Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
keine Angaben
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 139789510 | OGND | VIAF
Namensvarianten
  • Mumm von Schwarzenstein (1873 für einen Teil der Frankfurter Familie)
  • Mumme
  • Momm
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Mumm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139789510.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die vielfach verzweigte Familie, die sich auch „Mumme“ oder „Momm(e)“ nannte, führt ihre Stammreihe auf einen 1130 bezeugten Mummo zurück. Die Familie war 1160 in Didam b. Arnheim ansässig. Rudolf Mumme|wurde dort 1369 mit Hevesberg belehnt. Sein gleichnamiger Verwandter Rudolf Momm (Mumme) war 1444 Bürgermeister in Arnheim, 1459-63 Richter in Didam und wird 1460 auf dem Ritterzettel in Nymwegen aufgeführt; danach könnte die Familie dem Niederadel angehört haben, der von den Herren von Cleve abhängig war. Der Sohn des Vorgenannten, Rudolf Mumme, kaufte 1514 von der Familie Amelunxen den Besitz Schwarzenstein. Im Dreißigjährigen Krieg waren Angehörige der Familie Offiziere, und einige stiegen in den Freiherrenstand auf. Von Schwarzenstein war in dieser Zeit nicht mehr die Rede, und der Name wurde nicht mehr geführt. Rudolf Peter war 1662-72 Bürgermeister von Solingen, sein Sohn Peter Herr zu Clausberg und Klingen-Kaufmann. Damit ist ein Bezug zu den Frankfurter Messen gegeben, auf denen Solinger Messer und Scheren sowie Klingen für Handwaffen seit dem Spätmittelalter eine bedeutende Rolle spielten.

    Peter Arnold (1733–97, s. Gen. 1), der 1761 in Köln eine Firma gründete, die Weinhandel und Geldgeschäfte trieb, wurde 1772 durch seine Ehe mit der Frankfurter Bürgerstochter Elisabeth Amalie Ziegler (1748–1828) Bürger der Reichsstadt und damit Begründer des Frankfurter Zweiges der Familie. Seine drei Söhne teilten das väterliche Unternehmen auf. Wilhelm (1774–1832, s. Gen. 1) gründete 1805 das Bankhaus Wilhelm Mumm & Co., das wenig später bereits zum Kreis der bedeutenden Frankfurter Geldinstitute gehörte. 1810 wurde er gemeinsam mit anderen Geschäftsleuten wegen Verstoßes gegen Napoleons Kontinentalsperre mit einer hohen Geldstrafe belegt. Nach dem Wiederaufblühen des Geschäftslebens um 1820 gehörte er als Befürworter einer vorsichtigen Geldpolitik zu den tonangebenden Frankfurter Bankherren. Der zweite Sohn, Jacob Wilhelm, ging nach Köln, der dritte, Gottlieb (1781–1852, s. Gen. 2), übernahm den väterlichen Weinhandel, gründete 1827 die Firma G. H. Mumm in Reims und erwarb Weingüter in der Champagne, auf denen er die Sektherstellung einführte. Seine Firma erlangte Weltruf, er selbst sowie sein Sohn und Geschäftsnachfolger Hermann v. M. (1816-87) und dessen Nachkommen blieben jedoch in Frankfurt ansässig. Dessen Sohn Alfons v. M. (1859-1924) war Botschafter in Peking und Tokio (s. 2). Erst die Urenkel wurden in Reims geboren und wuchsen dort auf. Die auf Gottlieb folgende Generation führt unter Bezugnahme auf den früheren Sitz der Familie den Namenszusatz „v. Schwarzenstein“. 1873 wurde für einen Teil des Frankfurter Zweiges eine preuß. Bestätigung des Adels gewährt. Heinrich v. M. (1818-90) war Oberbürgermeister von Frankfurt (s. 1), sein Neffe Christian v. M. (1832-1906, s. NDB V*), Chef d. Großhandelshauses P. A. Mumm in Köln. Herbert v. M. (1898-1945, s. L), Dr. iur., war Legationssekretär im Auswärtigen Amt, schloß sich einer Widerstandsgruppe an, wurde 1943 verhaftet und kurz vor Kriegsende hingerichtet. Sein Bruder Bernd v. M. (1901-81) war 1928-39 und 1952-66 als Diplomat im Auswärtigen Dienst tätig, u. a. als Botschafter in Luxemburg und erster Leiter der deutschen Handelsvertretung in Warschau.

  • Literatur

    A. Fahne, UB, Denkmäler u. Ahnentafeln d. Geschl. Mumm od. Momm, 3 Bde., 1876-80;
    Gesch. d. IHK Frankfurt am Main, 1908;
    Frankfurter Bll. f. Fam.gesch., hrsg. v. K. Kiefer, 2. Jg., 1909, S. 119 f.;
    A. Weyersberg, Der Solinger Bgm. Peter M. u. seine Fam., in: Mschr. d. Berg. Gesch.ver. 16-25, 1909-18;
    A. Dietz, Frankfurter Handelsgesch., 5 Bde., 1910-25;
    A. Majer-Leonhard, Mit Frankfurt verwandt, 1939, S. 52 f.;
    B. Müller, Stiftungen f. Frankfurt, 1958, S. 60;
    GHdA Adelige Häuser B XI, 1974. – Zu Herbert: Lex. d. dt. Widerstandes, hrsg. v. W. Benz u. W. H. Pehle, 1994.

  • Autor/in

    Franz Lerner
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Lerner, Franz, "Mumm" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 579-580 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139789510.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA