Lebensdaten
1918 – 2005
Geburtsort
Salzkotten (Kreis Büren)
Sterbeort
Bonn-Bad Godesberg
Beruf/Funktion
General
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 189556404 | OGND | VIAF: 214956784
Namensvarianten
  • Schulze, Franz-Joseph
  • Schulze, Franz-Josef

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Zitierweise

Schulze, Franz-Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd189556404.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Xaver, Hauptlehrer;
    M Cornelia Bracht;
    1950 Renate Sasse, verw. Brinckmann (* 1919), Kauffrau;
    2 Stief-S George Brinckmann (* 1940), Rüdiger Brinckmann (* 1942).

  • Biographie

    Nach dem Abitur in Paderborn und Reichsarbeitsdienst wurde S. 1937 Wehrpflichtiger in der Luftwaffe (Flakartillerie) und entschied sich 1939 für die Reserveoffizierslaufbahn. Im 2. Weltkrieg wurde er bei der Flakartillerie als Zugführer, Ordonnanzoffizier und Batteriechef eingesetzt (1940 Lt., 1942 Oberlt., 1944 Hptm.). Im Mai 1945 geriet er in Italien zunächst in amerik., dann in brit. Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung begann er im Nov. 1945 in Münster ein Jurastudium, das er im April 1949 mit dem 1. Jur. Staatsexamen abschloß. 1949-55 arbeitete er als Geschäftsführer beim Tuchgroßhandels- und Versandunternehmen Josef Sasse in Münster. Nachdem er sich 1954 um Einstellung in die geplanten westdt. Streitkräfte beworben hatte, trat S. am 1.3.1956 als Hauptmann in die Bundeswehr (Heer) ein. Nach Verwendungen als Prüfgruppenleiter bei der Annahmeorganisation der Streitkräfte und Dezernatsleiter beim Militärischen Abwehrdienst absolvierte S. 1958/59 eine Generalstabsausbildung (1957 Major). 1959-62 (1961 Oberstlt.) arbeitete er als Hilfsreferent im Führungsstab der Bundeswehr in dem für die Wehrlage anderer Staaten zuständigen Referat. Daran schloß sich für den besonders ehrgeizigen Offizier eine Kommandeurverwendung beim Flugabwehrbataillon 1 in Langenhagen an. 1964 absolvierte S. einen Lehrgang am NATO-Defence College in Paris. Damit für Aufgaben in integrierten Stäben vorbereitet, leitete er als Oberst (1965) die Unterabteilung Planung in der Operationsabteilung des NATO-Hauptquartiers AFCENT (Allied Forces Central Europe) in Fontainebleau, nach dem Ausscheiden Frankreichs aus der militärischen NATO-Integration 1966 im niederl. Brunssum. Dort wurden die Gesamtverteidigungspläne koordiniert und die nuklearen Operationspläne für den Befehlsbereich Mitteleuropa erarbeitet. 1967 wurde S. kurzzeitig Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 19 in Ahlen. Dem als egozentrisch beschriebenen, patriarchisch|auftretenden Offizier lagen Sicherheitspolitik und Stabsarbeit aber mehr als die Truppenführung. So übernahm er 1968 unter Beförderung zum Brigadegeneral die Leitung der Stabsabteilung III im Führungsstab der Bundeswehr mit Zuständigkeit für Militärpolitik, Führung und Operation. Gemäß dt. militärischer Tradition, die den Wechsel zwischen Stabs- und Truppenverwendungen vorsah, befehligte S. 1970-73 die 6. Panzergrenadierdivision (1970 Gen.major), Hauptstütze der Landesverteidigung nördlich der Elbe. Von 1973 bis zu seinem Dienstzeitende 1979 konnte der als brillanter strategischer Analyst geschätzte, gleichwohl als unerbittlich und hart gegen Untergebene handelnde, politisch der CDU nahestehende General (1973 Gen.lt., 1977 Gen.) seine Fähigkeiten in zwei weiteren NATO-Verwendungen zur Geltung bringen. In seiner bis 1977 währenden Funktion als stellv. Chef des Stabes für Planung und Operation im Obersten Alliierten Hauptquartier Europa (SHAPE) zog er aus der Bewertung des Yom-Kippur-Krieges wesentliche Schlußfolgerungen für die NATO. 1977 wurde er Commander in Chief Allied Forces Central Europe (CINCENT). Im Wissen um die militärischen Operationen, nuklearen Planungen und Führungssysteme gehörte S. zusammen mit den NATO-Oberbefehlshabern zu denjenigen, die trotz des amerik. Atompotentials und der Annahme, US-Präsident Carter vernachlässige die Bündnisverteidigung, von der Notwendigkeit überzeugt waren, die klassischen konventionellen Streitkräfte an Zahl und Leistungskraft zu verstärken. So trieb er das Infrastrukturprogramm (Depots, Hafenanlagen, Flugplätze) für die schnelle Heranführung überseeischer Verstärkungen im Spannungsfall voran.

  • Auszeichnungen

    Rr.kreuz z. E. K. I (1944);
    Gr. BVK mit Stern u. Schulterband;
    Commandeur de la Legion d'Honneur der Rep. Frankr.;
    Commander of the Legion of Merit d. USA.

  • Literatur

    Hdb. d. Bundeswehr u. d. Verteidigungsind. 1978, 1979 (P);
    FAZ v. 18.9.1998 (P);
    Munzinger; Generale Bundeswehr (P);|

  • Quellen

    Qu BA, Mil.archiv Freiburg (Personalakte, P).

  • Autor/in

    Wolfgang Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Wolfgang, "Schulze, Franz-Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 724-725 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd189556404.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA