Lebensdaten
1805 – 1841
Geburtsort
Bautzen
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Orientalist ; Epigraphiker ; Paläograph
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 100030750 | OGND | VIAF: 273296976
Namensvarianten
  • Beer, Eduard Friedrich Ferdinand
  • Beer, E. F. F.
  • Beer, Eduardus Fridericus Ferdinandus
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Beer, Eduard Friedrich Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100030750.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Leonhard Beer (1775–1827), Schneider in Bautzen;
    M Erdmuthe Eleonora Dorothea (* 1785), T des Gottlieb Apelt (1753–1805), Schneider in Bautzen, und der Rosina Dorothea Friese (1761–1810).

  • Biographie

    B. studierte in Leipzig, wo er sich auch für orientalische Philologie habilitierte. Früh wandte er sich der damals noch jungen Disziplin der semitischen Epigraphik zu. Sein Hauptwerk deutete zum ersten Male die schon länger bekannten Inschriften in Wadi-el-mokatteb und an anderen Stellen der Sinaihalbinsel im wesentlichen richtig. So wurde B. zum Begründer eines wichtigen Zweiges der semitischen Epigraphik, nämlich der Kunde von den Inschriften der Nabatäer. Gleichwohl blieb ihm in seinem Leben der äußere Erfolg versagt.

  • Werke

    u. a. Inscriptiones veteres litteris et linguis huiusque incognitis ad montem Sinai magno numero servatae, Fasc. 1: Inscriptionum centuria litteris hebraicis transcripta, 1840.

  • Literatur

    ADB II;
    M. Lidzbarski, Hdb. d. nordsemit. Epigraphik, 1898.

  • Autor/in

    Friedrich Stummer
  • Zitierweise

    Stummer, Friedrich, "Beer, Eduard Friedrich Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 735 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100030750.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Beer: Eduard Friedrich Ferdinand B., geb. 15. Juni 1805 zu Bautzen, 5. April 1841, Sohn eines Schneidermeisters, zeigte schon als Kind einen fast instinktartig zu nennenden Trieb zu Sprachstudien, der sich seit 1819, nachdem er zwei Jahre vorher das Gymnasium seiner Vaterstadt bezogen hatte, vorzugsweise auf das Hebräische warf. Doch dehnte er schon als Schüler seine Studien auch auf andere semitische Sprachen aus. Seit Ostern 1824 studirte er zu Leipzig vorzugsweise unter Rosenmüller's und Seyffart's Leitung, während eine engere Freundschaft ihn mit dem später in Petersburg wirkenden Orientalisten Dorn verband. Frühzeitig wandte sich B. in Leipzig seinem Hauptsache, der semitischen Paläographie zu. Schon 1826 war er mit den durch Major v. Humbert seit 1817 bekannt gewordenen vier karthagischen Votivinschriften beschäftigt, deren verfehlter Erklärung durch Hamaker (1822) er die seinige in manchem Betracht mit Gesenius zusammentreffende in der Leipziger Litteraturzeitung 1829 Nr. 75 entgegensetzte. Eine gleichfalls 1826 ausgearbeitete Deutung der bilinguen Inschrift von Cyrene blieb Manuscript. Obwol der Verlust des Vaters 1827 ihm jede Aussicht auf materielle Unterstützung raubte und er sich nur von Correcturen kümmerlich nährte, legte er doch mit unerschütterlicher Energie damals den Grund zu einem Gesammtwerke über die semitische Paläographie, an dessen Ausbau ihn weder Nahrungssorgen noch eine schwere 1828 ihn befallende Krankheit dauernd hindern konnten. Ein akademisches Stipendium machte es ihm endlich möglich sich 1833 mit der particula prima seiner „Inscriptiones et papyri veteres semitici quotquot in Aegypto reperti sunt“ zu habilitiren. Indessen wurde die Fortsetzung dieses Werkes durch die inzwischen erscheinenden „Monumenta scripturae linguaeque Phoeniciae“ von Gesenius, die theilweise denselben Stoff enthielten, verhindert. — Nach längerer besonders durch die Arbeit für die Vorlesungen herbeigeführter Pause erschien 1838 in der Halleschen Litteraturzeitung Nr. 1—6 eine gründliche Recension der Keilinschriftlesungen von Burnouf, Lassen und Grotefend, in Folge deren B. endlich außerordentlicher Professor ohne Gehalt (!) ward. Doch empfing er jetzt von Zeit zu Zeit einige geringe Gratificationen und als er den letzten Hauch seines Lebens an die 1840 erscheinende „Erklärung der sinaitischen Inschriften“ gesetzt hatte, erschien bei seinem Tode am 5. April 1841 die Aussicht auf ein jährliches Fixum von 100 Thlrn. Ein echtes deutsches Gelehrtenleben, in welchem Hunger, Fleiß und unermüdetes Wahrheitsstreben einander die Hand reichten. — Das letztgenannte Hauptwerk Beer's, betitelt „Inscriptiones veteres literis et lingua hucusque incognitis ad montem Sinai magno numero servatae“ auch „Studia asiatica fasc. III.“ enthält eine Erklärung von 148 Inschriften nebst lithographirten Facsimile's derselben. Die Prolegomena handeln über Ort, Beschaffenheit, bisherige Erklärung und Veröffentlichung der Inschriften, über die denselben beigegebenen Bildwerke und Kreuzeszeichen sowie über Alter und Ursprung derseben. Es ist unzweifelhaft, daß B. in diesem Werke die Grundlage für jede wissenschaftliche Erklärung dieser Inschriften geschaffen hat, auf der Tuches gediegene Leistung später fortbauen konnte. Auch ist bemerkenswerth, daß während Credner (Heidelb. Jahrb. 1841 Nr. 57—59) und Tuch (Zeitschr.|der deutsch-morgenländischen Gesellschaft 1849. Bd. 3) den Inschriften einen arabischen Sprachcharakter zuschrieben, Levy, (Zeitschr. der deutsch-morgenländischen Gesellschaft 1860, Bd. XIV. S. 363 ff.) wieder zu Beer's Annahme eines aramäischen Dialektes zurückgekehrt ist. — Der von Fleischer's Hand gesichtete handschriftliche Nachlaß Beer's befindet sich zu 11 Foliobänden zusammengestellt auf der Universitätsbibliothek zu Leipzig.

    • Literatur

      N. Nekrolog XIX. (1841) S. 377 ff.

  • Autor/in

    Siegfried.
  • Zitierweise

    Siegfried, "Beer, Eduard Friedrich Ferdinand" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 247-248 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100030750.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA