Lebensdaten
1570 – 1634
Sterbeort
Jungbunzlau
Beruf/Funktion
kaiserlicher Hofbankier
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 135862779 | OGND | VIAF: 80307420
Namensvarianten
  • Bassevi von Threwenberg, Jakob
  • Basch, Jakob (bis 1622)
  • Bassevi von Treuenberg, Jakob
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Bassevi von Treuenberg, Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135862779.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Abraham Basch (1545–90);
    1) Kandel ( 1616), T des Abraham, 2) Hendl ( 1628), T des Gemeindevorstehers Eberl Geronim, 3) unbekannt;
    S Samuel Bassevi von Treuenberg ( T des Jom-Tob Lippmann-Heller, Verfasser von „Tossafot Jomtob“).

  • Biographie

    B. war Vorsteher der jüdischen Gemeinde Prag und Hoffaktor der Kaiser Rudolf, Matthias und Ferdinand II. während des „goldenen Zeitalters der Prager Juden“; er betätigte sich als Großhändler, Steuereinnehmer in Böhmen, Münzentrepreneur, Hofbankier, Heereslieferant. 1599 erhielt B. von Rudolf II. ein besonderes Schutz- und Schirmprivileg. Matthias beförderte ihn am 18.8.1611 zum „befreiten Hofjuden“. Ferdinand bestätigte am 18.1.1622 seine Privilegien, verlieh ihm ein Wappen mit Stechhelm und die Berechtigung, sich „von Threwenberg“ zu schreiben. Das Privileg vom 29.8.1622 gestattete B. den Erwerb von Grundbesitz bis 20 000 Gulden Wert und verbesserte das Wappen durch einen adligen gekrönten Turnierhelm. Doch ist in den Diplomen nirgends von einer Erhebung in den Adelsstand die Rede. Die Auszeichnungen erfolgten für treue in der Kammer-Regalienverwaltung geleistete Dienste. Wallenstein machte während seines 2. Generalats B. zum „Hofhandelsjuden“ seiner Herzogtümer Friedland, Glogau, Sagan mit Jitschin als Amtssitz. Als Gewerbelokator hatte B. Feinhandwerker anzuwerben, die Hoffirma wurde zur Landesfirma. B. war Unternehmer großen Stils, der seinen politischen Einfluß zugunsten der Glaubensgenossen einsetzte. Wallensteins Sturz führte auch zum Zusammenbruch seiner Unternehmungen.

  • Literatur

    G. Bondy-Fr. Dwowsky, Zur Gesch. d. Juden in Böhmen, Mähren u. Schlesien v. 906-1620, 2 Bde., Prag 1906;
    L. S. Porta, Chronik d. Fam. Loewenstein-Porta, 1922;
    A. Ernstberger, Wallenstein als Volkswirt im Hzgt. Friedland, Reichenberg 1929;
    H. Schnee, Die Hoffinanz u. d. moderne Staat, Gesch. u. System d. Hoffaktoren an dt. Fürstenhöfen im Zeitalter d. Absolutismus, Bd. 1, 1953.

  • Autor/in

    Heinrich Schnee
  • Zitierweise

    Schnee, Heinrich, "Bassevi von Treuenberg, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 625 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135862779.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA