Lebensdaten
um 1435 – 1499
Geburtsort
Feldkirch (Vorarlberg)
Sterbeort
Memmingen
Beruf/Funktion
Arzt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100965008 | OGND | VIAF: 29887267
Namensvarianten
  • Ellenbog, Ulrich
  • Ellenbog, Ulrich von
  • Ulric, d'Ellenbogen
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Zitierweise

Ellenbog, Ulrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100965008.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Vorarlberger, wahrsch. bürgerlicher Fam.;
    vor 1470 Margareta Weber ( 1484) aus Ravensburg;
    8 S, 3 T, u. a. Nikolaus s. (1).

  • Biographie

    Das Leben E.s ist in einzelnen Teilen noch ungeklärt. Die Universitätsstudien absolvierte er in Wien, Heidelberg und Pavia, von wo er 1459 als artium medicinarumque doctor nach Feldkirch zurückkehrte. Hier schrieb er 1460 einen „Tractatulus de balneis“ (Handschrift Nationalbibliothek Wien, cod. 5505). E. war vielleicht schon vor 1464 in Memmingen ansässig. Bald nach 1470 übersiedelte er nach Augsburg, wo er als Bischofs- und Kapitelarzt (mit kurzer Unterbrechung durch eine Berufung an die Universität Ingolstadt 1472) bis 1478 wirkte. In diese Zeit (1473) fällt die Abfassung seiner wichtigen Schrift „Von den gifftigen Besen Tempffen un Reuchen … “. 1478-82 weilte E. in Biberach und war dann bis zu seinem Tode Stadtarzt in Memmingen. Seine Tätigkeit als Leibarzt des Erzherzogs Sigmund von Tirol ist zeitlich nicht genau faßbar. – Die Bedeutung E.s, der an sich kein selbständiger Denker war, beruht auf der erwähnten Schrift über die giftigen Dämpfe, die das „erste gewerbehygienische Merkblatt der Weltliteratur“ (Koelsch) darstellt; mit ihr beginnt die wissenschaftliche Erforschung der Berufskrankheiten.

  • Werke

    Weitere W Tractatus de simplicibus 1464-68 (Hs. Ottobeuren, Klosterbibl. II 287); Consilium de venenis, 1470 (Hs. Wolfenbüttel, cod. 19.19. Aug.);
    Consilium pro maris viatore, 1473 (Hs. ebd.);
    Von d. gifftigen Besen Tempffen u. Reuchen, Augsburg 1524 (verf. 1473, Univ.bibl. München), faks. Neudruck: Münchener Btrr. z. Gesch. u. Lit. d. Naturwiss. u. Med., hrsg. v. E. Darmstaedter, 2. Sonderh., 1927 (mit Biogr. v. F. Zoepfl u. med.- u. druckgesch. Würdigung v. F. Koelsch);
    „De ptisi“, Ein Consilium d. Memminger Stadtarztes Dr. U. E. v. J. 1480 f. d. Lungenschwindsucht u. ihre Behandlung (Hs. London, Brit. Mus.), hrsg. v. H. Kürten, in: Sudhoffs Archiv 24, 1931, S. 245-57;
    Ordnung … wider die gifftigen anrur d. pestilentzlichen prechen, Memmingen 1494 (verf. 1482, Hs. Staatsbibl. Berlin, Inc. 1602); eine weitere Pestschr. E. nicht sicher zuzurechnen d. anderen Schrr. E.s gingen größtenteils im Bauernkrieg zugrunde.

  • Literatur

    F. Zoepfl, Der Arzt U. E., in: Archiv f. d. Gesch. d. Hochstifts Augsburg 5, 1916, S. 111-64;
    A. Breher, Der Memminger Stadtarzt U. E. u. s. Pestschrr., Diss. Berlin 1942;
    E. Rosner, U. E. u. d. Anfänge d. Gewerbehygiene, in: Sudhoffs Archiv 38, 1954, S. 104-10.

  • Autor/in

    Edwin Rosner
  • Zitierweise

    Rosner, Edwin, "Ellenbog, Ulrich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 454 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100965008.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA