Lebensdaten
1690 – 1756
Geburtsort
Friedberg (Bayern)
Sterbeort
Söflingen bei Ulm
Beruf/Funktion
Franziskaner ; Moraltheologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104076992 | OGND | VIAF: 49653537
Namensvarianten
  • Elbl, Benjamin
  • Elbel, Benjamin
  • Elbl, Benjamin

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Elbel, Benjamin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104076992.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph ( 1716), Schreiner in Friedberg;
    M Maria Gimlin.

  • Biographie

    E. trat 1708 bei den Franziskanern der Straßburger Provinz ein, wirkte in den zu dieser Provinz gehörenden Klöstern Salzburg (1714 und 1727), Augsburg (1715), Eger (1718) und Passau (1720) als Lektor der Theologie. 1735-38 war er Provinzial, 1735 Generalvisitator der sächsischen und 1739 der kölnischen Provinz. Durch Dekret des Ordensgenerals Caietanus Politi von Laurino vom 20.1.1742 wurde er Generalkommissär der deutsch-belgischen Nation im Orden und führte als solcher 1747 den Vorsitz bei der Nationalkongregation in Dettelbach. Seit 1748 war er Beichtvater der Klarissen in Söflingen. Als Moraltheologe besaß E. in seiner Zeit (hochgeschätzt und viel zitiert vom heiligen Alfons von Liguori) und bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts großes Ansehen. Er ist der typische Vertreter der in Deutschland im 17. Jahrhundert einsetzenden Periode der systematischen Moralkasuistik. Im Widerstreit der verschiedenen Moralsysteme vertrat er einen gemäßigten Probabilismus. Seine Werke, die immer wieder neu herauskamen, zeichnen sich durch Gründlichkeit und Klarheit aus, sie geben dem Seelsorger viele praktische Anweisungen für die Spendung der Sakramente, besonders für die Lösung von „Gewissensfällen“ (casus conscientiae) im Beichtstuhl.

  • Werke

    Theologia moralis Sacramentalis tripartita, Augsburg 1728/29 u. ö.; Conferentiae theologico-morales seu Casus conscientiae de Restitutione, ebd. 1730 u. ö.; Theologia moralis decalogalis, ebd. 1732 ff. u. ö., neuhrsg. v. I. Bierbaum, 3 Bde., 1891 f., ³1904-07.

  • Literatur

    ADB 48; LThK; Analecta Franciscana … VIII, Quaracchi 1946, S. 475-78 (W-Verz.).

  • Autor/in

    Wilhelm Forster OFM
  • Zitierweise

    Forster OFM, Wilhelm, "Elbel, Benjamin" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 434 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104076992.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Elbel: Benjamin E., Franciscaner, Moraltheologe, geboren 1690 zu Friedberg in Baiern, am 4. Juni 1756 zu Söflingen bei Ulm. Er trat im J. 1708 in den Franciscanerorden, wirkte in den zur Straßburger oder oberdeutschen Ordensprovinz der Franciscanerrecollecten gehörigen Klöstern zu Augsburg und Passau als Lector, war von 1735 bis 1738 Provinzial der Straßburger Provinz und später Generalcommissär der Natio Germano-Belgica, als welcher er 1746 den Vorsitz auf der National-Congregation zu Dettelbach führte. Vom Bischof von Passau wurde er auch zum Synodalexaminator ernannt. Zuletzt war er in Söflingen Beichtvater der Klosterfrauen. — Als Moraltheologe erfreut sich E. nicht nur in seinem Orden, sondern überhaupt in der Fachliteratur eines bedeutenden Ansehens durch sein in zehn Theilen die ganze allgemeine und specielle Moraltheologie behandelndes Werk: „Theologia moralis decalogalis“ und „Theologia moralis sacramentalis per modum conferentiarum casibus practicis applicata et illustrata“, von welchem seit 1730 eine Reihe von Ausgaben erschienen, die fünfte zu Augsburg 1750—51. Dasselbe wird als ein classisches Werk in seinem Gebiete bezeichnet, als dessen hervorstechende Eigenschaften Gründlichkeit der Behandlung, Klarheit in der Gedankenentwicklung, Bedächtigkeit, Maßhaltung und Sicherheit im Urtheil, praktische Verwendbarkeit, Einfachheit und Faßlichkeit der sprachlichen Darstellung hervorgehoben werden (vgl. Deppe im Literarischen Handweiser 1891, Sp. 6 f. und Sp. 473 ff.). Nach Elbel's Tode schrieb dessen Ordensgenosse Sebaldus Minderer ein „Supplementum theologiae moralis P. Benjamini Elbel de indulgentiis in genere et specie necnon de jubilaeo“ (Augsburg 1763, 3 Bde.). Eine neue Ausgabe des Elbel’schen Werkes ließ P. Irenäus Bierbaum O. S. F. erscheinen: „Theologia moralis per modum conferentiarum“, 3 Bde., Paderborn 1890—92; 2. Aufl. 1894—95.

    • Literatur

      P. Parthenius Minges, Geschichte d. Franziskaner in Bayern (München 1896), S. 228, 232. — Hurter, Nomencl. lit., T. II (ed. 2, 1893), p. 1549.

  • Autor/in

    Lauchert.
  • Zitierweise

    Lauchert, Jakob, "Elbel, Benjamin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 48 (1904), S. 329 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104076992.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA