Dates of Life
1558 – 1607
Place of death
Rostock
Occupation
Jurist ; Geograph
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 104104236 | OGND | VIAF: 76746817
Alternate Names
  • Merula, Paul
  • Merula, Paulus
  • Merle, Paul de
  • more

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Merula, Paul, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104104236.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Merula: Paul M., geb. in Dortrecht, wo sein Vater Rathsschreiber war, am 19. August 1558, studirte acht Jahre lang Jurisprudenz und schöne Litteratur in Orleans und Genf, und reiste darauf ein Jahr lang durch Italien, Deutschland und England. Dann practicirte er als Advocat vier Jahre lang in seiner Vaterstadt. Hierauf wurde er als Nachfolger von Justus Lipsius auf den Lehrstuhl für Geschichte an die Universität Leyden berufen, und füllte diese Stelle vom Jahre 1592 an mit vieler Anerkennung aus. Gleichzeitig war er Historiograph seiner Provinz und von 1598 an auch Bibliothekar der Universitätsbibliothek, nachdem sein Vorgänger Janus Dousa der jüngere im Jahre 1597 gestorben war. Durch zu eifriges Studiren zog er sich eine Krankheit zu, die ihn im Jahre 1607 bewog, eine Erholungsreise nach Rostock zu unternehmen, wo er Verwandte und Freunde hatte. Nach einem Aufenthalte von zwei Monaten und im Begriff nach Leyden zurückzukehren, wurde er von einem hitzigen Fieber ergriffen, an welchem er am 20. Juli 1607 starb. Er war ein Mann von weitem Gesichtskreise: neben einer Flämisch geschriebenen „Pratique civile de la Cour de Hollande“ zählt das Verzeichniß seiner Schriften Willirams (von Hoffmann von Fallersleben wieder herausgegebene) altdeutsche Paraphrase des Hohen Liedes, und zahlreiche Schriften philologischen und antiquarischen Inhaltes auf. Am bekanntesten sind heute seine Sammlung der Fragmente des Ennius und sein — nicht vollendetes — geographisches Werk, welches den Titel führt: „Cosmographiae generalis libri III. Item Geographiae particularis libri IV, quibus Europa in genere, speciatim Hispania, Gallia, Italia describuntur, cum Tabulis Geographicis“, zuerst erschienen Amsterdam 1605. Merkwürdig für die Zeitgeschichte ist seine „Fidelis narratio rerum aduersus Angelum Merulam tragice gestarum ab Inquisitoribus“, Leyden 1604, in welchem er das Schicksal seines Großoheims, Ange Merula, erzählt, der auf Befehl der Inquisition am 26. Juli 1557 in Mons verbrannt worden war.

    • Literature

      Niceron, Mémoires, XXVI. 1—6.

  • Author

    Eyssenhardt.
  • Citation

    Eyssenhardt, "Merula, Paul" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 476 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104104236.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA