Lebensdaten
1802 – 1867
Geburtsort
Burg an der Wupper
Sterbeort
Münster (Westf)
Beruf/Funktion
Philologe ; Ästhetiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116095555 | OGND | VIAF: 754913
Namensvarianten
  • Deycks, Ferdinand
  • Deycks, F.
  • Deycks, Ferdinandus

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Deycks, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116095555.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Deycks: Ferdinand D., Philolog und Aesthetiker, geb. am 22. Novbr. 1802 zu Burg im Herzogthum Berg, am 18. Decbr. 1867. Vorgebildet auf dem Gymnasium zu Düsseldorf, wo er so glücklich war, in den Familienkreis der Familie Jacobi in dem benachbarten Pempelfort eingeführt zu werden, bezog D. 1820 die frisch aufblühende Universität zu Bonn, wo er unter Brandis, Heinrich, Naeke, Niebuhr, Welcker Philologie studirte, aber auch jede Gelegenheit benutzte, um sich eine allgemeine Bildung, von der seine vielseitigen Schriften ein so rühmliches Zeugniß ablegen, zu erwerben. Von Bonn begab er sich 1823 nach Berlin, wo er 1824 seine Universitätsstudien unter der Leitung von Fr. A. Wolf, Boeckh, Schleiermacher u. A. vollendete. An den Rhein zurückgekehrt, erwarb er sich 1827 in Bonn durch die Abhandlung „De Megaricorum doctrina eiusque apud Platonem et Aristotelem vestigiis“ die philosophische Doctorwürde. Bald darauf begann er seine Lehrthätigkeit als Collaborator am Gymnasium zu Düsseldorf, wo durch den Umgang mit den Meistern der dortigen Malerakademie|und mit dem Dichter Immermann seine schwärmerische Liebe für Kunst und Poesie mächtig geweckt und gefördert wurde. 1828 erhielt er einen Ruf an das Gymnasium zu Coblenz, wo er bis zum J. 1842, zuletzt als Oberlehrer und Professor, segensreich wirkte. Hier begründete er auch seinen schriftstellerischen Ruf außer mehreren Programmen ("Platonis de animorum migratione doctrina“, 1834, „De Antisthenis Socratici vita et doctrina“, 1841) durch seine Schrift über „Goethe's Faust“, 1834 und durch seine treffliche, mit einer gehaltvollen Vorrede ausgestattete „Auswahl deutscher Gedichte des 17., 18. und 19. Jahrhunderts“, 1836, 3. Aufl. 1853. Im Herbste 1842 unternahm er eine Reise nach dem Lande seiner Sehnsucht, nach Italien und Sicilien, von wo zurückgekehrt er 1843 zum Professor an der Akademie in Münster ernannt wurde, in welcher Stellung er bis zu seinem Tode mit der treuesten Hingebung wirkte und besonders als Leiter des philologischen Seminars sich große Verdienste erwarb. Auch als Schriftsteller entwickelte D. in Münster eine große Thätigkeit. In diese Zeit fallen eine neue, stark vermehrte und verbesserte Ausgabe seiner Schrift über Goethe's Faust, 1855, die schöne Schrift „Fr. Heinr. Jacobi im Verhältniß zu seinen Zeitgenossen, besonders zu Goethe“, 1848, die historischlitterarische Abhandlung über ältere Pilgerfahrten nach Jerusalem, mit besonderer Rücksicht auf Ludolfs von Suchem Reisebuch des heil. Landes, 1848, der eine Ausgabe des Ludolf 1851 in den Publicationen des litterarischen Vereins folgte; ferner zahlreiche akademische Programme, besonders archäologischen, epigraphischen und litterarhistorischen Inhalts und viele Aufsätze über römische Reste am Rhein in den Jahrbüchern des Vereins von Alterthümern im Rheinlande. Alle Schriften Deycks' verrathen, abgesehen von ihrem wissenschaftlichen Gehalte, einen lebhaften Geist, seinen Kunstsinn und ein tiefes, für alles Edle und Schöne hochbegeistertes Gemüth.

    • Literatur

      E. Raßmann, Nachrichten von dem Leben und den Schriften Münsterländischer Schriftsteller im 18. und 19. Jahrh., Münster 1866. Memoria Ferdinandi Deycksii. Scr. Franc. Winiewski, Münster 1868. Professor Dr. Deycks, ein Nachruf, Münster, den 8. April 1868.

  • Autor/in

    H.
  • Zitierweise

    H., "Deycks, Ferdinand" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 107-108 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116095555.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA