Lebensdaten
1861 – 1949
Geburtsort
Saarbrücken
Sterbeort
Tegernsee
Beruf/Funktion
Konstrukteur und Fabrikant von Förderanlagen
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133456978 | OGND | VIAF: 43028108
Namensvarianten
  • Heckel, Ernst Ferdinand
  • Heckel, Ernst
  • Heckel, Ernst Ferdinand

Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Heckel, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133456978.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1822–1904), Drahtseilfabr. in St. Johann-Saarbrücken, die treibende Kraft bei d. Umstellung d. Seilfabrikation auf d. Herstellung v. Drahtseilen f. d. aufstrebenden Steinkohlenbergbau im Saarland u. Eisenerzbergbau in Lothringen, S d. Georg Friedrich (1796–1838), Seilfabrikant in St. Johann-Saarbrücken (S d. Johann Georg, 1828, s. Einl.);
    M Elise Dorothee Garelly aus St. Johann-Saarbrücken;
    B Georg Julius (1856–1928), Drahtseilfabr. in S., Theodor Karl (1865–1938), Geh. Hofkammmer- u. Ökonomierat in Berlin, Max (1867–1945), Oberbergrat im Kali- u. Schieferbergbau in Thüringen;
    - Saarbrücken 1894 Emma (1872–1922), T d. Glasfabr. Frdr. Joh. Albert Hahne in St. Ingbert-Saar u. d. Bertha Schmidtborn aus Friedrichsthal-Saar;
    N Georg Ludwig (1887–1946), Bergassessor a. D., Drahtseilfabr. in S.

  • Biographie

    H. war mit seinem Bruder Georg Julius dazu bestimmt, in der 5. Generation die Leitung der H.schen Drahtseilfabrik zu übernehmen. Nach Besuch der Gewerbeschule in Saarbrücken, Studium und Ingenieur-Examen an der TH Karlsruhe erhielt er seine praktische Ausbildung in dem Familienunternehmen. Anregungen längerer Aufenthalte in Belgien und den USA (Weltausstellung Chicago) veranlaßten ihn, für die Erzeugnisse der Drahtseilfabrik neue Verwendungsmöglichkeiten bei Transportanlagen aller Art zu suchen. Erfolg brachten vor allem eine Reihe von Patenten für die Verwendung des Drahtseils in der maschinellen Streckenförderung, wie sie der Bergbau benötigte. Er gliederte dem Unternehmen zunächst 1896 eine Abteilung für den Bau von maschinellen Streckenförderungen und Transportanlagen an, die er 1905 als selbständige „Gesellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel mbH, Saarbrücken“ errichtete. In Zusammenarbeit mit Karl Glinz und Fritz Vohmann, weiterhin beraten durch Georg Benoit von der TH Karlsruhe, griffen die von H. herausgebrachten Neukonstruktionen bald über den Bergbau hinaus und umfaßten Transport-, Rangier- und Verladeanlagen aller Art. Zu den Pionierleistungen des Unternehmens gehörten unter anderem die erste in Europa errichtete Schachtgefäßförderung (Skip-Förderung) sowie nach dem 1. Weltkrieg die erste Personendrahtseilbahn mit Großkabinen im Rundlaufverkehr (Schauinsland-Bahn bei Freiburg im Breisgau). Über den eigenen Firmenbereich hinaus gründete H. nach dem 1. Weltkrieg die Skip-Compagnie AG in Berlin, später in Essen, als Zusammenschluß und Studiengesellschaft maßgeblicher Hersteller für die weitere Entwicklung von Skip-Förderanlagen. Der mit der Ausdehnung des Fabrikprogramms wachsende Finanzbedarf einerseits, die finanzielle Schwächung der Familie in der Inflation andererseits zwangen H. 1927, seine Gründung an die Firma Felten & Guilleaume Carlswerk AG, Köln-Mülheim, und damit an den belgisch-luxemburgischen Montankonzern „Arbed“ (Vereinigte Hüttenwerke Burbach-Eich-Düdelingen) zu verkaufen. Als Mitglied des Aufsichtsrats blieb er der weiteren Entwicklung seines Werkes verbunden. Im Rahmen des „Arbed“-Konzerns ist das Unternehmen nach dem 2. Weltkrieg mit den auf dem gleichen Felde tätigen Werken von Julius Pohlig und Adolf Bleichert zur „Pohlig-Heckel-Bleichert Vereinigte Maschinenfabriken AG“ zusammengeschlossen worden – 1912 gründete H. in Saarbrücken einen Orchesterverein, 1913 einen Theaterverein. Als treibende Kraft stand er von 1912-18 dem zunächst von privater Initiative getragenen Theater- und Konzertleben Saarbrückens vor, bis Theater und Sinfonieorchester von der Stadt übernommen wurden.

    H. verband Ingenieurwissen und technische Phantasie mit der Fähigkeit, sich an die stets wechselnden Anforderungen der einzelnen Großprojekte anzupassen. So schuf er Ingenieurleistungen, die zur verkehrstechnischen und bergbaulichen Erschließung zahlreicher Länder in fast allen Erdteilen beigetragen haben.|

  • Auszeichnungen

    KR (1917), Dr.-Ing. E. h. [TH Karlsruhe 1918).

  • Werke

    Wie soll d. Antrieb e. maschinellen Seilförderung mit Rücksicht auf d. Schonung d. Seils konstruiert sein?, 1905;
    Wie sollen Seil- u. Kettentriebe mit Rücksicht auf d. Haltbarkeit d. Zugorgans konstruiert sein?, in: Stahl u. Eisen 28, 1908, S. 828-36.

  • Literatur

    W. Serlo, Westdt. Berg- u. Hüttenleute u. ihre Familien, 1938, S. 37 ff.;
    K. Glinz, Neuerungen b. Förderanlagen mit endlosem Seil, in: Ber. üb. d. 9. Allg. Dt. Bergmannstag zu St. Johann-Saarbrücken vom 7.-10.9.1904, 1905, S. 142-65;
    ders., Aufgaben u. Lösungen auf d. Gebiete d. maschinellen Fortbewegung u. Lagerung im Grubenbetriebe gewonnener Massengüter, insbes. Eisenerz u. Kohle, auf Tagesanlagen u. deren Ausbildung hierfür, Diss. Aachen 1909;
    F. M. Feldhaus, Wie wir zu Transportanlagen kamen, 1934;
    50 J. H.-Anlagen 1905–55, 1955.

  • Autor/in

    Fritz Hellwig
  • Zitierweise

    Hellwig, Fritz, "Heckel, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 179-180 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133456978.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA