Lebensdaten
1881 – 1969
Geburtsort
Passau
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
General ; Chef des Heereswaffenamtes
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 139652728 | OGND | VIAF: 102515539
Namensvarianten
  • Leeb, Emil

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Zitierweise

Leeb, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139652728.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf L. (1844-1929), bayer. Major, S d. Johann Nep. Rr. v. L. (1802-76), Oberstaatsanwalt beim Appellationsgericht in Passau, u. d. Antonie Leimbach;
    M Katharina (1850–1922), T d. Guts- u. Brauereibes. Xaver Leeb in Hengerberg u. d. Therese Mitterreiter;
    B Wilhelm (s. 2);
    - Hof 1905 Gertrud (1886- vor 1969), T d. Wilhelm Schmid (1859–1925), Gen.dir. d. Vogtländ. Baumwollspinnereien, u. d. Maria Haßler;
    1 S, 4 T, u. a. Gertrud ( Hans Kutschera Rr. v. Aichberger, * 1890, Prof. d. Inneren Med.);
    N Wolfgang (* (1925), Dr. rer. pol., Vorstandsmitgl. d. Dresdner Bank AG.

  • Biographie

    L. kam 1895 in das Kadettenkorps nach München, trat 1901 als Fähnrich in das 4. Feldartillerie-Rgt. „König“ ein und wurde 1903 zum Leutnant befördert. 1911-1914 durchlief er die bayer. Kriegsakademie. Im 1. Weltkrieg war er zunächst Regiments-Adjutant, seit 1915 2. Generalstabsoffizier (Versorgung und Nachschub) der bayer. 10. Infanterie-Division. Nach Einsätzen in der Sommeschlacht und in Rumänien 1916 wurde er 1917 zum Generalkommando des bayer. XV. Reserve-Korps versetzt, wo er die Kämpfe in der Siegfriedstellung, in Lothringen und in den Vogesen mitmachte. Seit Okt. 1918 führte er die bayer. 2. Infanterie-Division als ihr 1. Generalstabsoffizier kämpfend zurück. Er übernahm dann eine Batterie in seinem alten Regiment in Augsburg. Bei der Ungewißheit, ob er als Offizier bleiben konnte, arbeitete er gleichzeitig als Lehrling in einer Spinnerei. Im Mai 1919 wurde er als Generalstabsofffizier bei der 3. Bayer. Reichswehrbrigade 24 eingeteilt. Seit Dez. 1919 gehörte er dem Reichswehrministerium, seit 1921 dem Bayer. Artillerie-Rgt. Nr. 7 und seit Okt. 1924 dem Generalstab (seit 1927 „Stab“) der 7. (Bayer.) Division an. Im Okt. 1928 wurde er wieder im (Bayer.) Artillerie-Rgt. Nr. 7 verwendet; im Februar und März 1929 als Kommandeur der in Landsberg liegenden II. Abteilung des Regiments. Im Okt. 1929 wurde er zur Gebirgs-Fahreskadron der Bayer. Fahrabteilung Nr. 7 in Landsberg kommandiert; die Abteilung übernahm er im April 1931.

    Im Febr. 1933 wurde L. (seit 1932 Oberst) in das Reichswehrministerium versetzt. Am 1.4.1933 wurde er zum Leiter der Beschaffungsstelle (Waffen, Munition, Gerät) beim Heeres-Waffenamt bestellt. 1935 zum Generalmajor befördert, wurde er 1936 Kommandeur der 15. Infanterie-Division in Würzburg, dann in Frankfurt/Main (1937 Generalleutnant) und am 1.4.1939 Kommandierender General des XI. Armee-Korps in Hannover und Befehlshaber im Wehrkreis XI unter gleichzeitiger Beförderung zum General d. Artillerie.

    Im Feldzug in Polen 1939 griff L. an der Spitze seines Korps am linken Flügel der 10. Armee in die Schlacht an der Bzura ein und machte dadurch den Weg nach Warschau frei. Am 16.4.1940 wurde er auf die verantwortungsvolle Stelle des Chefs des Heereswaffenamtes berufen, die er bis zum Kriegsende innehatte. Es war die Aufgabe des Heereswaffenamtes, das während des Krieges dem Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres unterstellt war, für die technische Gestaltung und die Fertigung von Waffen, Gerät und Munition zu sorgen. Mit der Einsetzung des Reichsministers für Bewaffnung und Munition im März 1940 (seit Herbst 1943 Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion) ging die Verantwortung für die nichtmilitärischen Belange auf diesen über. Den besonderen Schwierigkeiten, die aus dem Nebeneinander von Heereswaffenamt, Reichsministerium für Bewaffnung und Munition sowie Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt erwuchsen, vermochte L. stets sachgerecht zu begegnen. Auch die notwendigen Kontakte zu Wissenschaft, Technik, Industrie und Wirtschaft wußte er so zu gestalten, daß sein Amt dem rapid ansteigenden Bedarf an Rüstung nachkommen konnte. – Gegen Ende des Krieges bereitete L. Maßnahmen vor, um der franz. Industrie den Übergang zur Friedensproduktion zu erleichtern und somit einer späteren Aussöhnung die Bahn zu ebnen. In der Gefangenschaft beschäftigte er sich bereits mit militärisch-organisatorischen und rüstungswirtschaftlichen Problemen der Nachkriegszeit. Nach seiner Entlassung setzte er diese Arbeit als Mitbegründer (1957) und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik fort. – Seine glänzende theoretische und praktische Begabung, seine reichen Erfahrungen als Front- und Generalstabsoffizier, sein Einfühlungsvermögen für die rüstungstechnischen und -wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Zusammenhänge wie auch seine menschlich gewinnende, stets ausgleichende, aufrechte Persönlichkeit sichern L. einen Platz unter den bedeutenden Führergestalten des Heeres.|

  • Auszeichnungen

    Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern.

  • Werke

    aus d. Rüstung d. 3. Reiches, Das Heereswaffenamt 1938-1945, 1958.

  • Literatur

    Wehrtechn. Mhh., Zs. f. Wehrtechnik, Wehrindustrie u. Wehrwirtsch. 53, 1956, H. 6 (P), 58, 1961, H. 6 (P).

  • Autor/in

    Walter Reissinger
  • Zitierweise

    Reissinger, Walter, "Leeb, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 50-51 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139652728.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA