Lebensdaten
1728 – 1800
Geburtsort
Alten-Medingen (Bezirk Lüneburg)
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Volkswirt ; Publizist ; Mathematiker ; Schriftsteller ; Pädagoge
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 104327952 | OGND | VIAF: 76752134
Namensvarianten
  • Büsch, Johann Georg
  • Büsch, Johann Georg
  • Buesch, Ioannes Georgius
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Zitierweise

Büsch, Johann Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104327952.html [04.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul Christoph, Pastor in Alten-Medingen, seit 1731 an St. Michaelis in Hamburg, S des Mag. Joh., Pastor in Lüneburg, u. der Pfarrers - T Anna Marg. Blech;
    M Sophie Cath. Louise, T des Gottfr. Ant. Wilh. Müller, Generalsuperintendent in Harburg, u. der Clara Maria Eichfeld, T des Superintendenten in Celle;
    1759 Marg. Aug., T des Hamburger Kaufm. Aug. Wilh. Schwalb;
    5 S, 5 T.

  • Biographie

    B. studierte in Göttingen Theologie und wurde 1754 Professor für Mathematik am Hamburger akademischen Gymnasium; daneben war er seit 1667 an der von Kommerzienrat Wurmb gegründeten Hamburger Handelsakademie tätig, deren Leitung er (mit dem ihm eng befreundeten Geographen C. D. Ebeling) von 1772 ab bis zu seinem Tode innehatte. B. ist verdient um die Entwicklung des Bank- und Versicherungswesens; seine Schriften über Geldumlauf und Münzpolitik haben seiner Zeit wichtige Anregungen gegeben; er war auf diesen Gebieten in Deutschland ohne eigentlichen Vorgänger, ausgezeichnet durch selbständiges Denken, vorwiegend von praktischen Erwägungen bestimmt, fußend auf der Erfahrung statt auf Bücherstudium. Durch seine Schriften über Handelswissenschaft hat B. den Aufbau der modernen Betriebswirtschaftslehre vorbereitet und zugleich auch das Handels-, Wechsel- und Seerecht gefördert. Er setzte eine Reform des Hamburger Kranken- und Armenwesens durch (Armenordnung von 1788). B., Mitgründer der Patriotischen Gesellschaft, war ein Freund von Klopstock und Johann Albert Heinrich Reimarus. In der Volkswirtschaft vertrat er im allgemeinen die Grundsätze der Merkantilisten; doch finden sich in seinen Schriften auch bereits Anklänge an die spätere Entwicklung, insbesondere an David Ricardos Gesetz der Grundrente und Johann Heinrich von Thünens Gesetz der Ackerbausysteme.

  • Werke

    Ges. Werke, 16 Bde., Wien 1813-18;
    Abh. v. d. Geldumlauf, Hamburg 1780, ²1800;
    Handlungs-Bibl. (mit C. D. Ebeling), ebenda 1784-97;
    Theoret.-prakt. Darst. d. Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften, ebenda 1792, ³1808;
    Üb. d. Gang meines Geistes u. meiner Tätigkeit (Selbstbiogr.), ebenda 1794, = Erfahrungen, T. 4;
    Schrr. hist., math. u. techn. Inhalts (Baukunst, Fortifikationslehre); ausführt Verz. b.
    Schröder I, 1851, S. 443-57.

  • Literatur

    ADB III (W);
    J. H. Nölting, J. G. B., 1801;
    W. Roscher, in: ZStW 23, 1867, S. 219 ff.;
    ders., Gesch. d. Nat.-Oekonomik in Dtld., 1874, S. 559 ff.;
    H. Sieveking, in: Schmollers Jb. 28, 1904, S. 77 f., 559 ff.;
    J. Biensfeldt, J. G. B., Ein Btr. z. Gesch. d. Nat.-Ökonomie, Diss. Erlangen 1910;
    W. Stieda, Zur Gesch. d. Hamburg. Handlungsak. v. J. G. B., in: Zs. d. Ver. f. Hamburg. Gesch. 15, 1910, S. 1-13;
    H. L. Stolzenberg, Gesch. d. dt. Gruppwiss., 1937, S. 187 ff.

  • Porträts

    Schabkunstbl. v. J. R. Lüderitz-J. J. Faber (Staatsarchiv Hamburg);
    Kupf. v. Ludw. Eckhardt-Andr. Stöttrup, 1791/92 (ebenda).

  • Autor/in

    Erich Döhring
  • Zitierweise

    Döhring, Erich, "Büsch, Johann Georg" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 3 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104327952.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Büsch: Johann Georg B., Publicist, geb. 3. Januar 1728 zu Alt-Medingen, kam 1731 mit seinen Eltern nach Hamburg, wo sein Vater eine Predigerstelle erhalten hatte, studirte seit 1748 zu Göttingen Theologie, dann Privatlehrer zu Hamburg, 1756 Lehrer der Mathematik am dortigen Gymnasium, errichtete 1767 eine bald berühmt gewordene Handlungsakademie, machte Erholungsreisen duech Deutschland, England, Holland, Dänemark und Schweden, zeichnete sich durch gemeinnütziges Wirken und unermüdliche Schriftstellerei aus, am 5. August 1800. Seine Mitbürger errichteten ihm auf öffentlichem Platz ein Denkmal. —Vgl. Schröder, Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller. 1. Bd. S. 441 ff., das. ein Verzeichniß der Schriften. Hervorzuheben: „Hamburgische Anzeigen von gelehrten Sachen“ (seit 1759). — „Abhandlung von dem wahren Grunde des Wechselrechts sammt einem Beitrag zur Geschichte desselben“ (1770). —|"Encyklopädie der historischen, philosophischen und mathematischen Wissensch.“ 1775. 2 Theile. 2. Ausg. 1795 (ins Holländische und Dänische übertragen). — „Schriften über Staatswirthschaft und Handlung.“ 3 Theile. 1784. Neue Aufl. 1800. — „Le Droit de gens maritime considéré comme l'objet d'un traité de commerce à annexer à celui de pacification entre la France et l'Allemagne.“ 1796 (deutsch 1801). — „Sämmtliche Schriften über die Handlung.“ 3 Theile. 1824. — Gab mit C. D. Ebeling heraus: „Handlungsbibliothek.“ 3 Bde. 1784—97.

  • Autor/in

    Muther.
  • Zitierweise

    Muther, Theodor, "Büsch, Johann Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 642-643 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104327952.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA