Lebensdaten
1792 – 1872
Geburtsort
Szátmar (Ungarn)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Arzt ; Psychiater
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 103142576 | OGND | VIAF: 69338758
Namensvarianten
  • Viszánik, Mihály
  • Viszánik, Michael von (seit 1848)
  • viszanik, michael von
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Zitierweise

Viszánik, Michael von (seit 1848), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd103142576.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M N. N.;
    Wien Amalie v. Janko (1803–76);
    1 T Honora (⚭ Anton Edler v. Gapp, 1778–1862, aus Lambach b. Wels, Oberösterr., Dr. iur., RA, 1810–17 Prof. am Lyzeum in Linz, 1817–34 am Lyceum in Olmütz, 1821 Rektor, 1835–48 o. Prof. an d. Univ. in W., 1848 k. k. Reg.rat, s. Biogr. Lex. Böhmen).

  • Biographie

    Das Studium der Medizin in Budapest und Wien schloß V. 1821 mit der Promotion und 1825 mit dem Examen als Magister der Geburtshilfe in Wien ab. Er war zunächst Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus und lernte fast alle öffentlichen Heilanstalten der Kaiserstadt kennen. 1830 leitete er als Polizei-Bezirksarzt Maßnahmen zur Bekämpfung der Choleraepidemie. 1838 wurde V. Primararzt der Irrenheilanstalt im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Er modernisierte diese Einrichtung nachhaltig, indem er die Fixierung mit Ketten abschaffte, Beschäftigungstherapien einführte und Weiterbildungen für das Pflegepersonal anbot. Die Ergebnisse einer Studienreise in den Jahren 1843/44 nach Deutschland, Frankreich und in die Schweiz veröffentlichte er 1845. Das Buch gibt vielfältige Einblicke in den Betrieb der damaligen öffentlichen und privaten Heil- und Pflegeanstalten. Besonders wichtig war V. die bauliche Anlage, welche durch eine schöne Lage, helle Räume und Gärten der Heilung förderlich sein sollte. Er interessierte sich jedoch auch für die Wasserversorgung und technische Einrichtungen im Zeichen der Hygiene. Die Behandlung der Kranken selbst sah er möglichst frei von Zwang. Als Habilitationsschrift wurde im selben Jahr eine Analyse der Heilerfolge in Wien seit 1784 angenommen. Dabei hob V. den Nutzen eines menschenfreundlichen Umgangs mit den psychisch Kranken besonders hervor. Auch legte er Wert auf hydrotherapeutische Anwendungen im Rahmen der Psychiatrie. Seit 1847 wirkte V. als Dozent für Psychiatrie und war zweimal Dekan der med. Fakultät. Seit 1844 leitete er die Planungen für die neue niederösterr. Landesirrenanstalt am Brünnlfeld (1853 eröffnet). Bei diesem Neubau mit 700 Betten ging es V. darum, in Wien den Anschluß an die andernorts inzwischen weiterentwickelte Psychiatrie herzustellen. Das Gebäude auf einer Anhöhe mit weitem Ausblick ermöglichte einerseits die Binnendifferenzierung nach Krankheitsbildern und schuf andererseits durch eine anspruchsvolle Gartenanlage Räume für den Aufenthalt der Patientinnen und Patienten im Freien. Bereits 1851 gründete V. den „Unterstützungsverein für die aus den niederösterreichischen Landesirrenanstalten geheilt entlassenen, hilflosen Personen“. Als v. a. praktisch wirkendem Psychiater verdankt ihm die Wiener Psychiatrie, die zu dieser Zeit rückständig war, den Anschluß an die europ. Standards der „Irrenheilkunde“.

  • Auszeichnungen

    A HR (1869);
    Rr. d. Franz-Josef-Ordens, d. päpstl. St. Gregor- u. d. preuß. Kronen-Ordens;
    Gr. goldene Salvator-Medaille d. Stadt Wien.

  • Werke

    W De febri gastrica biliosa, 1821 (Diss.);
    Die Anomalien d. Schutzpocken, 1840 (mit A. F. Zoehrer);
    Leistungen u. Statistik d. k. k. Irrenheilanstalt z. Wien seit ihrer Gründung im J. 1784 bis z. J. 1844, 1845 (Habil.schr.);
    Die Irrenheil- u. Pflegeanstalten Dtld.s, Frankr.s, sammt d. Cretinen-Anstalt auf d. Abendberge in d. Schweiz, 1845;
    Unterr.-Grundzüge z. Bildung brauchbarer, verlässlicher Irrenwärter, 1850.|

  • Literatur

    L [I. Gruber], Rede, gehalten b. d. feierl. Enthüllung d. in d. n. ö. Landesirrenanstalt am 10. Febr. 1867 aufgestellten Büste d. Herrn M. v. V., [1867];
    Leben u. Wirken d. seligen k. k. Hofrathes Med. Dr. M. v. V., 1889 (P);
    Obersteiner, in: Th. Kirchhoff (Hg.), Dt. Irrenärzte, Einzelbilder ihres Lebens u. Wirkens, 1. Bd., 1921, S. 133 f.;
    Wurzbach;
    BLÄ;
    Kreuter, Neurologen.

  • Porträts

    P Lith. auf gewalztem Chinapapier v. Dauthage, 1860; Bronzebüste, 1867 (Otto Wagner-Spital, Wien).

  • Autor/in

    Christina Vanja
  • Zitierweise

    Vanja, Christina, "Viszánik, Michael von" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 832-833 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd103142576.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA