Altenstaig, Johannes

Lebensdaten
2. Hälfte 15. Jahrhundert , erwähnt 1497 1523
Geburtsort
Mindelheim (Schwaben)
Sterbeort
Mindelheim (?)
Beruf/Funktion
Humanist ; Theologe ; Priester
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100010350 | OGND | VIAF: 27404508
Namensvarianten

  • Altensteig, Johannes
  • Altensteig, Johann
  • Altenstaig, Johannes
  • Altensteig, Johannes
  • Altensteig, Johann
  • Altenstaig, Ioannes
  • Altenstaig, Joannes
  • Altestaig, Joannes
  • Altesteig, Joannes
  • Altensteig, Joannes
  • Joannes, Altenstaig
  • Joannes, Mindelheimensis
  • Altestaig, Ioannes

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Zitierweise

Altenstaig, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100010350.html [21.12.2025].

CC0

  • Altenstaig (Altensteig), Johannes

    Humanist und Theologe, * zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts Mindelheim (Schwaben), um 1525 Mindelheim (?).

  • Biographie

    A. studierte seit 1497 an der Universität Tübingen Poetik und Rhetorik bei dem Humanisten Heinrich Bebel, Theologie vermutlich bei Wendel in Steinbach. An der Universität Tübingen übte er auch seine erste Lehrtätigkeit aus. Seit 1509 war er für das Fach der Philosophie und Theologie als Lehrer am Augustiner-Chorherrenstift Polling tätig. 1512 bis zu seinem Tode wirkte A. in Mindelheim als Kaplan der dortigen St. Sebastians-Bruderschaft und als Lateinlehrer am dortigen Augustiner-Eremitenkloster. Im Auftrag des Augsburger Bischofs Christoph von Stadion führte A. 1518 eine Kirchenvisitation im bayerischen Teil des Augsburger Bistums durch. Er war mit vielen Humanisten und Theologen (u. a. mit Johannes Eck) befreundet, mit denen er ausgedehntes commercium litterarum pflegte. A. hat Theologie, Philologie, Philosophie, Poetik und Rhetorik in den Bereich seiner wissenschaftlichen Arbeit gezogen. In der Nachfolge seines Lehrers Bebel strebte er die Reinigung und Veredelung der damals, vom Standpunkt des klassischen Latein aus gesehen, recht verwilderten lateinischen Sprache an. Er war ein entschiedener Gegner der Reformation, teilte aber die von Bebel geübte Kritik an der Geistlichkeit, wie besonders aus seinem Kommentar zum Triumphus Veneris seines Lehrers hervorgeht.

  • Werke

    Vocabularius vocum, Hagenau 1508 u. ö.; Opus pro conficiundis epistolis, ebenda 1512; Dialectica, ebenda 1514; Triumphus Veneris Henrici Bebelii poetae laureati, cum commentario Joannis A. Mindelhaimensis, Straßburg 1515;
    Isocrates Von dem Reich, Geteutscht, Augsburg 1517;
    Vocabularius theologiae, Hagenau 1517;
    Opusculum de amicitia, ebenda 1519;
    De felicitate triplici, ebenda 1519;
    Unterricht, was ein Christenmensch thun od. lassen soll, Augsburg 1523; Von d. Füllerey, Straßburg 1525.

  • Literatur

    ADB I (unter Altensteig);
    F. Zoepfl, J. A., Ein Gelehrtenleben aus d. Zeit d. Humanismus u. d. Ref., 1918;
    ders., Gesch. d. Stadt Mindelheim in Schwaben, 1948, S. 144 u. ö.;
    ders., Der Humanismus am Hof der Fürstbischöfe v. Augsburg, in: HJb. 62-69, 1942-49, S. 671-708;
    A. Bigelmair u. F. Zoepfl, Nikolaus Ellenbog, Briefwechsel, 1938, S. LXXX u. ö.;
    LThK; s. a.
    Heyd II, 1896, S. 302 f.

  • Autor/in

    Victor Stegemann
  • Zitierweise

    Stegemann, Victor, "Altenstaig (Altensteig), Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 215 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100010350.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA