Lebensdaten
1862 – 1927
Geburtsort
Neuwelt bei Schwarzenberg (Erzgebirge)
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Metallwarenindustrieller ; Badewannenfabrikant ; Erfinder ; Stadtrat in Schwarzenberg
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 137770766 | OGND | VIAF: 81910720
Namensvarianten
  • Krauß, Karl Louis
  • Krauß, Louis
  • Krauß, Karl Louis
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Zitierweise

Krauß, Louis, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137770766.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav Friedrich August (1821–1902), Löffelschmied in N., S d. Hufschmieds Karl Gottlieb in N. u. d. Christiane Erdmuthe Weber;
    M Christiane Kopp, T e. Bergmanns;
    ⚭ Minna Marie Voigt (1859–1934);
    2 S, u. a. Friedrich Emil (1895–1977), Dr.-Ing. E. h., Industrieller, Wandervogelführer (s. L).

  • Biographie

    K. lernte das Klempnerhandwerk in Hartenstein. Die Wanderschaft führte ihn nach Süddeutschland und in die Schweiz. 1883 leistete er den Militärdienst in Metz ab. Danach arbeitete er in verschiedenen Berliner Metallwarenfabriken. 1887 errichtete K. in Neuwelt eine eigene Klempnerwerkstatt. Dort fertigte er Trichter, Seifenbecken und Petroleumkannen aus Weißblech sowie Lokomotivlaternen. Tatkräftig unterstützt wurde er von seiner Frau, die ihm „Geselle, Putzer, Packer, Wegefahrer und Berater“ war. 1891 errichtete er in Neuwelt einen Neubau, verlegte aber 1899 den ganzen Betrieb nach Wildenau, einen Ortsteil von Schwarzenberg. – K.s Hauptinteresse galt Geräten zur Erleichterung des häuslichen Lebens. Zahlreiche Patente wurden ihm erteilt. Von besonderer hygienischer und sozialer Bedeutung war die Erfindung der „Wiegenbadewanne“ (Patent 86 351 von 1895). Sie wurde unter dem Motto „Bade zuhaus – bade dich gesund!“ und „Jedem Deutschen wöchentlich ein Bad!“ in Millionen Stück produziert und verkauft. K. entwickelte eine Vielzahl von Haushaltsgeräten, unter anderem eine Kartoffelpresse, eine Waschglocke und einen Dampfstrahlwäscher. Mit der Konstruktion der Dampfwaschmaschine leitete er eine neue Form des Waschens im Haushalt ein. 1905 führte er die Feuerverzinkung im Erzgebirge ein. Verzinkte oder verkupferte Wärmflaschen und verzinkte Waschwannen wurden in großen Stückzahlen in der immer weiter ausgebauten Fabrik erzeugt, die 1927 eine Betriebsfläche von 60 000 qm umfaßte. – K. förderte tatkräftig den Eigenheimbau unter seinen Mitarbeitern und errichtete für sie eine Baugenossenschaft. Er war Stadtrat in Schwarzenberg und Kurator der Fachschule für Blechverarbeitung in Aue. Die von ihm errichtete Krauss-Stiftung diente kulturellen Zwecken. 1919 zog er sich nach Dresden zurück, um sich ganz der Forschung und Konstruktionsarbeiten zu widmen. Er kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Die Krausswerke wurden in der Folgezeit von K.s Sohn Friedrich Emil geleitet. 1945 wurden sie enteignet und heißen jetzt VEB Waschgerätefabrik Schwarzenberg.

  • Literatur

    F. E. Krauß (S), K. L. K., Das Leben m. Vaters, 1928;
    ders., in: Sächs. Lb. III, 1941, S. 233-42 (P);
    Krausswerke Schwarzenberg im Erzgebirge 1887-1937, 1937;
    H. Claus, Das Erzgebirge, 1967, S. 76.

  • Porträts

    Ölgem. v. Kötschau (verloren);
    Hinweis auf e. Bild v. C. Lange im Kat. d. Ausstellung „Große Männer Sachsens“, Dresden 1939. - Zu S Frdr. Emil:
    Ludwigsteiner Bll. 115, Aug. 1977 (P).

  • Autor/in

    Siegfried Sieber
  • Zitierweise

    Sieber, Siegfried, "Krauß, Louis" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 716-717 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137770766.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA