Lebensdaten
gestorben 1039
Beruf/Funktion
Bischof von Speyer ; Abt von St. Ulrich und Afra in Augsburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120128713 | OGND | VIAF: 50049035
Namensvarianten
  • Reginbold
  • Reginbald II.
  • Reginbald
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Reginbald, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120128713.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Nach einer Zeit im Kloster Cluny erscheint R. als erster Abt von St. Ulrich und Afra in Augsburg (frühestens 1006). Dorthin hatte ihn Bf. Bruno von Augsburg (reg. 1006-29), ein Bruder des späteren Ks. Heinrich II. ( 1024), im Zuge der Umwandlung des Kanonikerstifts zu einem Benediktinerkloster berufen. Wohl noch 1013 übernahm R. dann die Abtei Ebersberg, 1022 kam er in die|Reichsabtei St. Nazarius in Lorsch; bis 1024 behielt er beide Abteien. Er stattete diese Kirche und das Michaelskloster bei Heidelberg mit Kunstgegenständen (Radleuchter, goldene Kreuze u. neuer Altar) aus. 1023 nahm er mit weiteren neun Äbten von Klöstern der Gorzer Reformrichtung an der Mainzer Provinzialsynode Ebf. Aribos (reg. 1021-31) in Seligenstadt teil, 1027 an der Synode von Frankfurt, die den Gandersheimer Streit schlichten sollte.

    Nach der mehrjährigen Vakanz, die dem Tod Bf. Walters (reg. 1004-27) folgte, wurde R. von Ks. Konrad II. 1032 oder 1033 nach Speyer berufen. Über die näheren Umstände seiner Erhebung ist in den Quellen nichts überliefert; sein Vorgänger erscheint zuletzt im März 1032 in einer Urkunde Ks. Konrads II. Archäologische Untersuchungen (Grabungen 1900-02 u. 1946/47) haben ergeben, daß eine ernstzunehmende Bautätigkeit tatsächlich erst im zweiten Viertel des 11. Jh. einsetzte. Bis zu R.s Tod dürfte das Langhaus allerdings nicht weit über die Fundamente hinaus gekommen sein, zwei Jahre später wurde jedoch die Krypta dieses größten roman. Bauwerks in Deutschland geweiht.

    1033 nahm R. an der Weihe der nach einem Brand neuerrichteten Peterskirche in Weißenburg (Elsaß) teil. Inwieweit er auch hier und auf der Limburg/Haardt als Bauherr in Erscheinung trat, läßt sich nicht näher bestimmen. An der Weihe der Altäre 1035 auf der Limburg nahm er jedenfalls teil. Ebenso war er unter den Synodalen der in Limburg tagenden Synode 1038, auf der v. a. die Frage nach dem kalendarischen Beginn der Adventszeit geklärt wurde. Am 3.7.1039 setzte R. den bereits am 4. Juni in Utrecht verstorbenen Ks. Konrad II. im noch ungeweihten Dom bei. Am 13. Okt. desselben Jahres wurde er selbst ebenfalls im Speyerer Dom bestattet, wo seine Grabplatte bis heute erhalten ist (das Grab wird in einer Seitenkapelle vermutet).|

  • Auszeichnungen

    Seit dem 12. Jh. wurde R. als Heiliger verehrt (Festtag 13.10.).

  • Quellen

    Qu Chronicon breve episcoporum Augustensium et abbatum s. Afrae, MGH SS 14, S. 558; Chronicon Eberspergense, MGH SS 20, S. 13; Ann. Weissenburgenses, MGH SRG [38] S. 49; Chronicon Laureshamense, MGH SS 21, S. 409, 413; Ann. Spirenses, MGH SS 17, S. 81 f.; Cat. episcoporum Augustensium et abbatum s. Afrae, MGH SS 13, S. 278; Hermann v. Reichenau, Chronik zu 1039, MGH SS 15, S. 123.

  • Literatur

    H. E. Kubach, Zur Baugesch. d. Domes, in: L. Stamer (Hg.), 900 J. Speyerer Dom, 1961, S. 71-109;
    ders., Der Dom zu Speyer, erg. v. G. Binding, ⁴1998;
    ders. u. W. Haas (Bearb.), Die Kunstdenkmäler v. Rheinland-Pfalz, Der Dom zu Speyer, 2 Bde., 1972;
    H. Wolter, Die Synoden im Reichsgebiet u. in Reichsitalien v. 916 bis 1056, 1988, S. 358 ff.;
    E. Gierlich, Die Grabstätten d. rhein. Bischöfe vor 1200, 1990, S. 187 f.;
    I. Heidrich, Bischöfe u. Bischofskirche v. Speyer, in: Die Salier u. d. Reich, hg. v. St. Weinfurter, II, 1991, S. 187-224;
    A. U. Friedmann, Die Beziehungen d. Bistümer Worms u. Speyer zu d. otton. u. sal. Königen, 1994, S. 108 f.;
    G. Gresser, Das Bistum Speyer bis z. Ende d. 11. Jh., 1998, S. 141-15;
    Bernhard Schäfer (Red.), Kloster Ebersberg, Ausst.kat. 2002;
    Bibliotheca Sanctorum XI, 1968, S. 75-77;
    Augsburger Stadtlex.

  • Autor/in

    Georg Gresser
  • Zitierweise

    Gresser, Georg, "Reginbald" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 263-264 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120128713.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA