Lebensdaten
1897 – 1958
Geburtsort
Sankt Petersburg
Sterbeort
Klosters-Platz bei Davos
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
reformiert?
Normdaten
GND: 142519456 | OGND | VIAF: 84160764
Namensvarianten
  • Kroeger, Theodor
  • Altschwager, Bernhard (eigentlich)
  • Kröger, Theodor
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Kröger, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd142519456.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernhard Friedrich Altschwager (1862–1931), Bes. e. Uhrengeschäfts in St. P., dann in Leipzig, S d. Bernhard, aus Neu-Buckow (Mecklenburg), Uhrmacher in St. P., u. d. Marie Luise Hauswald;
    M Therese (* 1874), T d. Wilhelm Brunst, aus Goldberg (Mecklenburg), Schneidermeister in St. P., u. d. Therese Heinrichsen;
    1) Berlin 1930 Irmgard Falck, 2) ebd. 1938 Hildegard Schmidt; kinderlos.

  • Biographie

    K. besuchte das Gymnasium der ref. Gemeinden in St. Petersburg, ging 1913 in Neuchâtel in eine Uhrmacherlehre und wurde, zurückgekehrt, als Reichsdeutscher nach Verchoturjesk im Ural verbannt. Der vorgeblich autobiographische Romanerstling „Das vergessene Dorf, Vier Jahre Sibirien, Ein Buch der Kameradschaft“ (1934, zuletzt 1981), K.s größter Erfolg mit über einer Million Exemplaren, schildert die kolonisatorische Leistung des Ich-Erzählers und deutscher|Kriegsgefangener in Sabitoje und Nikitino und endet in den Wirren der Oktoberrevolution. Von einer wechselvollen Berufslaufbahn K.s, der sich nach seiner Entlassung 1918 bei seiner Familie in Leipzig aufhielt und dort u. a. Autoverkäufer war, wird in „Natascha“ (1960), der postum veröffentlichten Fortsetzung des Erstlings, nicht weniger fiktiv berichtet. Während des 3. Reiches lebte K. als anerkannter Schriftsteller und Mitglied der Reichsschrifttumskammer in Berlin, übersiedelte 1941 aus Gesundheitsrücksichten nach Österreich, 1946 in die Schweiz. – Die als spezifisch deutsch erfahrenen Grundwerte Kameradschaft, Pflichtbewußtsein, Führerschaft, außerdem der Abscheu vor der „roten Gefahr“ sowie die Darstellung der „Dolchstoßlegende“ in seinen Romanberichten „Heimat am Don“ (1938) und „Brest Litowsk, Beginn und Folgen des bolschewistischen Weltbetrugs“ (1937) ordnen K.s Werk der dezidiert nationalkonservativen Richtung zu. Nach dem Zusammenbruch des 3. Reiches tritt das nationale Moment zurück zugunsten einer verschärften Kritik am Massendasein der entwickelten Zivilisation; der bereits früher ausgesprochene Glaube an die „Erlösung“ des rational pflichtbewußten Mannes in einer Geborgenheit, wie sie die Frau als Liebende und Mutter spendet, wird in dem auf konfusen ökonomischen Vorstellungen basierenden Roman „Sturm über dem Himalaja“ (1950) verallgemeinert zur Utopie der Einheit von westlichem Intellektualismus und wertbewußter Weisheit des Ostens, der die geistige Führung übernimmt.

  • Werke

    Weitere W Kleine Madonna, Erz., 1938;
    Der Schutzengel, Eine Erinnerung aus d. vergessenen Dorf, 1939;
    Lächelnd thront Buddha, Roman, 1947;
    Vom Willen gemeißelt, Ein Roman um d. Erbauung d. Großglockner-Hochalpenstraße, 1951;
    Schatten d. Seele, Roman, 1952.

  • Literatur

    T. K., in: Natascha, hrsg. v. Hildegard Kröger, 1974;
    Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1936-70;
    Marta Müller, Mecklenburger in Osteuropa, Ein Btr. z. ihrer Auswanderung im 16. bis 19. Jh., 1972, S. 351;
    G. v. Wilpert, Literatur in Bildern, Lex. d. Weltlit., ²1975.

  • Autor/in

    Walter Schmitz
  • Zitierweise

    Schmitz, Walter, "Kröger, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 56-57 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd142519456.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA