Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Künstlerfamilie ; Künstler
Konfession
Täufer
Normdaten
GND: 139771409 | OGND | VIAF: 102620167
Namensvarianten
  • Blocke, von dem
  • Blocke, van den (fälschlich)
  • Blocke, vom (fälschlich)
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Orte

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Zitierweise

Block, von dem, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139771409.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Stammvater ist der 1537-62 in Mecheln genannte Bildhauer François (Francen) von dem B. alias Trommelslagher, dessen Söhne Egidius (Gilles) und Wilhelm 1566-68 aus konfessionellen Gründen - häufig wurden Mitglieder der Familie als Wiedertäufer verdächtigt - nach Nordostdeutschland auswanderten. Egidius erwarb 1572 Danziger Bürgerrecht. Von ihm stammt wahrscheinlich die Tumba der pommerellischen Herzöge in der Kathedrale Oliva (1577). Wilhelm s. (2) wandte sich zuerst nach Königsberg. Während sein erster Sohn Abraham s. (1) wie sein Vater als Steinhauer und Architekt hervortrat, war Wilhelms zweiter Sohn Isaak (* um 1575 Königsberg [?], 1628 Danzig) bei der Ausmalung des Danziger Rathauses tätig (1606-09 Decke der Sommerratsstube, 1611-14 Wandbilder in der Winterratsstube und drei Gemälde biblischen Inhalts im Empfangszimmer des Bürgermeisters), wobei sich bereits Anfänge der frühbarocken Zentralkomposition um zwei Pole durchsetzten, und malte im Geiste seiner niederländischen Schulrichtung die Altarbilder in St. Barbara (1613) und St. Bartholomäus (1617). Wilhelms dritter Sohn Jakob (* 1576/1577 in Königsberg, 1653 in Danzig) erhielt nach seiner Gesellenzeit in verschiedenen Ländern (1596 beteiligte er sich an den Festbauten für die Krönung König Christians IV. von Dänemark) 1608 als Nachfolger seines Lehrers Johann von Jülich das Amt des Stadtzimmermeisters in Danzig. Neben anderen kleineren Turmanlagen errichtete er den 1909 unverändert wiederhergestellten Turmhelm für das Glockenspiel von St. Katharinen (1634, 1945 zerstört). Im Anschluß an den kühnen rechtstädtischen Rathausturm (1559–1560) des Dirk Daniels bereicherte er das Danziger Stadtbild um mehrere in frühbarocker Weise gebauchte Turmhauben nach holländischem Vorbild (namentlich Arnold Sachse in Emden), doch sind die Danziger Turmbildungen seit Daniels und dem Wehlauer Rathausdachreiter (1504) nicht so luftig konstruiert wie die holländischen, sondern plastisch durchformt.

    So haben die oft eng zusammenarbeitenden Familienmitglieder auf verschiedenen Kunstgebieten dem Gesicht Danzigs um 1600 seine Prägung gegeben. Sie bildeten ihren eigenen Kunstkreis im Ostseeraum mit stilistisch einheitlicher Haltung, die bestimmt ist durch die Heranbildung frühbarocker Kompositionsformen bei ständiger Vereinfachung des eigenartigen Dekorationsapparates (Zapfen, Fruchtguirlanden, Obelisken) und eine neue Massigkeit, die sich - vor allem bei den Turmbauten - mit Beschwingtheit eint. Beachtlich ist die Fähigkeit, sich in das mittelalterliche Straßenbild einzufühlen und so zu organischen Platzgestaltungen zu kommen. Der Einbruch des Knorpelstils in Danzig 1613 hat auf die B. kaum Einfluß gehabt, wie auch die neue Körperfülle in der Plastik nur vorübergehend durchbricht (Allegorie „Amor“ am Epitaph Stroband in St. Marien zu Thorn, 1590, „Justitia“ für Upsala, 1594–96). Der Exportbetrieb nach Skandinavien war rege.

  • Autor/in

    Gerhard Eimer
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Eimer, Gerhard, "Block, von dem" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 309 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139771409.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA