Lebensdaten
1839 – 1893
Geburtsort
Meimsheim bei Heilbronn
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136324096 | OGND | VIAF: 80688409
Namensvarianten
  • Kohlhammer, Wilhelm
  • Cohlhammer, Wilhelm

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Zitierweise

Kohlhammer, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136324096.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Jakob (1800–55), Bauer u. Schäfer in M., S d. Schäfers Joh. Christoph in Frauenzimmern;
    M Rosine Margarethe (1801–77), T d. Bauern u. Gemeinderats Joh. Andreas Juppenlatz in M.;
    1) Stuttgart 1866 Pauline Kath. (1844–73), T d. Buchdruckers Gottlieb Karl Rümelin (1807–56) u. d. Christiane Heinrike Sezinger, 2) 1874 Marie Friederike (1850–1925), T d. Buchhalters Louis Görlach u. d. Louise Wiesenthanner; Schwager Dr. Eugen Görlach (1856–1939), Verleger;
    1 S Walter (s. 2), 1 T.

  • Biographie

    K. ging nach dem Besuch der Volksschule bei einem Notar in die Lehre und war einige Jahre als Notariatsassistent tätig, bis er 1866 von seiner Schwiegermutter die „Rümelin’sche Buchdruckerei, Buchhandlung und Badeanstalt“ übernahm. Er gab ihr sofort den Firmennamen „W. Kohlhammer“. Vor allem war ihm an der Druckerei gelegen; mit ihr wollte er einen alten Lieblingsgedanken, den Druck von Formularen, in die Tat umsetzen. Schon der junge Notariatsgehilfe hatte es als Übelstand empfunden, daß bei Verträgen und Beurkundungen immer wieder die gleichen, oft umfangreichen Schriftsätze mit der Hand geschrieben werden mußten. Die von ihm selbst entworfenen Vordrucke fanden bei Behörden großen Anklang, und die Formulardruckerei wurde immer weiter ausgebaut. Vom Vordruckverlag war nur ein kleiner Schritt zum Verlag von Dienstvorschriften und Gesetzestexten sowie rechtswissenschaftlichen Werken; vor allem die Vereinheitlichung des Rechts nach der Reichsgründung 1871 bot reiche Gelegenheit für württembergische Ausführungsbestimmungen. Hand in Hand mit dem Landesrecht entwickelte sich die Landeskunde, die verlegerisch in Sammelwerken wie den Beschreibungen der 64 württembergischen Oberämter (1824–86, die ersten Bände zunächst in anderen Verlagen) und den 4 Bänden „Das Königreich Württemberg“ (1882-86, herausgegeben von Julius Hartmann, Eduard Zeller und anderen) gipfelte. Nach und nach dehnte K. seine Verlagstätigkeit auf weitere Wissensgebiete aus: Geschichte, Altertumskunde, Religionswissenschaft. Als Beispiele seien genannt: Das Standardwerk des Tübinger Gräzisten Wilhelm Schmid „Der Atticismus“ (5 Bände, 1887–97) und die von dem Marburger Iranisten Geldner besorgte kritische Textausgabe des Avesta (1885 ff.), zu deren Drucklegung K. eigens einen Parsenpriester aus Indien hatte kommen lassen. Zu den Buchveröffentlichungen traten frühzeitig Kalender und Zeitschriften. Nach K.s Tod wurde der Verlag von seiner Witwe mit Unterstützung ihres Bruders Eugen Görlach weitergeführt.

  • Autor/in

    Oskar Rühle
  • Zitierweise

    Rühle, Oskar, "Kohlhammer, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 426 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136324096.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA