Lebensdaten
erwähnt 1221, gestorben 1249
Sterbeort
Kloster Schönau bei Heidelberg
Beruf/Funktion
Bischof von Hildesheim
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136418473 | OGND | VIAF: 80765250
Namensvarianten
  • Konrad II. von Hildesheim
  • Konrad II.
  • Konrad II. von Hildesheim
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Konrad II., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136418473.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Über K.s Herkunft liegen keine gleichzeitigen Nachrichten vor. Nach K. Bruschius entstammt er d. Geschl. v. Reisenberg, nach G. W. Leibniz, Origines Guelficae III, S. 227, den Edlen v. Reifenberg in d. Wetterau.

  • Biographie

    Nach theologischen Studien in Paris, wo er die Würde eines Magisters errang, stieg K. zum Scholaster in Mainz und Domdechanten in Speyer auf. Als päpstlicher Kaplan und Pönitentiar wurde er am 26.1.1221 von Papst Honorius III. beauftragt, die Resignation des Bischofs Siegfried von Hildesheim (1216–21) entgegenzunehmen. Juli 1221 wurde er selbst vom Domkapitel des stark zerrütteten Bistums wegen seines Ansehens bei Kaiser und Papst zum Nachfolger gewählt. Nach Bestätigung durch den Erzbischof von Mainz und den Papst wurde er am 19.9.1221 gegen starken Widerstand der Stiftsministerialität, die zu Unrecht an der Wahl beteiligt sein wollte, in Erfurt zum Bischof geweiht. Wie er schon vor seiner Wahl als Kreuzprediger gegen die Albigenser und in Deutschland hervorgetreten war, so wirkte er auch als Bischof nach dem Fall von Damiette (1221) an der Kreuzzugspredigt gegen die Ungläubigen, 1232 auch an der gegen die Stedinger mit. 1224 ließ er den häretischen Propst des Klosters Neuwerk (Goslar), Heinrich Minnecke, auf Geheiß des Papstes vor ein Ketzergericht stellen. Nach der Ermordung Konrads von Marburg (1233) beauftragte Papst Gregor IX. den Bischof mit der Fortführung des Kanonisationsprozesses der Landgräfin Elisabeth von Thüringen. Als Reichsfürst konnte er durch Rückkauf von Vogteien und durch kluge Burgenpolitik die Macht des Bistums festigen. Auf dem Reichstag von Mainz (1235) erlangte er von Kaiser Friedrich II. die Bestätigung, daß sein Bistum keiner Herzogsgewalt oder sonstiger Herrschaft unterworfen sei. Als K. nach Absetzung Friedrichs II. durch Papst Innozenz IV. auf dem Konzil von Lyon (1245) auf der Seite des Staufers verharrte, traf ihn der Bann. Doch schon vorher hatte er um seine Enthebung vom Amte nachgesucht. Anfang Juli 1246 ließ Innozenz IV. das Domkapitel zur Neuwahl auffordern. Auf kirchlichem Gebiet erwies sich K. als starker Förderer klösterlicher Niederlassungen. Die Franziskaner erhielten von ihm 1223 Stützpunkte in Hildesheim, Braunschweig und Goslar, die Dominikaner 1234 in Hildesheim, die Magdalenerinnen in Hildesheim und Goslar (Frankenberg). Auch den älteren Orden galt seine Fürsorge. So entstanden das Augustinerinnenkloster Wülfinghausen sowie die Zisterzienserklöster in Isenhagen, Wienhausen (Nonnen) und vor Braunschweig (Nonnen). Nach seiner Resignation zog sich K. vor den Wirren der zwiespältigen Bischofswahl aus dem Dominikanerkloster in Hildesheim in das Kloster Schönau zurück. Für das Bistum Hildesheim war er ein bedeutender Bischof von internationalem Ansehen und ein großer Seelsorger.

  • Literatur

    H. Hoogeweg, Bischof K. II. v. Hildesheim als Reichsfürst, in: Zs. d. Hist. Ver. f. Niedersachsen, 1899, S. 238-65;
    A. Bertram, Die Bischöfe v. Hildesheim, 1896;
    ders., Gesch. d. Bisthums Hildesheim I, 1899.

  • Autor/in

    Joseph König
  • Zitierweise

    König, Joseph, "Konrad II." in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 505 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136418473.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA