Lebensdaten
vor 1503 – 1557
Geburtsort
Schöppingen (Westfalen) (?)
Sterbeort
Lübeck
Beruf/Funktion
evangelischer Prediger ; Theologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 135584078 | OGND | VIAF: 55366990
Namensvarianten
  • Brictius Northanus
  • Brictius Rodanus
  • Briccius
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Zitierweise

Brictius thon Norde, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135584078.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bertram, Capitän (Zunftvorsteher) in Dortmund;
    M Margarete ( nach 1548);
    Münster in Westfalen 1533 (1532?) Schw des Wiedertäufers Bernt Rothmann ( 1535), 2) Elisabeth Bergen; 11 K, namentlich bekannt 3 S, 1 T.

  • Biographie

    B. wird zuerst als lutherischer predigender Kaplan Oemekens in Büderich bei Wesel greifbar. 1530 durch Johann III. von Jülich und Kleve vertrieben, dann vielleicht in Wesel verborgen gehalten, erscheint er 1532 als Gehilfe Bernt Rothmanns in Münster, seit dem 18.8. als Prediger an St. Martin. Im Sommer 1533 holte man ihn zu vorübergehender, einführender Predigt des Evangeliums nach Ahlen. Der Wiedertäuferei abhold, verlor er in Münster Neujahr 1534 die Kanzel. Nach einem Aufenthalt in Lippstadt, wahrscheinlich ohne Amt, alsbald an St. Petri nach Soest berufen, wurde er im Herbst 1534 dort Superintendent. Luthers Brief an die Prediger in Soest (1535) antwortete auf eine von B. aufgeworfene Frage; ebenso vertrat er Soest 1537 in Schmalkalden. Hauptverantwortlich für den stetigen Fortgang der Reformation Soests, mußte er dem scharf von ihm bekämpften Interim weichen und wurde Diakonus an St. Ägidien in Lübeck.

  • Werke

    Niederdt. Fassung der oberdt. fixierten Disputation zw. Melchior Hoffmann u. d. Straßburger Predigern, v. a. Bucer: Handelinge in dem opentlike gespreke to Straßburg iungest im Synodo gehandelt, tegen Melchior Hoffmann, dorch de prediker darsulvest …, Münster 1533 (Staats- u. Univ.-Bibl. Hamburg), Vorrede d. B. abgedr. b. C. A. Cornelius, Gesch. d. Münsterischen Aufruhrs II, 1855, S. 356 f.

  • Literatur

    ADB III (unter Brixius);
    J. Hortmann, Brixius von Norden, in: Zeitschrift des bergischen Geschichtsvereins 11, 1876, S. 202-30;
    Daniel v. Soest, hrsg. v. F. Jostes, = Qu. u. Unterss. z. Gesch., Kultur u. Lit. Westfalens 1, 1888;
    H. Rothert, Zur Kirchengesch. d. … Stadt Soest, 1905;
    G. Kawerau, Einl. z. Luthers Schr. „Etliche Artikel, so v. d. Papisten itzt neulich verfälscht … Sampt einem Briefe“ (an d. Prediger zu Soest), Weimarer Ausg., Bd. 38, 1912, S. 386 ff.;
    H. Hamelmann, Ref.gesch. Westfalens, in: H. H., Gesch Werke, Bd. 2, hrsg. v. K. Löffler, 1913 (darin Brief v. B. an Gerh. Cotius, S. 406-08);
    H. Schwartz, Gesch. d. Ref. in Soest, 1932.

  • Autor/in

    Ernst Kähler
  • Zitierweise

    Kähler, Ernst, "Brictius thon Norde" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 610 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135584078.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Brixius: Nordanus B. (Brictius), von Norden oder Thom Noirde, gebürtig aus Norden in Friesland, kam wahrscheinlich schon frühe nach Westfalen, wo sein Vater Capitän in Dortmund wurde, studirte in Wittenberg, schloß sich der Reformation an und predigte in diesem Sinne zu Büderich bei Wesel, bis er auf Befehl des Herzogs von Cleve von dort vertrieben wurde. Seit 1532 wirkte er für Einführung der Reformation in Münster neben Bernhard Rothmann, dessen Schwester er ehelichte, und erhielt bei Vertheilung der Pfarreien die Martinskirche. Gegen seinen Schwager behauptete er das Recht der Kindertaufe und übersetzte zur Vertheidigung derselben Butzer's Straßburger Gespräch mit Melchior Hofmann ins Niederdeutsche (gedruckt zu Münster 1533). Dem zunehmenden wiedertäuferischen Fanatismus mußte er im Februar 1534 weichen, wird aber noch in demselben Jahre als Prediger nach Soest berufen. Er nimmt 1537 als Abgeordneter der Stadt in Schmalkalden an den Berathungen der Evangelischen Theil und unterschreibt die Schmalkaldischen Artikel. In Soest blieb B. bis zum Interim, 1548 ging er als Diaconus zu St. Aegidi nach Lübeck und starb dort 4. August 1557.

    • Literatur

      Vgl. Cornelius, Gesch. des Münsterischen Aufruhrs II. S. 330—334.— Starken, Lübeck. Kirchengesch. (Hamburg 1724). S. 143—148. — Krafft in Zeitschrift des Berg. Gesch. V. VI. S. 281 f.

  • Autor/in

    Crecelius.
  • Zitierweise

    Crecelius, Wilhelm, "Brictius thon Norde" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 335 unter Brixius [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135584078.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA