Lebensdaten
1841 – 1925
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Porzellanfabrikant ; Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136414931 | OGND | VIAF: 80762528
Namensvarianten
  • Czjzek, Johann Baptist von
  • Czjzek, Johann
  • Czjzek, Johann von
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Czjzek, Johann von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136414931.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. (1806–55), Geologe u. kaiserlicher Bergrat, Verfasser der ersten geologischen Karte Böhmens u. Steinkohleforscher (s. ADB IV u. ÖBL [W]), S des Joh., Forstmeister in Strakonitz (Böhmen);
    M Anna Wießmüller;
    Om August Haas, Besitzer der Porzellanfabrik Schlaggenwald, vormals W. Haas & Lippert;
    1877 Mathilde (1858–1912), T des k. u. k. Majors Gustav Breymann u. der Anna Antonia Gfn. Triangi zu Latsch u. Madernburg aus Trient (als Wwe mit ihren K geadelt als Breymann v. Schwertenberg);
    2 S Viktor (1878–1915), Leiter der Ungarischen Waggon- u. Maschinenfabriken AG Raab (Györ), Felix (1879–1950), Leiter der Weberei u. Spinnerei Fritsch & Co. in Haindorf (Böhmen), 1 T.

  • Biographie

    C. besuchte die Mittelschule und ging dann als Chemiker in die Porzellanfabrik seines Onkels, wo er die Masseherstellung durch Einführung des Feldspats aus dem Böhmerwald verbesserte. 1867 übergab August Haas die Fabrik je zur Hälfte seinem Sohn Georg und C. als Firma Haas & C. Die Gesellschafter kauften die Portheimische Porzellanfabrik in Chodau hinzu. C. richtete seine Erzeugung genau auf die Wünsche des Marktes ein und wurde damit in Österreich einer der Wegbereiter der modernen Marktwirtschaft. In Schlaggenwald betrieb er die Fabrikation des guten und feinsten Porzellans. Das österreichische Kaiserhaus, der Papst und zahlreiche Fürstenhäuser wurden Kunden dieses Werkes. Chodau erzeugte billiges Stapelporzellan, mit dem C. alles sonstige Gebrauchsgut zu ersetzen suchte, was in Porzellan herstellbar war, vor allem Ton-, Metall- und Holzteller. Er schuf für die einfachen Bedürfnisse als Massenware den sogenannten englischen (gerippten) Porzellanteller. In Wien, Prag und Budapest errichtete er eigene Verkaufsstellen, ferner in einer für das damalige Österreich bahnbrechenden Weise Vertretungen in fast allen Ländern der Welt. Auch in sozialer Beziehung war C. seiner Zeit voraus; er richtete als einer der ersten in Österreich eine betriebseigene Krankenkasse ein. Wegen Zerwürfnissen mit Georg Haas zog er sich seit 1875|immer mehr von einer direkten Einflußnahme auf die Fabrik zurück und wandte seine staunenswerte Arbeitskraft neuen Unternehmungen zu. Er erwarb die Güter Aich und Smidar in Böhmen und beteiligte sich vorübergehend an der Porzellanfabrik Pécs (Fünfkirchen). Nach einer für die gesamte österreichische Exportwirtschaft sehr wertvollen Weltreise von 1898 wurde er geadelt. 1900 gründete C. mit dem Waggonfabrikanten Schustala die Staudinger-Waggonfabrik AG in Mähren, die sich unter seiner Leitung in kurzer Zeit zu einer der größten der Monarchie entwickelte und den ersten Triebwagenzug Österreichs baute. Bald darauf beteiligte er sich an der Ungarischen Waggon- und Maschinen-Fabriken AG in Györ und an der Ungarischen Jute-Spinnerei und Weberei, deren Präsident er wurde. Er erwarb ferner die Weberei und Spinnerei Fritsch & Co. mit 6 Betrieben in Nordböhmen und Brünn. Auch am Wiener Bankverein war er stark beteiligt. Der Zusammenbruch der Monarchie 1918 brachte ihm schwere Verluste vor allem in Ungarn und in der Tschechoslowakei.

  • Werke

    Eine Weltreise, in: Dorns volkswschftl. Zs., Wien, Nr. 793 u. 794 v. 9. u. 16.3.1899.

  • Autor/in

    Roman von Czjzek
  • Zitierweise

    Czjzek, Roman von, "Czjzek, Johann von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 462-463 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136414931.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA