Lebensdaten
1904 – 1974
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Berkeley (California, USA)
Beruf/Funktion
Assyriologe
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 137690428 | OGND | VIAF: 79117226
Namensvarianten
  • Oppenheim, Adolf Leo
  • Oppenheim, Leo
  • Oppenheim, Adolf Leo
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Zitierweise

Oppenheim, Leo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137690428.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alfred (1866–1942 Theresienstadt) aus Braunsberg (Mähren), Möbelfabr.;
    M Johanna Rotter (1880–1943 Theresienstadt) aus Holitz (Böhmen);
    Wien 1930 Elisabeth Munk (1911–93) aus W.; kinderlos.

  • Biographie

    O. studierte in Wien, wo er 1933 promoviert wurde und dann als Bibliothekar und Assistent am Orientalischen Institut der Universität arbeitete. 1938 entlassen, emigrierte er über Frankreich 1941 in die USA. Nach einigen Jahren in New York (1941/42 an d. Public Library, 1944-47 am Asia Inst.) und in Philadelphia (1945 an d. Johns Hopkins Univ., 1945/46 am Dropsie College) erhielt er 1947 eine Stelle als Research Associate (1949 assist., 1950 assoc, 1954 Professor) am Oriental Institute der University of Chicago (1973 emeritiert), um an dem „Chicago Assyrian Dictionary“ mitzuarbeiten. Die Arbeit an dem als Thesaurus geplanten und 1921 begonnenen Wörterbuch war während des 2. Weltkriegs zeitweilig zum Stillstand gekommen. Es ist O. zu verdanken, daß trotz Kontroversen der Herausgeber über Konzeption und Termine mit dem Druck des Wörterbuchs begonnen werden konnte. Als verantwortlicher Herausgeber (editor-in-charge) betreute er es 1955-73 mit großem persönlichen Einsatz und verfaßte selbst große Teile des Manuskripts. Bei seinem Tod war etwa die Hälfte des Werkes publiziert. O. verzichtete darauf, alle Textstellen aufzunehmen; er strebte ein Wörterbuch an, das einer Enzyklopädie ähnlich sein sollte. Dadurch wurde es ein von der Keilschriftforschung ebenso wie von anderen Disziplinen benützter Schlüssel nicht nur zur Sprache, sondern auch zur Kultur Mesopotamiens. Eine zusammenfassende Darstellung bietet sein Buch „Ancient Mesopotamia, Portrait of a Dead Civilization“ (1964, ²1972, franz. 1969). O. ging mit Fragestellungen, die er aus der Ethnologie kannte, an sein Thema heran und hob neue Aspekte hervor, die bisher von Assyriologen kaum beachtet worden waren. Seine umfassende Kenntnis der Quellen garantierte, daß seine Thesen stets auf Belegen beruhten. Besonders seine Behauptung der grundsätzlichen Unmöglichkeit einer adäquaten Darstellung mesopotamischer Religion gab Anlaß zu anregenden Diskussionen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. American Oriental Soc. (1941, Präs. 1972);
    korr. Mitgl. d. British Ac. (1971);
    Gordon Laing Award d. Univ. Chicago Press (1966).

  • Werke

    Weitere W Catalogue of the Cuneiform Tablets of the Wilberforce Eames Babylonian Collection in The New York Public Library, 1948;
    The Interpretation of Dreams in the Ancient Near East, 1956;
    Letters from Mesopotamia, 1967;
    Glass and Glassmaking in Ancient Mesopotamia, 1971;
    Man and Nature in Mesopotamian Civilization. in: Dict. of Scientific Biogr. 15, 1978, S. 634-66;
    Essays on Mesopotamian Civilization, Selected papers of A. L. O., hg. v. E. Reiner u. J. Renger, 1974 (Microfiche).

  • Literatur

    Studies Presented to A. L. O., 1964 (W-Verz.);
    H. Hirsch, in: Archiv f. Orientforsch. 25, 1974-77, S. 347-49 (P);
    A. D. Kilmer u. G. Buccellati, in: Assur 1/3, 1974, S. 2-4 (P);
    E. Reiner, in: Remembering the Univ. of Chicago, hg. v. E. Shils, 1991, S. 374-82 (P);
    BHdE II.

  • Autor/in

    Hermann Hunger
  • Zitierweise

    Hunger, Hermann, "Oppenheim, Leo" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137690428.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA