Lebensdaten
1624 – 1679
Geburtsort
Unternessa bei Weißenfels/Saale
Sterbeort
Naumburg/Saale
Beruf/Funktion
Dichter ; evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 115400206 | OGND | VIAF: 62278073
Namensvarianten
  • Albinus, Johann Georg
  • Albini, Johann Georg der Ältere
  • Albinus von Weißenfels, Johann Georg
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Zitierweise

Albini, Johann Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd115400206.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Zacharias Albini (Weisse), Pfarrer;
    M Magdalena Bogener;
    Gvv Matthäus Albini, Superintendent in Weißenfels;
    Gmv Magdalena, T des Nicolaus Selnecker(1530–92), evangelischer Theologe, Liederdichter (s. ADB 33);
    S Johann Georg Albini der Jüngere ( 1714), Verfasser von „Chur-Sächsische Venus“, Naumburg 1686.

  • Biographie

    A., „Aus einem guten Geschlechte vortrefflicher Liederfreunde“, nach dem frühen Tod des Vaters 1635 „mitten unter den brennenden Kriegsflammen und schweren, kümmerlichen Zeiten“ gehärtet, versuchte schon in Leipzig (1645–53) im Hause seines Schwagers, des Bürgermeisters Dr. Kühlwein, als Student, als Lehrer und Erzieher in einer langen Reihe von Dichtungen nach dem Vorbild der lateinischen Jesuiten-Poesie, der Pegnitz-Schäfer und der Holländer den trockenen Opitzstil zu überwinden. Er gehörte mit dem Namen „der Blühende“ zur Fruchtbringenden Gesellschaft. Drei Kirchenlieder, an deren Fassung er wenigstens beteiligt ist, wenn sie ihm nicht ganz gehören, sind noch heute lebendig: Alle Menschen müssen sterben; Welt ade, ich bin dein müde (das lange Zeit J. Rosenmüller zugesprochen wurde); Straf' mich nicht in deinem Zorn. Er war 1653 Rektor der Domschule in Naumburg und seit 1657 Pfarrer an der Othmar-Kirche, ein viel angefochtener Mann.

  • Werke

    u. a. Geistl. u. weltl. Gedichte, Leipzig 1659; Himmelflammende Seelenlust od. Hermann Hugons Pia Desideria, Frankfurt 1675; s. a. A. Fischer, Das dt. ev. Kirchenlied d. 17. Jh.s IV, 1908, S. 270 ff.

  • Literatur

    ADB I (unter Albinus); Goedeke III, 1887, S. 184 f., 243 (W); Frels, 1934;
    RGG (unter Albinus).

  • Autor/in

    Paul Gabriel
  • Zitierweise

    Gabriel, Paul, "Albini, Johann Georg" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 149-150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115400206.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Albinus: Joh. Georg A., der Aeltere, Dichter der sächsischen Schule, zur Unterscheidung von dem gleichzeitigen Michael A. in Danzig wol auch A. von Weißenfels genannt, geb. zu Unterneissa bei Weißenfels 6. März 1624, studirte in Leipzig, wurde 1653 Rector, 1657 Pfarrer an der St. Othmarkirche in Naumburg, wo er 25. Mai 1679 starb. Wie besonders die Reihe der 1653 erschienenen Dichtungen ("Hohes Lied", „Trauriger Cypressenkranz", „Alpha und Omega oder Jüngstes Gericht“, „Freude des ewigen Lebens und Qual der Verdammten") zeigt, versuchte er nach dem Vorbilde der lateinischen Jesuitenpoesie und der von dieser und den Italienern beeinflußten Pegnitzschäfer eine Steigerung über den trockneren Opitzstil, um gleich so vielen Zeitgenossen aus der kalten Renaissance in den wunderlichsten, schwülstigen und convulsivischen, poetischen Barockgeschmack zu verfallen. Hie und da erfreut dabei allerdings ein kraftvoll frischer und hochstrebender Zug unter dem bombastischen, gelehrten oder oberflächlichen und dadurch oft so langweiligen wie lächerlichen Schwall. 1654 wurde der Dichter als „Blühender“ in die deutschgesinnte Genossenschaft aufgenommen.|Weitere poetische Anlehnung nahm er wie die meisten seiner Mitdichter an den Holländern, die überdies in ähnlichen Strömungen standen. „Eumelio“, ein dramatisches Gedicht 1657, geistliche und weltliche Gedichte 1659, die Uebersetzung der Pia desideria des Jesuiten Herm. Hugonis: „Himmelflammende Seelenlust“ 1675 etc. erhöhten seinen Ruhm in seiner Schule. Dauernderes Andenken gewann er durch seine Kirchenlieder ("Alle Menschen müssen sterben"; „Entzieh, entzieh mich dieser Angst"; „Straf mich nicht in deinem Zorn"; „Welt ade, ich bin dein müde").

    Des Genannten Sohn Joh. Georg A. der Jüngere ( 1714) machte sich gleichfalls als Dichter einen Namen (s. Adelung). Er wurde als Abtrünniger vom Stil seines Vaters aufs heftigste von Neumeister angegriffen und gerieth mit diesem in einen seiner Zeit berüchtigten, übergroben Federkrieg.

    • Literatur

      Joh. Bernh. Liebler's Nachr. v. J. G. Albini Leben und Liedern. Naumburg 1728.

  • Autor/in

    Lemcke.
  • Zitierweise

    Lemcke, Ludwig, "Albini, Johann Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 222-223 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115400206.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA