Lebensdaten
1815 – 1878
Geburtsort
Dornbirn (Vorarlberg)
Sterbeort
Dornbirn (Vorarlberg)
Beruf/Funktion
Textilfabrikant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136818102 | OGND | VIAF: 81099806
Namensvarianten
  • Hämmerle, Franz Martin
  • Hämmerle, Martin
  • Hämmerle, Franz Martin
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Hämmerle, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136818102.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef Andre (1789–1880), Ladenbes. u. Kleinbauer, Stempelungskommissär d. Zollamts f. Baumwollstoffe, S d. Johann, Schullehrer, Organist u. Gemeindekassierer in D., u. d. Katharina Salzmann, aus Textilerzeugerfam. in Wallenmahd;
    M Viktoria (1790–1824), T d. Ammanns Martin Rhomberg in D. u. d. Ursula Danner;
    Halb-B Baptist (1845–1933), kaufm. Leiter d. Fa. H., Alpinist (s. ÖBL); - 1) Dornbirn 1837 Katharina (1813–45), T d. Franz Jos. Rhomberg u. d. Magdalena Winder, 2) 1845 Marie ( 1850), 3) 1851 Benedikta, beide T d. Landgerichtsvorstehers Joh. Kaspar Ratz (1786–1860) u. d. Maria Reiner;
    4 S, 3 T, u. a. Otto (1846–1916), seit 1878 Seniorchef d. Fa. H., Vizepräs. d. Vorarlberger Ind.- u. Handelskammer, Begründer d. Sommer- u. Wintersportplatzes Bödele (s. ÖBL), Victor (1855–1946), Leiter d. Spinnereien in d. Fa. H., Stadtrat v. D. (s. ÖBL), Theodor (1859–1930), seit 1880 Leiter d. Wiener Niederlassung, bemühte sich erfolgreich um d. Ausbau e. Weltexportgeschäftes, Mitbegr. d. Wiener Konzerthausges. (s. ÖBL), Guntram (1862–1923), Musterungsfachmann d. Fa. H.;
    E (S d. Otto) Martin (1874–1946), Leiter d. Fa. H., Vizepräs. d. Vorarlberger Ind.- u. Handelskammer (s. ÖBL).

  • Biographie

    H. besuchte nur die Volks- und Sonntagsschule in Dornbirn. Sein Wunsch, Uhrmacher zu werden, konnte wegen des geforderten Lehrgeldes nicht erfüllt werden. Schließlich fand er einen Arbeitsplatz in der Textilfabrik in Wallenmahd. 1836 stellte er in Weppach seine erste eigene Maschine, eine Zettelmaschine, auf, mit der er als Verleger Garn zettelte, die Zettel an Hausweber ausgab und die Ware auf dem Wochenmarkt verkaufte. 1837 erwarb er auch die Gewerbeberechtigung zur Weberei, die er mit vier Handwebstühlen begann. – Um etwas Neues auf den Markt zu bringen, fing er an, farbige Stoffe weben zu lassen. Er entwarf neue Muster, holte selbst das Garn in den Spinnereien, brachte es den Webern im Ober- und Unterland und besuchte den Bregenzer Wochenmarkt. 1840 beschäftigte er schon 20 bis 30 Weber. Nach 7 Jahren erwarb er in Dornbirn das Stammhaus des späteren Weltunternehmens (1843), 1846 kaufte er ein kleines Anwesen in Steinebach, wo er seine eigene Bleicherei, Färberei und Appretur einrichtete. Seiner ebenfalls weiter betriebenen Landwirtschaft gliederte er die wachsenden Pferdebestände seiner Frächterei an. 1848 wurde das erste ausländische Kommissionslager in Verona eröffnet, 1853 folgte die Wiener Niederlage. 1849 wurden mechanische Webstühle in Betrieb genommen, 1855 wurde die Buntweberei Weppach gekauft und vergrößert. 1858/59 geriet das Unternehmen durch große Verluste des Wiener Kommissionslagers in eine kritische Lage. Mit Aufbietung aller Reserven und unterstützt durch den Eintritt des kapitalkräftigen Kaufmanns J. M. Sohm sowie die, Gewährung größerer Garn-Kredite des englischen Geschäftsfreundes Kennedy gelang es, das Geschäft ohne Betriebseinschränkung weiterzuführen. So baute man 1864 eine Spinnerei in Gütle. 1867 verfügte die Firma H. über 11 240 Selfaktorspindeln, zu deren Bedienung 94 Arbeiter benötigt wurden, ferner über eine mechanische Weberei mit 175 Webstühlen und 175 Arbeitern, eine Handweberei mit 70 Arbeitern, eine Bleiche und eine Färberei, insgesamt 415 Beschäftigte. Nach H.s Tod bauten seine vier Söhne gemeinsam das Unternehmen weiter aus, so daß die Firma auf der Weltausstellung 1900 in Paris den Grand Prix erhielt. Gegenwärtig wirkt die vierte Generation der Familie H. in der Leitung des 10 Betriebe mit 3000 Beschäftigten umfassenden Unternehmens. Dazu kommen Tochtergesellschaften in Deutschland (Meersburg), der Schweiz (Sankt Gallen) und in Südafrika (Kapstadt).

  • Literatur

    R. Schenkel, Das Haus F. M. H., 1901;
    H. Nägele, 100 J. F. M. H., Baumwollspinnerei u. Buntweberei in Dornbirn, 1936 (P);
    Besuch im Werk, hrsg. v. d. Textilwerken F. M. H., 1957;
    J. Mentschl, Österr. Wirtsch.pioniere, 1959, S. 38-42;
    (S. Licka), F. M. H., 1836-1961, 125. Bestandsj, d. Fa. - Jubiläumsschr., 1961;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Gustav Otruba
  • Zitierweise

    Otruba, Gustav, "Hämmerle, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 434-435 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136818102.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA