Lebensdaten
1881 – 1964
Geburtsort
Rees/Niederrhein
Sterbeort
Weißenburg (Bayern)
Beruf/Funktion
Gartenarchitekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137732252 | OGND | VIAF: 81878672
Namensvarianten
  • Kempkes, Carl
  • Kempkes, Karl

Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Kempkes, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137732252.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alter Gärtnerfam.;
    V Johann (1853–1928), Gärtner, S d. Gärtners Th … in R. u. d. Gertrud Paaßens;
    M Maria (1859–1923), T d. Fabr. Joh. Sebastian Schneider u. d. Dorothea Hartmann;
    K.

  • Biographie

    K. lernte 1895-98 in der väterlichen Gärtnerei, arbeitete als Gehilfe in verschiedenen Betrieben, besuchte 1904-05 die Gärtnerlehranstalt in Köstritz und 1907-09 die von P. J. Lenné gegründete Höhere Gärtnerlehranstalt Berlin-Dahlem. 1909 trat K. als Gartenbautechniker in die Firma Ludwig Späth/Berlin ein, dem seinerzeit bedeutendsten deutschen Baumschul- und Gartengestaltungsbetrieb, wo er 1912 Direktor der Abteilung Gartengestaltung und 1930 Generaldirektor des gesamten Großbetriebes wurde, der in den 20er Jahren seinen Höhepunkt erlebte. Zwischen 1910 und 1930 hatte sich ein eigener Gartenstil herausgebildet, der von der Späthschen Abteilung Gartengestaltung in entscheidendem Maße mitgeprägt worden war: Eine Kombination von repräsentativem Architektur- und Landschaftsgarten, in dem der Kern der Anlage nach architektonischen Gesichtspunkten gegliedert ist und von diesem in eine freiere Gestaltungsweise übergeht. Typische Gestaltungselemente, die größtenteils auf die angestrebte Raumwirkung abzielen, sind weißgestrichene Pergolen und Bänke aus Holz, Rankbögen und -gitter, Hecken, Rabatten, Rosenhochstämme, regelmäßige, stark abgegrenzte Sondergärten, Terrassierungen mit Kalksteinmäuerchen sowie bekannte Stilelemente aus Renaissance und Barock. Die Bepflanzung der landschaftlichen Partien wurde vielfach durch die Neueinführungen der Späthschen Baumschule und die völlig neuen Staudenzüchtungen von Karl Foerster bestimmt. Unter K.s Leitung entstanden eine Fülle von Villengärten und Parkanlagen im Berliner Raum, in ganz Deutschland, in Österreich, Ungarn, der Tschechoslowakei, Polen, Estland. Viele Gartenarchitekten legten Wert darauf, einige Zeit bei Späth zu arbeiten, darunter Gustav Allinger, Georg Pniower, Otto Valentien. Neben seinen künstlerischen und organisatorischen Fähigkeiten wurden K.s kluger Rat und sein menschliches, beherrschtes Wesen geschätzt, womit er sich für den gesamten Berufsstand einsetzte. Er war unter anderem Leiter des Wettbewerbsausschusses des Bundes Deutscher Gartenarchitekten, Mitglied des Kuratoriums der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Berlin-Dahlem. Bekannt wurde sein Vortrag auf dem Internationalen Gartenbaukongreß in Wien 1927: „Standesfragen der Gartenarchitekten“ (in: Die Gartenkunst 41, 1928, S. 1-4), in welchem er die Forderungen seiner Zeit vertrat: Ein klares Berufsbild, Förderung des gärtnerischen Ausbildungswesens, das Hochschulstudium der Gartenarchitekten (eingeführt 1929) mit dem Abschluß als Diplom-Ingenieur (seit 1972, vorher Diplom-Gärtner), Schutz der Bezeichnung Garten- und Landschaftsarchitekt durch Architektenkammern (seit 1973) und rechtzeitige Berücksichtigung der berufsständischen Erkenntnisse in Städtebau und Landesplanung (seit 1973 geregelt durch Landespflegegesetze) und den heute so genannten Umweltschutz: „Nach meinem Dafürhalten ist der Gartenarchitekt berufen, entscheidend an der Wiederherstellung des zerstörten Gleichgewichts für die Grundlasen des|menschlichen Seins mitzuwirken.“ 1943 schied K. aus der Firma Späth aus und arbeitete nach dem 2. Weltkriege als freischaffender Gartenarchitekt.

  • Werke

    Bei Späth entstandene Anlagen s. K. Heicke, Zum 200j. Bestehen d. Späthschen Gartenbaubetriebs, in: Die Gartenkunst 33, 1920, S. 125-30;
    L. Späth, Gärten, Sport- u. Spielplätze, 1926;
    ders., Späth-Buch 1720-1930, 1930, S. 100-02, 585-640;
    1945-64 entstandene Anlagen u. a. f. Kaiser, Neheim;
    Schickedanz, Dambach;
    Fertighausanlage Quickborn (eigene Nachforschungen).

  • Literatur

    Denkschr. z. 100j. Bestehen d. Höheren Gärtnerlehranstalt Berlin-Dahlem früher Wildpark, 1924, S. 7, 122, 294;
    L. Späth, Späth-Buch 1720-1930, 1930, S. 62, 96, 100, 106 (P);
    Dokumentation Gartenbaubücherei d. TU Berlin: Lit.slg. Nr. 75-0005 zu C. K., biograph. Angaben, 1975;
    H. Hammerbacher, Die Hausgärten, in: Berlin u. s. Bauten IV, Bd. C, 1975.

  • Autor/in

    Vroni Heinrich-Hampf
  • Zitierweise

    Heinrich-Hampf, Vroni, "Kempkes, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 488-489 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137732252.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA