Lebensdaten
1865 – 1942
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
Davos-Platz (Schweiz)
Beruf/Funktion
Bioklimatologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 101565798 | OGND | VIAF: 265174333
Namensvarianten
  • Dorno, Carl Wilhelm Max
  • Dorno, Carl
  • Dorno, Carl Wilhelm Max
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Dorno, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101565798.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alter Königsberger Kaufm.fam.;
    V Carl, Kaufmann;
    M Emma Lehnhard;
    Hamburg 1892 Erna Hundt (1867–1941), Kaufmannstochter aus Hamburg;
    1 T.

  • Biographie

    D. wurde zuerst Kaufmann und übernahm 1891 das väterliche Handelshaus in Königsberg. 1899 wandte er sich dem Universitätsstudium in Chemie und Physik, Nationalökonomie und Jurisprudenz zu und promovierte 1904 in Königsberg mit einer chemischen Dissertation. Durch die Erkrankung seiner einzigen Tochter an Lungentuberkulose sah er sich 1904 veranlaßt, an den schweizerischen Lungenkurort Davos überzusiedeln. Hier stieß er auf das Problem, auf welchen Faktoren eigentlich die heilende Wirkung des Hochgebirgsklimas beruhe, und|um diese Frage der Lösung näher zu bringen, begründete er 1907 aus eigener Initiative und mit seinen reichen Mitteln das private Physikalisch-Meteorologische Observatorium Davos, das er bis 1926 leitete und das seither von Davos als öffentlich-rechtliche Stiftung weitergeführt wird. Während damals die Klimatologie den klimatischen Wirkungen auf den Menschen kein großes Gewicht beimaß, lehrte D. die Tragweite der biologischen und physiologischen Auswirkungen erkennen und wurde durch seine Forschertätigkeit zum anerkannten Begründer der modernen Bioklimatologie. Sein besonderes Verdienst besteht darin, daß er den Begriff der Abkühlungsgröße, der Gesamtwirkung aller gegenüber dem menschlichen Körper abkühlend wirkenden Klimafaktoren, entwickelte und das Davoser Frigorimeter zu deren Messung erfand. Indem er auf dem Gebiete der Strahlung von Sonne, Himmel und Atmosphäre den klimatologischen Gesetzmäßigkeiten, nämlich dem Tages- und dem Jahresgang, der Höhenabhängigkeit und der Witterungsbedingtheit, in den verschiedenen Spektralbereichen eingehende Aufmerksamkeit gewidmet hat, ist er auch zum Begründer der Strahlungsklimatologie geworden. Den Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Laufbahn erlebte D. 1925, als in Davos unter seiner Leitung der erste internationale Klimakongreß abgehalten wurde. – Professortitel der preußischen Regierung (1917), Leibniz-Medaille (1919), Dr. med. honoris causa (Basel 1922), Ehrenbürgerrecht Davos (1924), Niels-Finsen-Medaille des Comité International de la Lumière (1937).

  • Werke

    Weitere Erfindungen Davoser Pyrheliograph z. Registrierung d. Sonnenintensität (mit R. Thilenius) (Meteorol. Zs. 39, 1922);
    Davoser Graukeilmethode z. Registrierung d. Ortshelligkeit (ebd. 42, 1925 u. 44, 1927).

  • Werke

    Weitere W u. a. Stud. üb. Licht u. Luft d. Hochgebirges, 1911; Dämmerungs- u. Ringerscheinungen 1911-17, = Abh. d. Preuß. Meteorol. Inst. V, Nr. 5, 1917;
    Himmelshelligkeit, Himmelspolarisation u. Sonnenintensität 1911-18, ebd. VI, 1919;
    Physik d. Sonnen- u. Himmelsstrahlung, 1919;
    Klimatol. im Dienste d. Medizin, 1920;
    Ausstattung moderner Strahlungsobservatorien, 1927;
    Grundzüge d. Klimas v. Muottas-Muraigl, 1927;
    Assuan, e. meteorol.-physikal.-physiolog. Studie, 1932 (mit F. Lahmeyer);
    Das Klima v. Agra, eine 3. u. letzte meteorol.-physiol. Studie, 1934;
    zahlr. Aufss.; Btrr. in: Hdb. d. Balneol., Lehrb. d. Strahlentherapie, Das ärztl. Volksbuch, Hdb. d. prakt. Therapie, Hdb. d. ges. Strahlenbiol.

  • Literatur

    R. Wolfer, Gesamtverz. d. Publ. v. … C. D., 1934 (P);
    W. Mörikofer, in: Strahlentherapie 71, 1942;
    ders., in: Verhh. d. Schweizer. Naturforsch. Ges., 1942;
    ders., Gedenkschr., 1942 (W, L, P);
    R. Süring, in: Meteorol. Zs. 59, 1942;
    ders., in: Die Naturwiss. 30, 1942 (P);
    Pogg. V-VII.

  • Autor/in

    Walter Mörikofer
  • Zitierweise

    Mörikofer, Walter, "Dorno, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 80-81 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101565798.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA