Lebensdaten
1864 – 1951
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Hamburg-Nienstedten
Beruf/Funktion
Reeder
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136419321 | OGND | VIAF: 80766001
Namensvarianten
  • Gehrckens, Heinrich Martin

Orte

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Zitierweise

Gehrckens, Heinrich Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136419321.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinr. Martin (1837–1915), Reeder, S d. Heinr. Martin (1806–72), Schiffsmakler u. Reeder, u. d. Catharina Elis. Glüenstein;
    M Wilhelmine (1839–71), T d. Kaufm. Wilh. Becker;
    1) Hamburg 1889 Johanna Paulsen (1885–1919) aus d. Friedrichskoog in Dithmarschen, 2) ebd. 1916 Catharina Andersson-Paersson (1886–1949) aus Bremerhaven;
    2 S, 1 T aus 1), u. a. Heinr. Martin (* 1890), Nachfolger d. V, 1 S aus 2);
    E Heinr. Martin (* 1923), Reeder.

  • Biographie

    G. wurde 1889 Mitinhaber der Firma H. M. Gehrckens, die sein Großvater 1830 als Schiffsmaklergeschäft gegründet und 1860 durch Aufnahme von Segelschiffsreederei vergrößert hatte. Sein Vater war zur Dampfschiffahrt übergegangen und hatte die Reederei in die Linienfahrt nach England und in die Ostseeländer eingeschaltet. G. Verdienste liegen darin, daß er in richtiger Erkenntnis der wirtschaftsgeographischen Lage Hamburgs als Umschlagsplatz im Durchfrachtengeschäft tätig wurde. Dieser bis dahin wenig gekannte Geschäftszweig kam nach der Eröffnung des Nord-Ostseekanals (1895) erst richtig in Gang. Von den USA gelangten große Sendungen Speck und Mehl nach Hamburg und wurden durch G. Firma nach Finnland weiterexpediert, die von dort große Partien Butter für England empfing. Ferner wurden erhebliche Mengen von südamerikanischen Kaffee nach Schweden verfrachtet, aus den dortigen Häfen ging sehr viel schwedisches Eisen zur Weiterversendung an die englische Industrie nach Hamburg. Die Umladungen wurden häufig von Bord zu Bord vorgenommen und erforderten eine besondere Überwachung durch den Reeder. G. baute diesen Durchfrachtenverkehr in gründlicher Organisation, teils in Zusammenarbeit mit der HAPAG auf und verstand es, das Geschäft trotz der damaligen niedrigen Frachtsätze lohnend zu gestalten. Die Ostseefahrt verstärkte er durch geeignete Schiffsneubauten. Die Firma besaß durchschnittlich 14 Dampfer von etwa 800-1000 BRT. Die besten Schiffe mußten nach dem 1. Weltkrieg abgeliefert werden, aber mit Hilfe seines 1919 in die Firma eingetretenen Sohnes Heinrich Martin konnte G. nach allmählicher Einstellung von neuen Dampfern die Linienfahrt in der Ostsee unter großen Schwierigkeiten wieder voll in Gang bringen. Im 2. Weltkrieg verlor die Firma die besten Schiffe. G. erlebte aber noch die Wiederaufnahme der Reederei mit 2 Neubauten. - 1901 hatte G. den Schutzverein Deutscher Rheder mitbegründet, wurde 1911 dessen Vorsitzender des Vorstandes und 1937 Ehrenvorsitzender, gehörte seit 1904 zu den vom Senat ernannten Beisitzern des Seeamtes, war 1907-34 im Verwaltungsrat des Vereins Hamburger Rheder und 1923-39 Mitglied der Handelskammer.

  • Literatur

    O. Mathies, Hamburgs Reederei 1814-1914, 1924, S. 133-35;
    K. D. Möller u. H. v. Marchtaler, 125 J. Gehrckens, 1955;
    Dt.GB 46 (P);
    Wenzel.

  • Autor/in

    Hildegard von Marchtaler
  • Zitierweise

    Marchtaler, Hildegard von, "Gehrckens, Heinrich Martin" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 137 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136419321.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA