Leonhard von Laiming
- Lebensdaten
- erwähnt 1423, gestorben 1451
- Geburtsort
- Rosenheim
- Sterbeort
- Passau
- Beruf/Funktion
- Bischof von Passau ; Reichskanzler ; Bischof ; Kanzler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136020631 | OGND | VIAF: 80435653
- Namensvarianten
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- Leonhard
- Leonhard von Passau
- Leonhard von Laiming
- Leonhard
- Leonhard von Passau
- Leonhard, Passau, Bischof
- Laiming, Leonhard von
- Leonardus, Pataviensis
- Leonhard, von Laiming
- Leonhard, von Laiming, Passau, Bischof
- Leonhard, von Passau
- Leonhard, Passau, Bischoph
- Leonhard, von Laiming, Passau, Bischoph
- mehr
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Genealogie
Aus bayer. Ministerialenfam.;
V Erasmus († 1406), auf Tegernbach;
M Kunigunde v. Schönstett. -
Biographie
L. studierte 1407 in Wien, später in Bologna, wo er den Grad eines doctor decretorum erlangte. Sehr jung – er mußte vom defectus aetatis dispensiert werden – erscheint er 1400 als Salzburger Kleriker, ein Jahr später bereits als Domherr von Passau. Es gelang ihm, sich eine Reihe von Pfründen zu sichern: die Pfarreien Obernberg/Inn, St. Stephan am Wagram und Pfarrkirchen/Rott, alle im damaligen Bistum Passau gelegen; schließlich erhielt er ein Kanonikat in Freising. 1420 Offizial des Bischofs von Passau für das Land ob der Enns, 1423 für das Land unter der Enns, wurde er 1422 von Kg. Siegmund zum Hofkaplan ernannt. Trotz der Reservation Papst Martins V. nahm das Passauer Domkapitel nach dem Tod des Bischofs →Georg von Hohenlohe (1390–1423) eine Neuwahl vor: Der bayer. orientierte Flügel wählte L., die Anhänger Österreichs den Kanzler des Hzg. Albrecht V., Heinrich Fleckel. Der Schiedsspruch des Erzbischofs|von Salzburg fiel zugunsten L.s aus. Auch Kg. Siegmund unterstützte seinen Hofkaplan. Am 10.1.1424 wurde L. vom Papst zum Bischof von Passau ernannt. Dennoch zog sich der Bischofsstreit bis 1428 hin. L. unterstützte fortan die österr. Politik. 1438 wurde er Reichskanzler des nun zum deutschen König gewählten Habsburgers Albrecht II. (1438/39). In dessen Auftrag versuchte er, zwischen dem radikalen Flügel des Basler Konzils und Papst Eugen IV. zu vermitteln. Als es zur Wahl des Gegenpapstes Felix V. kam, bekannte sich L. – ganz im Sinne Albrechts – zu Eugen IV. und konnte auch Kg. Friedrich III. hierfür gewinnen. L. war von der Notwendigkeit der kirchlichen Erneuerung zutiefst überzeugt. In enger Zusammenarbeit mit den Habsburgern widmete er sich vor allem der Klosterreform im österr. Teil seines Bistums, damals fast sechs Siebtel der Diözese. Zahlreiche Briefe bezeugen eine enge Freundschaft L.s mit Enea Silvio Piccolomini, dem damaligen Geheimschreiber Kaiser #Friedrichs III. und späteren Papst Pius II. Mit den Passauer Bürgern kam es zeitweise zu tiefgreifenden Kontroversen, die mit Unterstützung Kaiser #Friedrichs III. durch den sog. Passauer Spruch von 1443 ausgeräumt werden konnten.
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Literatur
. J. N. Buchinger, Gesch. d. Fürstenthums Passau II, 1824, S. 118-59;
K. Schrödl, Passavia sacra, Gesch. d. Bisthums Passau b. z. Säkularisation d. Fürstenthums Passau, 1879;
J. Oswald, Das alte Passauer Dornkapitel, Seine Entwicklung bis z. 13. Jh. u. s. Wahlkapitulationswesen, 1933;
G. Koller, Princeps in ecclesia, Unterss. z. Kirchenpol. Hzg. Albrechts V. v. Österreich, 1964;
A. Leidl, Die Bischöfe v. Passau (739–1968) in Kurzbiogrr., ²1978;
P. Uiblein, Dokumente z. Passauer Bistumsstreit 1423–28, 1984. -
Autor/in
August Leidl -
Zitierweise
Leidl, August, "Leonhard von Laiming" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 249-250 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136020631.html#ndbcontent