Lebensdaten
erwähnt 1486, gestorben 1527
Beruf/Funktion
Jurist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100726879 | OGND | VIAF: 12657718
Namensvarianten
  • Croaria, Hieronymus von
  • Croaria, Hieronymus de
  • Hieronymus, de Croaria

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Croaria, Hieronymus von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100726879.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Konstanzer Fam.; Vorfahre Nikolaus, wurde 1398 Hofpfalzgraf u. Mitgl. des kgl. Hofstaates, Ulrich ließ sich 1422 in Konstanz nieder;
    Eva, T des Konrad v. Reischach, am Hofe Hzg. Eberhards von Württemberg;
    S Hieronymus ( 1536), durch Jhh. mit C. identifiziert, seit 1529 Landvogt an den Grafschaftsgerichten Höchstädt/Donau u. Graisbach, Pfleger zu Monheim, Hofjunker Hzg. Ottheinrichs, hatte dessen Geburtshoroskop für pol. Fragen von höchster Tragweite auszuwerten, wobei er den Nürnberger Astronomen Joh. Schöner zu Hilfe rief.

  • Biographie

    C., Doktor beider Rechte, war seit 1486 Professor in Tübingen (1492 und 1496 Rektor) und wurde 1497 als Primarius Ordinarius des kanonischen Rechts nach Ingolstadt berufen. Seine Anhänglichkeit an die Vaterstadt Konstanz bewog ihn, die Akten und Beschlüsse des Konstanzer Konzils herauszugeben. J. Lenfant rühmt den Wert dieser Erstausgabe|und reiht C. unter die großen Historiker ein. - Rechtslehre, Rechtsprechung und Rechtsberatung fanden in C. ihre glückliche Vereinigung. Als Mitglied des Hofgerichts saß er unter den fürstlichen Räten Herzog Georgs des Reichen von Bayern-Landshut, war seit 1504 Rat und Diener Herzog Albrechts IV. von Bayern-München, seit 1509 des Herzogs von Württemberg, 1507-09 Fiskalprokurator am Reichskammergericht und damit Prozeßvertreter des Königs für die Rechte der Krone und des Reiches. 1515-27 war C. als Konsulent Rechtsberater der Reichsstadt Nürnberg und 1516/17 kaiserlicher Bundesrichter des Schwäbischen Bundes. Gleichzeitig war er pfalzneuburgischer Rat und Diener von Haus aus. - Celtis und Philomusus verkehrten bei C. in Ingolstadt, und ersterer versuchte ihn nach Wien zu ziehen. C. erwirkte die Berufung des 24jährigen Johann Eck nach Ingolstadt. Zuletzt trat er 1524 politisch hervor in seinem Bemühen um die Einigung aller Wittelsbacher Fürsten und Linien zur Sicherung der Kurwürde und gegenseitigen Erbfolge und um ein Schutzbündnis gegen die tschechische Gefahr.

  • Werke

    W Acta Concilii Constantiensis, Hagenau 1500;
    Vorlesungen üb. das Gewohnheitsrecht (Hs., Hauptstaatsarchiv München, Staatsverwaltung 2795);
    Neue Gerichtsordnung, wie man im Fürstentum Ober- u. Niederbayern an den Schrannen u. Untergeriditen prozessieren soll (vf. f. Hzg. Wilh. v. Bayern, 1520, Hs., Staatsbibl. München, Cgm. 2535).

  • Literatur

    ADB IV;
    J. Lenfant, Hist. du Concile de Constance, Amsterdam 1727;
    F. Solleder, Hzg. Ottheinrichs Frage an die Sterne, Zur Lebensgesch. d. Joh. Schöner u. der Herren v. C., in: Festg. f. K. A. v. Müller, 1933.

  • Porträts

    Kupf. v. M. Pool (Graph. Slg. München).

  • Autor/in

    Fridolin Solleder
  • Zitierweise

    Solleder, Fridolin, "Croaria, Hieronymus von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 416-417 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100726879.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Croaria: Hieronymus v. C., beider Rechte Doctor, war zu Anfang der neunziger Jahre des 15. Jahrhunderts Rechtslehrer der Universität Tübingen, bekleidete daselbst 1492 und 1496 das Rectorat, ging 1497 als Ordinarius des canon. Rechts nach Ingolstadt, war daselbst wegen seiner Gelehrsamkeit hoch angesehen, aber weniger beliebt als Lehrer: er trage langweilig vor und sei manchen Studenten auch allzugelehrt. 1507 wurde er vom dritten Reichskreis zum Assessor beim Reichskammergericht denominirt, aber nicht gewählt. Im folgenden Jahr erhielt er die Stelle eines Fiscals beim Reichskammergericht. Ein Brief von C. an Konr. Summenhart steht den Acta Concilii Constantiensis (Hagenau 1500) vorgedruckt; ein Consilium desselben vom 28. Febr. 1510 findet sich in Claudii Cantiunculae Consilia, p. 499.

  • Autor/in

    Muther.
  • Zitierweise

    Muther, Theodor, "Croaria, Hieronymus von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 600 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100726879.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA