Lebensdaten
1788 – 1854
Geburtsort
Rheine (Westfalen)
Sterbeort
Egellshütte bei Reinerz (Schlesien)
Beruf/Funktion
Maschinenbauindustrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 140100741 | OGND | VIAF: 103405489
Namensvarianten
  • Egells, Franz Anton
  • Egells, Franz Anton Jakob
  • Egells, Franz Anton Jacob

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Zitierweise

Egells, Franz Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140100741.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Aloys ( 1826), Kupferschmied in Rheine;
    M Anna Kath. Busch (1760–1803) aus Rheine;
    B Gerh. Karl (1791–1846), Mechaniker u. Mitarbeiter des B;
    1) 1823 Anna Elis. Sabina (1799–1839), T des Porzellanmalers Peter Angelé in Berlin, 2) 1841 Stephanie Claude Françoise Maréchal ( 1862);
    5 S, 5 T aus 1), u. a. Franz Herm. (1828–85), Mechaniker u. Leiter des väterlichen Unternehmens, KR, 1 S, 2 T aus 2).

  • Biographie

    Nach einem Versuch, sich in Gravenhorst (Westfalen) selbständig zu machen und mit dem Bau von Dampfmaschinen zu beginnen, wanderte E. nach Berlin aus. Der junge Schlossergeselle fand in der Königlichen Eisengießerei Beschäftigung. Mit einer von ihm verbesserten Windbüchse lenkte er die Aufmerksamkeit der für die preußische Gewerbeförderung verantwortlichen Männer, unter anderem W. Beuths, auf sich. Man ermöglichte ihm längere Studienreisen nach England und Frankreich und gewährte ihm dann die Mittel für die Eröffnung einer privaten Eisengießerei und Maschinenbauanstalt in Berlin 1821, auch kaufte man auf Staatskosten englische Werkzeugmaschinen für seine Fabrik. Die Absicht, möglichst bald Dampfmaschinen eigener Konstruktion zu bauen, ließ sich aber nicht so schnell verwirklichen; denn nur langsam wuchs die industrielle Betätigung in Preußen und damit das Bedürfnis nach Maschinen und der Kreis zahlungskräftiger Auftraggeber. E. baute als „Mechanikus“ alles, was sich in seiner Werkstatt herstellen ließ, und erwarb sich einen guten Ruf als vielseitiger Konstrukteur. Erfolgreich war er mit seiner „Bügelmaschine“, die im Gegensatz zu den bisher üblichen Balanciermaschinen von einem besonderen Maschinenhaus unabhängig war, im Aufbau gedrungen und raumsparend. Diese Dampfmaschine war in Preußen und England patentiert und wurde noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts für mittlere Leistungen um 20 PS sehr zahlreich gebaut. Neben den Betriebsdampfmaschinen wurden auch Pump- und Gebläsemaschinen gebaut. Besondere Aufmerksamkeit widmete E. der Steuerung der Dampfmaschinen, die er ständig verbesserte und leistungsfähiger und wirtschaftlicher machte. Er betrieb später auch eine eigene Eisengießerei. In Schlesien errichtete er 1838 mit Detlev Graf Einsiedel die Eintrachthütte im Beuthener Schwarzwald, die 1844-71 im E.-schen Alleinbesitz war, und erwarb Eisengrube und Hütte in Reinerz (E.hütte). – Wie die anderen Pioniere der Berliner Industrie hatte auch E. es nicht leicht, die ersten Jahre des Aufbaues zu überwinden. Die ihm zuteil gewordene staatliche Förderung erwiderte er durch unermüdliche schöpferische Arbeit. Sie trug Früchte, denn seine Fabrik hatte den Ruf, die am modernsten eingerichtete zu sein und die größten Maschinen bauen zu können, sie war die Pflanzstätte des preußischen Maschinenbaues, die Lehrwerkstatt der folgenden Generationen der Industriellen wie Borsig, Hoppe, Wöhlert und so weiter. Die der Gründerzeit um 1871 folgenden Krisenjahre brachten auch das Ende der seiner Zeit angesehenen Eisengießerei und Maschinenfabrik von E.

  • Literatur

    C. Matschoß, Entwicklung d. Dampfmaschine I, 1908;
    ders., Preußens Gewerbeförderung u. ihre großen Männer, 1921 (P).

  • Porträts

    Relief am Beuth-Denkmal in Berlin.

  • Autor/in

    Oskar Gromodka
  • Zitierweise

    Gromodka, Oskar, "Egells, Franz Anton" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 323 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140100741.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA