilte er mit in der „Wanderung nach dem Schlachtfelde bei Leipzig im October 1813“ (von K. B. Weimar 1814, 4°), der ersten einigermaßen bedeutenden Schrift über die Völkerschlacht. Ihr folgte sein Entwurf für eine „Kapelle der Eintracht auf dem Schlachtfelde von Leipzig“ (Wien und Weimar 1814). Im September 1814 ging er mit Cotta als Bevollmächtigter der deutschen Buchhändler nach Wien, um vom Congreß ein Gesetz gegen den Nachdruck zu erwirken. Erst im Juni 1815 kehrte er nach Weimar zurück. Nachdem er noch das Gesuch der Mecklenburger an Goethe, ein Urtheil über die Entwürfe für das Blücherdenkmal in Rostock abzugeben, vermittelt hatte, starb er über den Arbeiten an einer deutschen Kunstgeschichte, allgemein betrauert, am 5. October 1815 in Weimar als Fürstl. Schwarzburg-Rudolstädtischer Landkammerrath. — Das „Weimarische Wochenblatt“ widmete ihm am 10. October 1815 einen warmen Nachruf. C. A. Böttiger feierte das Andenken seines Schülers und Freundes im 4. Bändchen von Kind's „Harfe“ (S. 319 ff.). Und Goethe schrieb am 23. October 1815 an den Kammerherrn v. Preen in Rostock, den Stimmführer der Mecklenburger und einen Universitätsfreund des Verstorbenen: „Leider ist der verdienstvolle Landkammerrath Bertuch, durch dessen Vermittelung mir die Ehre Ihrer Bekanntschaft geworden, unerwartet, nur allzu früh mit Tode abgegangen. Seinen Verlust betrauern alle Freunde der Kunst und Wissenschaft, ja es ist nicht zu viel gesagt, daß die durch seinen Tod entstehende Lücke jedem gebildeten Deutschen empfindlich sein wird“.

    • Literatur

      Vgl. W. Feldmann, Friedrich Justin Bertuch. Saarbrücken 1902. SS. 29 ff., 36, 40 ff., 58, 114, 116.

  • Autor/in

    Wilhelm Feldmann.
  • Zitierweise

    Feldmann, Wilhelm, "Bertuch, Karl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 47 (1903), S. 753-754 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116150254.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA