Lebensdaten
1719 – 1797
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133277453 | OGND | VIAF: 45486455
Namensvarianten
  • Hillebrandt, Franz Anton
  • Hildebrand, Franz Anton
  • Hildebrandt, Franz de Paula von
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Zitierweise

Hillebrandt, Franz Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133277453.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wolfgang, aus Schwandorf/Oberpfalz, seit 1700 in Wien nachweisbar, Zimmermeister;
    1756 N. N.

  • Biographie

    H. studierte seit 1734 an der Wiener Akademie, wo er eine gründliche und vor allem in technischer Hinsicht solide Ausbildung erhielt. 1739-41 hat er „das gantze Römische Reich, Hol- und Niederland durchreist“ und die Zivil- und Militärbaukunst sorgfältig studiert. In Würzburg lernte er als Bauzeichner längere Zeit bei Balthasar Neumann und war auch als Hofarchitekt im Dienste des Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn tätig. Seit 1741 war er vor allem als Bauingenieur in Wien beschäftigt und führte Restaurierungsarbeiten und Bauaufnahmen durch. 1757 wurde er – schon als salmscher Hofarchitekt – zum ungarischen Kameralarchitekten ernannt; damit beginnt seine fast 40jährige Bautätigkeit in Ungarn. Obwohl er später in Wien Oberhofarchitekt (1772) und dann Rat an der Bauabteilung der Akademie der Bildenden Künste (1773) wurde, hatte er bis zu seinem Tod bei fast allen höfischen und öffentlichen Bauten in Ungarn die Oberaufsicht. – 1764 ist nach seinen Plänen der sogenannte Maria-Theresia-Flügel in der Festung von Preßburg erbaut worden. Später hat er dort den Krönungshügel (1776) und den aerarischen Schüttkasten (1773) entworfen. Seine Tätigkeit als entwerfender Architekt läßt sich jedoch nicht immer archivalisch belegen, wie zum Beispiel im Falle einer Serie Preßburger Palaisbauten, die ihm nur stilkritisch zugeschrieben worden sind. Sein künstlerisches Hauptwerk ist der endgültige Ausbau der bischöflichen Residenz in Großwardein, wo der Neubau des bischöflichen Palais (1762) und des Seminars (1769) auf Entwürfe H.s zurückgehen. 1765 übernahm er die Leitung bei den Budaer (Ofener) Schloßbauarbeiten; seine unmittelbare Mitwirkung an diesen Bauten ist aber nicht festzustellen. Später hat er in Ofen die ehemalige Jesuiten-Akademie zur Statthalterei umgebaut (1786) und Pläne für das Pester Deutsche Theater verfertigt (1792). Sehr wichtig sind seine Pläne für eine großzügig angelegte Primatialresidenz in Gran (1765) und für die dortige Burgkirche zu Ehren des heiligen Stephan (1768–71, beide Bauten nicht erhalten). – H., „der seine Vorbilder mit einer beinahe pedantischen Strenge und sozusagen mit amtlichem Ernst auswählte und der seine Bauaufgaben mit einer gewissen Starrheit löste“ (Mojzer), war ein typischer Vertreter des Spätbarock, kein hervorragender Baukünstler, aber ein guter Bauamtsleiter, der seine Bauwerke gewissenhaft und nach akademischen Grundsätzen ausführte.

  • Werke

    Weitere W u. a. Umgestaltung d. Palais Dietrichstein in Wien, 1755;
    sog. Wasserkaserne in Preßburg, 1759-63;
    Gartenhaus am Weinberg, Tállya (Ungarn), 1761;
    Chor u. Orgel im Invalidenhaus in Pest, 1765/66;
    Umgestaltung d. Schlosses Halbturn (Burgenland/Österr.), 1765-67;
    Hochaltar u. Oratorien in d. ehem. Paulanerkirche in Sasvár (ČSSR), 1769;
    3 Altäre in d. Kirche zu Slatina (Rumänien), 1771;
    sog. Med. Flügel d. Univ. in Tyrnau (ČSSR), 1770-73;
    Erweiterung d. Kammergebäudes in Preßburg, 1772;
    Umgestaltung d. Hofburg in Wien, 1773-75;
    Hochpropsthaus in Nitra (ČSSR), 1778/79;
    Fassade d. Ungar. Gesandtschaft in Wien, 1783/84. -
    Zuschreibung v. Palaisbauten in Preßburg: Apponyi, 1761;
    Esterházy, 1762;
    Nyáry-Mirbach, 1765-70;
    Csáky-Szulkovszky, 1773-75;
    Wachtler-Szapáry, 1775-81.

  • Literatur

    J. Kapossy, F. A. H. 1719-97, 1924 (mit dt. Zusammenfassung);
    ders., A magyar kir. udv. kamara épitészei Mária Terézia és II. József korában (Die Architekten d. Ungar. Kgl. Kammer im Za. v. Maria Theresia u. Joseph II.), 1924;
    A. Schoen, A budapesti központi városháza (Das Budapester Zentralrathaus), 1930;
    J. Fleischer, Das kunstgeschichtl. Material d. geh. Kammerzahlamtsbücher in d. Staatl. Archiven Wiens v. 1705–90, 1932;
    J. Biró, Nagyvárad barock és neoklasszikus emlékei (Die barocken u. neoklassizist. Denkmäler v. Großwardein), 1932;
    E. Réh (Révhelyi), A régi Buda és Pest épitömesterei Mária Terézia korában (Die Baumeister d. alten Städte Buda u. Pest in d. Zeit v. Maria Theresia), 1932;
    V. Wagner, F. A. H. à jeho stavitelska činnost na Slovensku (F. A. H. u. s. Bautätigkeit in d. Slowakei), 1933;
    M. Mojzer, Werke dt. Künstler in Ungarn, I: Architektur, 1962;
    ThB (L).

  • Autor/in

    Géza Hajós
  • Zitierweise

    Hajós, Géza, "Hillebrandt, Franz Anton" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133277453.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA