Lebensdaten
1743 – 1813
Geburtsort
Liebstedt
Sterbeort
Erfurt
Beruf/Funktion
Philosoph
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 100193587 | OGND | VIAF: 49375468
Namensvarianten
  • Lossius, Johann Christian
  • Los, Johann Christian
  • Loss, Johann Christian
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Lossius, Johann Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100193587.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Lossius: Johann Christian L., geb. am 22. April 1743 in Liebstedt in Sachsen-Weimar, in Erfurt am 8. Januar 1813, studirte an der Universität Jena, wo er sich an Darjes anschloß, und wurde 1770 ordentlicher Professor der Philosophie in Erfurt, woneben er seit 1772 auch einen theologischen Lehrstuhl einnahm (weiteres über sein äußeres Leben scheint sich durchaus nicht zu finden). Seine fruchtbare litterarische Thätigkeit begann er mit „Physische Ursachen des Wahren" (1775), worin er unter Polemik gegen Basedow's „Philalethie" die Berechtigung einer Metaphysik verneinte und lediglich die logische Verknüpfung der durch „Fiberschwingungen" erzeugten Eindrücke der Außenwelt als die uns erreichbare Wahrheit zu erweisen suchte. Dann folgte die an Lavater anknüpfende Schrift „Hannibal, ein physiognomisches Fragment“ (1776), womit eine Abhandlung „Ueber die Physiognomik des Aristoteles“ (1777 in den Acta Acad. Erford.) zusammenhing. In seinem „Unterricht der gesunden Vernunft" (1777, 2 Bde.), schickte er der Logik eine Psychologie sowol des Einzeln-Menschen, als auch der menschlichen Gattung voraus. Hierauf gab er unter dem Titel „Neueste philosophische Literatur" (1778—82, 7 Hefte), worauf noch eine Fortsetzung als „Uebersicht der neuesten Litteratur der Philosophie“ (1784, 3 Hefte) folgte, ausführliche Recensionen und Bibliographie der neuen Erscheinungen. In der Schrift „Etwas über die kantische Philosophie in Hinsicht des Beweises vom Daseyn Gottes“ (1789) suchte er gegenüber der kantischen Kritik die Ansicht durchzuführen, daß der Beweis aus dem zureichenden Grunde völlig genüge. Nach einigen Programmen „De arte obstetricia Socratis“ (1785), „De liberatione a lege per Christum facta“ (1790) und „De ratione academiarum ad rempublicam“ (1792) folgte das ausführliche auf großer Belesenheit beruhende Werk „Neues philosophisches allgemeines Real-Lexikon“ (1803, 4 Bde.), worin er die in der Philosophie überhaupt vorkommenden Begriffe in alphabetischer Ordnung erörterte, dabei aber eine gewisse Sprödigkeit gegen Kant zur Schau trug. Endlich veröffentlichte er noch „Die Gallische Schädellehre in kritischer, psychologischer und moralischer Beziehung“ (1808). Seinem Standpunkte nach gehörte er zu jener zahlreichen Gruppe eklektischer Halb-Wolffianer, welche sich dem Locke’schen Empirismus zuneigte und nach der Richtung der englischen Deisten und des Common sense hinüberschwankte.

    • Literatur

      Hamberger-Meusel, Das gelehrte Deutschland, Bd. IV, S. 514, Bd. XIV, S. 459.

  • Autor/in

    Prantl.
  • Zitierweise

    Prantl, Carl von, "Lossius, Johann Christian" in: Allgemeine Deutsche Biographie 19 (1884), S. 218 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100193587.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA