Lebensdaten
1938 – 1992
Geburtsort
Marburg
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Jazzkomponist
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 138226873 | OGND | VIAF: 88274978
Namensvarianten
  • Niebergall, Johannes Helmut (eigentlich)
  • Niebergall, Johannes (eigentlich)
  • Niebergall, Buschi
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Niebergall, Buschi, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138226873.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alfred (1909–78), ev. Theologe in M., S d. Friedrich (s. 1) u. d. Hedwig Bremshey;
    M Irmtraud Schüler.

  • Biographie

    N. wuchs in Marburg und Hofgeismar auf und studierte in Marburg und Köln Medizin und Psychologie. Er hatte autodidaktisch Gitarre, Klavier, Posaune und Tenorsaxophon gelernt und in Schülerbands Tanzmusik gespielt, seit 1956 auch auf dem Baß. Zu jener Zeit lernte er den Trompeter Manfred Schoof kennen und spielte mit diesem in Marburg und Kassel in Jazzkreisen. Es gab Auftritte mit Musikern aus dem Umkreis der Kurt|Edelhagen Band, Engagements bei Klaus Doldinger, und schon 1959 kristallisierte sich in Köln ein Teil jenes Musikerkreises heraus, der später den deutschen Free Jazz initiieren sollte. Zunächst jedoch zog der Bassist nach München, arbeitete mit dem Pianisten Joe Haider und 1962 längere Zeit auch in Barcelona mit dem Pianisten Tete Montoliu. 1963 wurde er Mitglied des Gunter Hampel Quintetts mit Hampel (Vibraphon), Manfred Schoof (Trompete), Alexander v. Schlippenbach (Piano) und Pierre Courbois (Schlagzeug), das mit dem Album „Heartplants“ dem europ. Free Jazz entscheidende Impulse geben und den Weg der Emanzipation vom amerik. Jazz weisen sollte. N. spielte danach in Gruppen von Manfred Schoof, Albert Mangelsdorff (bis 1977), Rolf Kühn, Marion Brown und Peter Brötzmann (bis 1971) sowie im Globe Unity Orchestra Schlippenbachs. Seit Mitte der 70er Jahre wirkte er bei „Lyrik & Jazz“- Projekten mit, gab Kurse und spielte immer wieder mit dem Globe Unity Orchestra, in Gruppen um Michel Pilz, Michael Sell und Ernst-Ludwig Petrowsky (1984). Zuletzt zog sich N. mehr und mehr vom Jazz zurück und widmete sich dem Keramik-Handwerk. Er gab jedoch gelegentliche Solo-Auftritte oder Duo-Konzerte mit dem Schlagzeuger Bülent Ates, zumeist im Rahmen von Autorenlesungen (W. Liefland, P. Rühmkorf). N., der als Free Jazz-Pionier eine herausragende Stellung im deutschen Jazz einnahm, verfügte über einen mächtigen Ton und wurde seines unermüdlichen Ideenflusses wegen von zahlreichen Avantgarde-Musikern als Bassist erster Wahl betrachtet.

  • Literatur

    G. Rava, in: Jazz Magazine 288, 1980, S. 68 f.;
    D. Römer, in: FAZ v. 11.1.1992;
    M. Kunzler, Jazzlex. II, 1988;
    New Grove.

  • Autor/in

    Martin Kunzler
  • Zitierweise

    Kunzler, Martin, "Niebergall, Buschi" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 215-216 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138226873.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA