Becker, Johann Baptist
Becker, Johann Baptist
hessischer Finanzminister und Reichswirtschaftsminister, * 3.2.1869 Ludwigshöhe (Kreis Mainz), † 17.10.1951 Ludwigshöhe (Kreis Mainz). (katholisch)
- Lebensdaten
- 1869 bis 1951
- Geburtsort
- Ludwigshöhe (Kreis Mainz)
- Sterbeort
- Ludwigshöhe (Kreis Mainz)
- Beruf/Funktion
- Reichswirtschaftsminister ; hessischer Finanzminister
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116104120 | OGND | VIAF
- Namensvarianten
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- Becker, Johann Baptist
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 2
- HBZ-Verbundkatalog (Open-Data-Ausschnitt des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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Genealogie
Aus rheinhessischer Kleinbauernfamilie;
V Franz Becker, Bauunternehmer und Weingutbesitzer, Ludwigshöhe;
M Elisabetha Schaad;
Gvv Eberhard Becker, Ackersmann, Rudelsheim;
Gmv Elisabetha Zimmermann, Rudelsheim;
⚭ Gießen 4.9.1895 Johanna Caroline Hartmann; 1 T. -
Leben
B. studierte in Gießen, Leipzig, München und Berlin und trat dann in den hessischen Verwaltungsdienst ein, in dem er rasch aufstieg. 1916 wurde er Präsident des Ministeriums der Finanzen, 1916-18 Minister der Finanzen. Er war 1920-30 Mitglied des Reichstages für die Deutsche Volkspartei, 1920-23 Vorstandsmitglied der Rheinischen Stahlwerke Duisburg-Meiderich. - Die Reform der hessischen Staatssteuern (1899), die auf Beseitigung der Realsteuern und eine Anpassung an das Vorbild Preußens hinauslief, und besonders die des Gemeindesteuerwesens (1911) - diese fast ganz auf B.s Anregung - sind seine Verdienste in der hessischen Finanzverwaltung. Der Ausgestaltung des Eisenbahnwesens widmete er seine besondere Aufmerksamkeit. – Auf Anregung von Stresemann und Heinze wurde B. als Verbindungsmann zur rheinischen Wirtschaft und Industrie zum Reichsminister ernannt. Obwohl zunächst von den Linksparteien scharf bekämpft, übte er keinen Einfluß in diesem Sinn, trat, wie es seiner bescheidenen Art entsprach, nur wenig nach außen hervor, wirkte im Kabinett auf Grund seiner Sachlichkeit, auch wirtschaftspolitisch, vermittelnd, selbst wenn er seinen Standpunkt mit Festigkeit vertrat; bis zuletzt war er Anhänger des „passiven Widerstandes“ im Ruhrkampf. Er bereitete die Stabilisierung der Rentenmark vor.
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Werke
Die Neugestaltung d. Gemeindeumlagewesens in Hessen, in: Finanzarchiv, hrsg. v. G. Schanz, Jg. 29, Bd. 1, 1912, S. 112-68;
Finanzwirtschaftl. Fragen, Aufklärungs-Schrr. d. dt. Volkspartei in Hessen H. 5, 1919;
Neujahrsartikel, in: Die Zeit, hrsg. v. G. Stresemann, 1923. -
Literatur
C. Hessemer, in: Unsere Zeitgenossen, Serie 23, Bd. 5 (P);
Reichstagshdb. 1924, S. 589 (P);
P. Wentzcke, Ruhrkampt, 1930/32, Bd. 1, S. 462, Bd. 2, S. 67, 132, 155. -
Portraits
in: Volk u. Scholle 7, 1929, S. 140.
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Autor/in
Friedrich Knöpp -
Empfohlene Zitierweise
Knöpp, Friedrich, "Becker, Johann Baptist" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 716 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116104120.html#ndbcontent