Lebensdaten
1855 – 1919
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Bosse bei Westensee (Holstein)
Beruf/Funktion
Statthalter in Elsaß-Lothringen
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135729203 | OGND | VIAF: 3697768
Namensvarianten
  • Dallwitz, Nikolaus Michael Louis Hans von
  • Dallwitz, Hans von
  • Dallwitz, Nikolaus Michael Louis Hans von

Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Dallwitz, Hans von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135729203.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wolff (1805–76), S des Hans, beide Gutsbesitzer, u. der Wilhelmine, T des preußischen Generals Rudolf Frhr. Hiller v. Gaertringen (1735–99, s. ADB XII, Priesdorff II, S. 405 f., P);
    M Fanny (1819–97), T des Gutsbesitzers Otto Frhr. v. Plotho (1791–1842) u. der Luise, T des preußischen Generals Karl v. Mutius (1758–1816, s. ADB XXIII, Priesdorff III, S. 474 f., P) u. der Charlotte Freiin v. Lützow;
    Ov Wilhelm Frhr. Hiller v. Gaertringen (1809–66), preußischer General, der durch die Besetzung von Chlum die Schlacht b. Königgrätz entscheidend beeinflußte (s. ADB XII, Priesdorff VII, S. 92 ff., Porträt); Großonkel väterlicherseits die preußischen Generale Rudolf (1771–1831, s. ADB XII, Priesdorff IV, S. 478 f., P) u. August Frhr. Hiller v. Gaertringen (1772–1856, s. ADB XII, Priesdorff IV, S. 118 ff., P); ledig.

  • Biographie

    D. besuchte das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden, studierte die Rechte in Bonn und Straßburg und war in den verschiedenen preußischen Verwaltungsbehörden tätig. Als konservativer Abgeordneter zum preußischen Landtag wurde er 1899 zeitweise als Gegner der „Kanalvorlage“ gemaßregelt. Nach Verzicht auf sein Mandat wurde er Hilfsarbeiter im preußischen Innenministerium, 1902 Staatsminister des Fürstentums Anhalt, 1909 Oberpräsident der Provinz Schlesien und 1910 preußischer Innenminister. In dieser Stellung war er entschiedener Gegner einer Reform des Wahlrechts, und damit war seit 1914 eine weitere Zusammenarbeit mit der Regierung Bethmann Hollweg unmöglich. Da gleichzeitig der „Fall Zabern“ einen Wechsel im Reichsland notwendig machte, der Reichskanzler hoffte, durch eine vorbildliche Verwaltung die Unruhe zu bannen, ward D. als bewährter altpreußischer Beamter nach Straßburg berufen, um den für Berlin unerfreulichen Auswirkungen der neuen, 1911 bestätigten Verfassung einen Ausgleich zu schaffen. Wenige Monate später zerschlug der Krieg jeden Versuch und nahm dem kaiserlichen Statthalter die Möglichkeit, ein Grenzland kennenzulernen, das nahezu ein volles Jahrhundert engste Beziehungen zu einem fremden kraftvollen Einheitsstaat gepflegt hatte und in seinem geschichtlichen Leben, zum Teil auch in seiner Konfession, dem ostelbischen Preußen fremd bleiben mußte. Je länger der Krieg dauerte, umso mehr erschien für D. die staatsrechtliche Stellung eines „Reichslandes“ unhaltbar, als die beste Lösung - wie auch für zahlreiche einheimische Persönlichkeiten - die Angliederung an Preußen. Gegenzüge der süddeutschen Bundesstaaten verhinderten eine endgültige Planung. Als D. weichen mußte, vermochte auch Rud. Schwander, der das Vertrauen des Landes besaß, die Situation nicht zu meistern.

  • Literatur

    A. v. Mutius, Aus d. Nachlaß d. ehem. kaiserl. Statthalters v. D., in: Preuß. Jbb. 214, 1928;
    R. Schwander, Die reichsländische Regierung u. d. Verfassung, in: Das Reichsland Elsaß-Lothringen, Bd. 2, 1, hrsg. v. G. Wolfram, 1936, S. 79 ff. (P);
    DBJ II (Tl. 1919).

  • Autor/in

    Paul Wentzcke
  • Zitierweise

    Wentzcke, Paul, "Dallwitz, Hans von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 493 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135729203.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA